Kurt Peldas Bericht aus den Kriegsgebieten

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung der Infanterie-Vereinigung Baselland in den Räumlichkeiten der Kaserne Liestal berichtete der bekannte Journalist und Kriegsreporter Kurt Pelda über seine Erfahrungen in den Kriegsgebieten in Syrien, im Irak und in Libyen.

«Die Akteure sind Meister im Improvisieren», stellte der Referent einleitend fest und zeigte als Beispiel Bilder und Videosequenzen, aufgenommen in Hinterhöfen und Kellern, in denen Kämpfer in Sandalen mit einfachsten Mitteln Rohrbomben basteln. Diese «Munition» wird dann unter anderem für Attentate aller Art verwendet. Auf ähnlich abenteuerliche Art werden sogar Fliegerbomben produziert, mit und ohne Aufschlagszünder. Bei letzteren zündet der «Bombenschütze» im russischen Heli mit einer Zigarette die Zündschnur über dem Zielort an und kippt dann den Sprengkörper über Bord. Für die Russen, so Pelda, sei diese Praxis eine willkommene Gelegenheit, ihr völlig veraltetes Kriegsmaterial zu entsorgen. Dabei treffen die Bomben, darunter viele Blindgänger, oft Wohngebiete mit verheerenden Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Pelda zeigte den Anwesenden – ehemaligen Infanteristen, bei denen das Üben mit der Waffe zum Vereiteln gegnerischer Absichten zum Kerngeschäft gehörte – Videosequenzen, die er sonst an einem Vortrag nie zeigt. Die brutalen Aufnahmen eines Luftangriffs sollen deshalb hier nicht weiter kommentiert werden. Weiter legte der Referent Beweise vor, wie die Russen aus der Luft bewusst Spitäler und andere zivile Einrichtungen angreifen, wobei dann in der Propaganda der Sachverhalt völlig verdreht dargestellt wird.

Der Referent analysierte ausserdem die verfahrene politische Situation im erwähnten Gebiet. Klare Frontlinien habe es angesichts der verschiedensten Akteure und rasch wechselnden Machtverhältnissen nie gegeben, erklärte Pelda. Der Westen habe die Situation in Syrien schon vor Jahren falsch eingeschätzt und sich Assad gegenüber zu zögerlich verhalten.

Die heutige Lage bezeichnete der Redner als «sehr gefährlich», vor allem wegen des zunehmenden Einflusses des Irans, des Todfeinds von Israel, der USA und Saudi-Arabiens.

Otto Graf, Mitglied Infanterie-Vereinigung Baselland, Rothenfluh

Pulverfass Naher Osten

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