Am Waldrundgang wird klar: Der Borkenkäfer breitet sich wieder aus
Um über die aktuellen Zustände zu informieren und einen Einblick in den Wald und die dort geleistete Arbeit zu geben, hat der Bürgerrat Gelterkinden am Samstag den Gemeinderat, die Gemeindekommission und Regierungsrat ...
Am Waldrundgang wird klar: Der Borkenkäfer breitet sich wieder aus
Um über die aktuellen Zustände zu informieren und einen Einblick in den Wald und die dort geleistete Arbeit zu geben, hat der Bürgerrat Gelterkinden am Samstag den Gemeinderat, die Gemeindekommission und Regierungsrat Thomas Weber zum Waldrundgang eingeladen.
Florin Messerli
Wie sieht die aktuelle Situation im Wald aus? Mit welchen Problemen wird man konfrontiert? Diese Fragen wurden auf dem diesjährigen Waldrundgang, der im Übrigen von der Bürgergemeinde seit über 200 Jahren durchgeführt wird, geklärt.
Aufgrund unterschiedlicher Niederschlagsmengen gibt es im Waldrevier ein Nord-Süd-Gefälle der Schäden. In Buus ist der Schadenumfang gar so gross, dass die achtfache Menge Holz gefällt werden muss. Dank des Reviervertrags, der auf einem Solidaritätsprinzip basiert, wird Buus aber nicht alleine für die Fäll- und Verjüngungskosten, welche die Trockenheit verursacht, aufkommen müssen.
Kantonale Richtlinie gefordert
Ein grosses Problem ist gemäss Fachleuten der Buchdrucker-Borkenkäfer. Weil dieser mehrere Generationen pro Jahr bilden kann, werden die Populationen so gross, dass sie ganze Baumbestände auslöschen können. Auf dem Gelterkinder Berg breitet sich der Borkenkäfer langsam wieder aus. Die normale Fällmenge wird bei jetzigem Stand zwar nicht übertroffen. Jedoch entspricht das Holz nach einem Befall nicht mehr der gleichen Qualität, sodass beim Absatz Einbussen in Kauf genommen werden müssen. Vorher konnten rund 52 Prozent des Holzes verwertet werden. Durch den Käferbefall werden die Abfallmengen so gross, dass nur noch 40 Prozent gebraucht werden können.
Aufwendigere Räumungsarbeiten und die intensivere Pflege beanspruchen das Personal so stark, dass der Personalbestand nach oben angepasst werden muss. Auch werden die Auszahlungen des überschüssigen jährlichen Betriebskapitals durch höhere Rückstellungen und grössere Aufforstungsausgaben nicht mehr so hoch ausfallen. In den vergangenen zwölf Jahren konnte immer ein Überschuss erwirtschaftet werden.
Ein Problem, das auch von Thomas Hägler, Präsident des Bürgerrats, angesprochen wurde, ist die erhöhte Unfallgefahr in den Wäldern. Durch die anhaltende Trockenperiode können Äste leicht herabfallen, Bäume sogar umstürzen und Waldbesucher auf den Wegen gefährden. Er verlangt eine klare kantonale Richtlinie, um vor diesen Gefahren zu warnen und die Öffentlichkeit zu informieren.
Am 18. September wird für die Behörden eine Infoveranstaltung stattfinden, um die Werkeigentümerhaftung aufzuzeigen, Lösungen für eine korrekte Handhabung zu präsentieren und dem Waldbesucher letztlich Sicherheit zu gewährleisten.