Mindestens neun Präsidenten nehmen den Hut
13.09.2019 Baselbiet, Gemeinden, PolitikZahlreiche Wechsel in den Gemeinde-Exekutiven künden sich an
Im Februar 2020 wählen die Einwohnerinnen und Einwohner der Baselbieter Gemeinden ihre Exekutiven. Mehr als zwei Dutzend Gemeinderatsmitglieder haben bereits angekündigt, nicht für eine weitere Amtsperiode zu ...
Zahlreiche Wechsel in den Gemeinde-Exekutiven künden sich an
Im Februar 2020 wählen die Einwohnerinnen und Einwohner der Baselbieter Gemeinden ihre Exekutiven. Mehr als zwei Dutzend Gemeinderatsmitglieder haben bereits angekündigt, nicht für eine weitere Amtsperiode zu kandidieren.
Michèle Degen
Es ist noch einige Monate hin, bis Ende Dezember alle Rücktritte und Kandidaturen für die Gemeinderatswahlen 2020 feststehen müssen. Doch von vielen Gemeinderäten im «Volksstimme»-Gebiet ist bereits bekannt, dass sie mit dem Ende dieser Amtsperiode aus der Exekutive ausscheiden möchten. Gleich neun Gemeindepräsidenten haben bislang angekündigt, dass sie an den Gesamterneuerungswahlen nicht mehr kandidieren werden.
In Gelterkinden tritt Christine Mangold nach 24 Jahren im Gemeinderat von ihrem Amt zurück. Häfelfingen benötigt einen Nachfolger für Eugen Strub, Reigoldswil für Urs Casagrande und Tecknau für Markus Sager. Auch in Lupsingen wird der Präsident Stefan Vögtli nicht für vier weitere Jahre kandidieren, wie er an der Einwohnergemeindeversammlung am Dienstag bekannt gab.
In einigen Gemeinden nehmen neben dem «Breesi» weitere Räte den Hut. In Zunzgen sind es neben Michael Kunz der Vize Thomas Erhardt und der Gemeinderat Andreas Flückiger. Maisprach benötigt sowohl für den Präsidenten Paul Spänhauer als auch für Peter Kaufmann einen Nachfolger. Mit Präsident Paul Richener und Karin Schweizer demissionieren in Nusshof gleich zwei von drei Räten und in Rothenfluh legen der Präsident Albert Bürgi und sein Vize Michele Cafora ihr Amt nieder. In der Nachbargemeinde Ormalingen tritt Ernst Bussinger nicht für eine weitere Amtsperiode an. Waldenburg muss in Zukunft auf Margrit Aebi verzichten und nur ein Dorf weiter, in Oberdorf, hat Vizepräsident Christian Heckendorn seine Demission bekannt gegeben.
Ebenfalls je ein neues Ratsmitglied suchen müssen Bretzwil, Lauwil, Diepflingen, Oltingen und Wintersingen. Hans Dettwiler stellt sich nicht weiter für den Bretzwiler Gemeinderat zur Verfügung. In Diepflingen tritt Fritz Müller nach mehr als 10 Jahren im Amt nicht mehr für eine weitere Amtsperiode zur Wahl an. In ist es Barbara Ziegler, die ihre Demission bekannt gegeben hat, und in Oltingen legt Annemarie Spiess ihr Amt nieder. Wintersingen benötigt einen Nachfolger für Olivier Haldi, Ziefen für den Vizepräsidenten Pascal Thönen und für Vizepräsidentin Annemarie Marbet.
Spezialfälle Titterten und Läufelfingen
Etwas aussergewöhnlicher präsentiert sich die Lage in Läufelfingen. Dort treten innerhalb kurzer Zeit gleich vier von sieben Ratsmitgliedern zurück (die «Volksstimme» berichtete). Bereits per Ende Jahr demissioniert Gemeindepräsident Dieter Forter. Eine Ersatzwahl ist für den 20. Oktober angesetzt. An den Gesamterneuerungswahlen im kommenden Februar muss die Gemeinde dann Nachfolger für die Vizepräsidentin Gabriela Meyer und den Gemeinderat Gregor Wirz bestimmen. Voraussichtlich auf Ende 2021 wird dann auch Gemeinderat Markus Hunziker sein Amt niederlegen.
An der Gemeindeversammlung vom kommenden Mittwoch stimmen die Einwohnerinnen und Einwohner Läufelfingens darüber ab, den Gemeinderat von sieben auf fünf Mitglieder zu reduzieren. Stimmen die Einwohner dem Antrag zu, soll die Änderung auf Ende der laufenden Amtsperiode umgesetzt werden. Dann müssten insgesamt also nur zwei neue Ratsmitglieder gefunden werden statt vier.
Unter Druck steht Titterten. Die Berggemeinde wird dank Ausnahmebewilligung des Kantons derzeit von nur zwei Gemeinderäten gelenkt. Ende 2018 trat Thomas Moor aus dem Gremium aus. Trotz dreier Wahlgänge konnte bisher kein Nachfolger für ihn gefunden werden. Eine weitere Nachwahl findet deshalb am 20. Oktober statt. Nur rund einen Monat später, am 24. November, findet dann erneut eine Ersatzwahl statt. Ersetzt werden müssen Urs Buser und Simon Suter. Die beiden Gemeinderäte sind Mitte August wegen Differenzen mit den verbleibenden beiden Gemeinderäten per sofort aus dem Gremium ausgeschieden.
Nach- und Ersatzwahlen
md. Bevor am 9. Februar 2020 in allen Gemeinden des Baselbiets der Gemeinderat neu gewählt wird, stehen in einigen Kommunen noch Nach- und Ersatzwahlen für die laufende Amtsperiode an.
Am 22. September wählt Maisprach einen Nachfolger für Bernhard Graf, der per Ende Juni zurückgetreten ist. Nachdem ein erster Wahlgang ergebnislos blieb, haben sich für den zweiten drei Kandidaten gemeldet. Lucca Gloor, Fabian Wirz und Bruno Korell. In Rümlingen hat Christoph Kamber seinen Rücktritt bekannt gegeben. Die Nachwahl findet am 20. Oktober statt. Gemäss Gemeindeverwaltung haben sich bisher zwei Kandidaten gemeldet. Am selben Tag wählt auch Eptingen ein neues Ratsmitglied. Stefanie Eymann demissionierte per Ende Juni. Zwei Kandidatinnen stellen sich zur Verfügung: Barbara Nyarko und Brigitte Marti. Am selben Datum findet auch in Wenslingen eine Ersatzwahl statt. Dort legt Vizepräsident René Gerber sein Amt per Ende Jahr nieder. Auch Känerkinden muss an diesem Sonntag wählen. Und zwar einen Nachfolger für Doris Schaub. Kandidaturen gibt es bisher nicht. In Läufelfingen finden am 20. Oktober Ersatzwahlen statt, bei denen ein Nachfolger für Gemeindepräsident Dieter Forter bestimmt werden soll. Und Titterten wählt sogar zweimal diesen Herbst: Am 20. Oktober und am 24. November. Ebenfalls am 24. November findet in Lampenberg eine Ersatzwahl statt. Dort gilt es den Sitz von Roland Imhof zu besetzen, der per Ende Dezember aus dem Gemeinderat zurücktritt.