Ausflug der Kunstkommission zur Outdoor-Ausstellung

Bei noch etwas verhalten schwach blauem Himmel traf ein gutes Dutzend Sissacherinnen und Sissacher beim östlichen Eingang zur Ausstellung «Visionen 19» am ersten September-Samstagmorgen ein. Kitty Schaertlin (58), die in Sissach wohnhafte Künstlerin und Kulturvermittlerin, begrüsste und führte in die Outdoor-Ausstellung ein, die sie zusammen mit dem Bildhauer Peter Thommen initiiert und organisiert hatte.

Die Führung wurde möglich, weil sich die Kunstkommission der Gemeinde Sissach im Rahmen der Finanzierung der Ausstellung Visionen in ihrem bescheidenen Rahmen engagiert hatte. Bei prächtigstem Spätsommerwetter schlenderte die Besuchergruppe aus Sissach von Werk zu Werk; Kitty Schaertlin erklärte derweil Hintergründe, Motivation und Aussage der jeweiligen Werke.

Besondere Beachtung galt der prächtigen hellblau bemalten Holzkonstruktion in Form einer Schaukel: Dieses Werk – das von den Besuchenden der Ausstellung rege benutzt wird – wurde von der Künstlerin Ursula Pfister aus Gelterkinden «Mit dem Kopf in die Wolken» betitelt. Sie schreibt dazu unter anderem: «Frei leben, sich frei bewegen, frei entscheiden und sich frei fühlen sind wichtige Voraussetzungen und Fähigkeiten, um positiv im Leben zu stehen und die Zukunft mitzugestalten.» Weiter schreibt sie, dass die Schaukel für sie «der Ort ist, an dem ich abschalten, lachen, mich bewegen, meinen Gedanken freien Lauf lassen und meinen Kopf lüften kann».

Selbstverständlich wollte die Sissacher Gästeschar auch das Kunstwerk «Abrada» des Künstlerkollektivs «maboart/bohren & magoni» zusammen mit Roy Hänggi von Nahem sehen. Diese roten Treppen kamen kurz vor dem Besuch gleich zweifach in die Schlagzeilen: die Baselbieter Regierung liess sich für ihr offizielles Bild in corpore dort abbilden. Erstens. Und zweitens fiel dieses Werk kurz darauf Vandalen zum Opfer, indem diese die eine Hälfte umstürzten.

Besonders aufmerksam war die Gruppe auch bei der Installation des Sissacher Künstlers und Eisenplastikers Rudolf Tschudin. Seine Skulptur «On – mixed Media» ist verknüpft mit einer Geschichte über das Superhirn «On», das die Menschheit gleichzeitig retten und beherrschen möchte. Tschudin schreibt dazu: «Der freie Wille und die Individualität des Menschen verschwinden. Als glückselige androgyne Wesen strömen sie zu den Strassenlaternen, wie die Motten zum Licht. Ein silberner Schweif erscheint am Horizont.»
Robert Bösiger, Kunstkommission Sissach

Visionen und andere Blickwinkel

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