Die Raketen im Final chancenlos
09.07.2019 Baselbiet, Sport, Bezirk SissachDaniel Hofstetter
In der Qualifikation haben die Inlinehockeyaner der Rolling Rockets Sissach-Aesch die IHC Grizzlys Hünenberg zweimal bezwungen und dabei total 18 Treffer erzielt. Vierzehn davon gingen auf die Konten von Remo Hunziker und Mattia Di Biase. Darüber hinaus ...
Daniel Hofstetter
In der Qualifikation haben die Inlinehockeyaner der Rolling Rockets Sissach-Aesch die IHC Grizzlys Hünenberg zweimal bezwungen und dabei total 18 Treffer erzielt. Vierzehn davon gingen auf die Konten von Remo Hunziker und Mattia Di Biase. Darüber hinaus steuerten sie 15 Assists bei. Nur gerade bei einem der 18 Treffer verbuchte keiner der beiden einen Skorerpunkt. Und auch am vergangenen Wochenende, als die Rockets erneut auf die Grizzlys trafen, war das kongeniale Duo erfolgreich – allerdings nicht für ihren Stammverein.
Hunziker und Di Biase standen für die Schweizer Nationalmannschaft im Einsatz. Beim 4:3-Erfolg über Kolumbien bereitete Di Biase zwei Treffer vor, darunter den spielentscheidenden. Hunziker wiederum zeichnete sich als einziger Schweizer bei der 1:4-Niederlage gegen Frankreich als Torschütze aus. Die beiden Topskorer fehlten den Rockets somit ausgerechnet im Play-off-Final. Die Absenz der Spieler hatte den befürchteten Effekt: Sissach-Aesch vermochte sie nicht zu kompensieren.
Einseitige Angelegenheit
Im Hinspiel auf der heimischen Kunsteisbahn in Sissach vermochten die Rockets nur in der Startphase einigermassen mitzuhalten. Philip Fill brachte die Grizzlys in der 3. Minute in Führung. Eineinhalb Minuten später glich Cyrill Schneider aus. Hünenberg war in der Folge zwar spielbestimmend, wirkte vorerst aber noch wenig zwingend. Das änderte sich in der 16. Minute. Tim Kobler spielte die Scheibe vors Tor, wo sie Henrik Maurenbrecher ins Netz ablenkte.
Ab diesem Zeitpunkt waren die Kräfteverhältnisse klar. 7:2 gewannen die Innerschweizer die erste von zwei Partien. Die Hypothek für das Rückspiel war entsprechend gross. Trotzdem gab sich Rockets-Coach Silvan Graf kämpferisch. «Jetzt wird es ganz schwierig. Wir werden es aber morgen sicher nochmals probieren und alles Mögliche in die Waagschale werfen», so Graf. Doch die Wende kam nicht mehr. Denn auch das Rückspiel verkam zu einer einseitigen Angelegenheit.
Zufrieden mit der Saison
Zweifel über den Ausgang gab es zu keinem Zeitpunkt. Zu unverkennbar waren beispielsweise die Parallelen zum ersten Duell. Wieder ging Hünenberg in der 3. Minute in Führung. Und erneut brach Sissach-Aesch nach dem zweiten Gegentor in der 16. Minute ein. Die Gewissheit, dass es nicht reichen würde, war bald einmal auszumachen. 0:8 lautete das klare Verdikt aus Sicht der Rolling Rockets am Ende.
Während Hünenberg den Meisterpokal in die Höhe stemmen durfte, galt es aufseiten der Rockets, die Niederlage zu verdauen. «Es ist hart. Die Enttäuschung ist sicher gross jetzt», sagte Graf. Positiv war für ihn das Auftreten seiner Mannschaft. Ungeachtet der Kanterniederlage habe sie während der Partie keine Frustreaktionen gezeigt. Sie hätten vielmehr «zusammengehalten. Wir haben es bis zum Schluss durchgezogen. Das war gut.»
Unverständlich ist für ihn nach wie vor die Tatsache, dass sie ohne ihre beiden Topskorer haben antreten müssen. Denn es sind nicht nur deren Punkte, die den Rockets gefehlt haben, sondern ebenso die übrigen Qualitäten. Mit ihrem Fehlen ging ein hohes Mass an Sicherheit verloren. Zwei Spieler ihrer Klasse machen eben auch ihre Mitspieler besser. Zudem sind sie als Führungsspieler wichtig für das Mannschaftsgefüge.
Graf tauschte sich deswegen noch mit dem TK-Chef des Verbands, Manuel Ott, aus. «Ich habe ihm gesagt, in Zukunft dürfe das nicht mehr passieren», so Graf. «Der Final wird so vonseiten des Verbands ein Stück weit verfälscht.»
Auf der anderen Seite zeigte er sich stolz auf die Gesamtleistung der Mannschaft. «Wir wollten nach dem Aufstieg in der Nationalliga B ankommen. Mit der Finalqualifikation können wir daher mehr als zufrieden sein. Das ist tipptopp für die erste Saison in der NLB. Jetzt schauen wir vorwärts.»
TELEGRAMM
Rolling Rockets Sissach-Aesch – IHC Grizzlys Hünenberg 2:7 (1:4; 1:3; 0:0). Stadion: Kunsteisbahn Sissach. Zuschauer: 23.
Schiedsrichter: Engler, Ott. Tore: 3. Fill (Maurenbrecher, Knobel) 0:1. 5. Schneider (Model, Kamber) 1:1. 16. Maurenbrecher (Kobler, Lustrati) 1:2. 21. Gwerder (Kobler) 1:3. 25. Knobel (Fill) 1:4. 26. Kobler (Gisler) 1:5. 35. Heinrich (Fill) 1:6. 39. Schneider (Kamber, Model) 2:6. 49. Kobler (Lustrati) 2:7. Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Sissach-Aesch, 2-mal 2 Minuten plus 10 Minuten und 20 Minuten Disziplinarstrafe (Gisler).
Sissach-Aesch: Tschan; Gisin, Model, Kamber, Schneider, Glasser, Graf, Horber, Schürch.
IHC Grizzlys Hünenberg – Rolling Rockets Sissach-Aesch 8:0 (5:0; 3:0; 0:0). Stadion: Sportzentrum Südi, Hochdorf. Zuschauer: 45. Schiedsrichter: Baumann, Ott. Tore: 3. Heinricht (Maurenbrecher) 1:0. 16. Gisler 2:0. 19. Heinrich (Knobel) 3:0. 19. Cioffo (Gwerder) 4:0. 22. Heinrich (Fill) 5:0. 36. Windhager 6:0. 37. Gwerder (Kobler, Gisler) 7:0. 47. Heinrich (Gisler) 8:0. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Hünenberg, 4-mal 2 Minuten gegen Sissach-Aesch.
Sissach-Aesch: Tschan; Gisin, Model, Kamber, Schneider, Glasser, Häfelfinger, Graf, Schürch.