Leuchtturm auf dem Sonnenhügel
19.09.2019 Arboldswil, Gastronomie, Wirtschaft, Gemeinden, GesellschaftGemeinde plant für die gemeinsame Zukunft
Arboldswil steht geschlossen hinter dem Dorfladen-Neubau. Der Souverän des 550 Seelen-Dorfs hat einen Kredit über 2 Millionen Franken bewilligt.
Alice Killenberger
Der Gemeinderat sitzt vorne und strahlt fast so wie ...
Gemeinde plant für die gemeinsame Zukunft
Arboldswil steht geschlossen hinter dem Dorfladen-Neubau. Der Souverän des 550 Seelen-Dorfs hat einen Kredit über 2 Millionen Franken bewilligt.
Alice Killenberger
Der Gemeinderat sitzt vorne und strahlt fast so wie die Sonne auf dem Arboldswiler Wappen. Da können die 69 anwesenden Stimmberechtigten ja kaum anders, als sich für das neue Dorfladen-Projekt zu begeistern. Doch vorweg wünscht der Gemeinderat einem entschuldigten Ehrenbürger alles Gute zur bevorstehenden Operation – hier im Dorf kennt man sich persönlich und schaut zueinander und fürs Dorf. Der Gemeinderat will dies weiterhin tun. Wie an der Gemeindeversammlung vom Montag bekannt gegeben wurde, werden alle amtierenden Gemeinderäte für eine weitere Amtsperiode kandidieren.
Urs Ritter von der Dorfladengenossenschaft (DLG) präsentierte den Businessplan für den Betrieb eines Ladens in der neuen «Hofmet-Schüürä». Seine Argumente sind wohlgewählt: «Wir müssen einfach ein überzeugendes und aussergewöhnliches Angebot bringen, damit der Laden hier oben läuft.» Die Verkaufsfläche wird von 40 auf 100 Quadratmeter erhöht, das Sortiment mehr als verdoppelt und soll vor allem regional/saisonal sein. Bei den Öffnungszeiten staunen einige Männer und Frauen im Saal: Wochentags soll von 6 bis 22 Uhr und am Samstag von 6 bis 17 Uhr eingekauft werden können. Am Sonntag ist nur das Café geöffnet, das neben Getränken auch eine kleine Küche anbieten wird. Sein rustikales Ambiente soll zum Verweilen einladen, die Lage direkt neben dem Spielplatz ist für Eltern ideal.
Die Neugestaltung von Laden und Café wird die Dorfladengenossenschaft 250 000 Franken kosten. Finanziert werden soll diese Investition durch neue Anteilscheine und durch Sponsoren. Von diesen seien 100 000 Franken bereits zugesichert, verriet Urs Ritter.
Gemeinde baut, viele profitieren
Gemeinderat Beni Schweizer präsentiert die geplante neue «Hofmet-Schüürä». Wie bisher soll sie als Lagerraum für Holz, Vereins- und Werkhofmaterial dienen. Zusätzlich wird es einen Mehrzweckraum geben sowie eine grosse offene Laube zum Sportplatz hin. Das Untergeschoss ist vollumfänglich für den Dorfladen samt Café konzipiert. Eine Visualisierung zeigte den Anwesenden, wie das ganze Gebäude später aussehen wird. Nur die Solarflächen auf dem Dach fehlten auf dem Bild, diese sind aber eingeplant – schliesslich soll das Projekt auch nachhaltig sein. Im Weiteren wurde bekannt gegeben, dass der Gemeinderat die Post dafür gewinnen wolle, im Laden eine ihrer Agenturen einzurichten.
Für die Räumlichkeiten wird die DLG die ersten Jahre eine eher tiefe Miete an die Gemeinde bezahlen müssen. Wenn sich die Einnahmensituation verbessert, werde die Miete neu ausgehandelt. Das sagte Johannes Sutter, als er die Finanzierung des Vorhabens aufzeigte. Die Gemeinde stehe finanziell so gut da, dass sie sich den Neubau für 2,15 Millionen gut leisten könne. Projekt und Finanzierung schienen die Anwesenden derart überzeugt zu haben, dass sie nur noch zustimmen konnten. Der Kredit wurde ohne Gegenstimme bei zwei Enthaltungen bewilligt. Wenn alles planmässig verläuft, kann das Leuchtturm-Projekt im sonnigen Oberbaselbiet am «Santichlaus»-Tag 2020 eingeweiht werden.