Kommission hinterlässt letzte Duftmarke
18.06.2019 Bezirk Waldenburg, TittertenDie Titterter haben ihre Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission neu besetzen können. Nach einigen Irrungen und Wirrungen stellten sich an der Gemeindeversammlung vier neue Mitglieder zur Wahl.
Christian Horisberger
Der Gemeinderat und die Rechnungsund ...
Die Titterter haben ihre Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission neu besetzen können. Nach einigen Irrungen und Wirrungen stellten sich an der Gemeindeversammlung vier neue Mitglieder zur Wahl.
Christian Horisberger
Der Gemeinderat und die Rechnungsund Geschäftsprüfungskommission (RGPK) von Titterten hatten das Heu des Öfteren nicht auf derselben Bühne. Die Kommission zog daraus ihre Konsequenzen: Alle vier Mitglieder traten geschlossen zurück (die «Volksstimme» berichtete). An der Gemeindeversammlung vom Donnerstag wurde das Kapitel nun geschlossen, die Kommissionsmitglieder verabschiedet.
Gemeindepräsident Heinrich Schweizer bedankte sich beim Quartett für das grosse Engagement, das es bei seiner Arbeit an den Tag gelegt habe. «Ihr hattet einen harten Job, vor allem mit dem Gemeinderat», sagte er und schmunzelt. «Ich hoffe, Ihr könnt Euch gut erholen und Euch zu einem späteren Zeitpunkt in einer anderen Funktion einbringen.» Damit spielte Schweizer auf die seit Dezember bestehende Vakanz im Gemeinderat an. Dreimal mussten die Titterter bereits an die Wahlurne, dreimal ergebnislos. Das heisst: Einmal kam eine Wahl zustande, doch wollte Beat Schweizer, abtretender Präsident der RGPK, nicht in die Hosen steigen.
Neue Kommission eingesetzt
An der Versammlung setzte die RGPK ihre letzte Duftmarke. Aufgrund ihres letzten Prüfungsberichts wird der Gemeinderat eine Wasserkommission installieren, die Mängel in der Wasserversorgung aufdecken, analysieren und Lösungsvorschläge zuhanden des Gemeinderats machen. Die RGPK hatte verhältnismässig hohe Kosten bei der Wasseraufbereitung im Reservoir Egg festgestellt. Als Ursachen wurden ein unzuverlässiges Alarmsystem sowie ein Filtersystem mit hohem Verschleiss eruiert. Apropos Wasser: Gemeinderat Urs Buser teilte mit, dass die vom Regierungsrat abgewiesene Stimmrechtsbeschwerde gegen den Gemeindeversammlungsbeschluss über den Ausbau der Wasserversorgung das Projekt um ein halbes Jahr verzögern werde.
Der Ersatzwahl für die GRPK ging eine längeres Hin und Her voraus: Der Gemeinderat hatte beantragt, die Traktandenliste zu ändern und die Ersatzwahl schriftlich vorzunehmen – auf Anraten der Stabsstelle Gemeinden des Kantons. Dies, weil vier Sitze zu besetzen seien und bloss zwei Kandidaturen vorlägen. Aus der Versammlung heraus wurden jedoch mehrere Stimmen laut, die den Sinn eines solchen Verfahrens kritisierten. Auf diese Weise würden unter Umständen Personen gewählt, die dann ohnehin nicht antreten wollten. Dann sei man keinen Schritt weiter. Dominik Walliser und Petra Hunziker setzten der Diskussion ein Ende, indem sie sich spontan und unter Applaus den bereits kandidierenden Stefan Mesmer und Karl Bolli anschlossen. Alle vier sollten später einstimmig gewählt werden – die bereitgestellte Wahlurne blieb ungenutzt.
Hausaufgaben gemacht
An der Dezember-Versammlung hatte der Gemeinderat von den Stimmbürgern die Gelbe Karte erhalten, weil er die Sanierung der Küche im Gemeindehaus ohne grösseren Kommentar mit 70 000 Franken ins Investitionsbudget genommen hatte. Der Betrag wurde aus dem Budget gestrichen, verbunden mit dem Auftrag, eine günstigere Variante auszuarbeiten. Dies hat der Gemeinderat getan. Mit dem neuen, um 17 000 Franken günstigeren Projekt konnten sich die Titterter anfreunden und bewilligten den Kredit mit nur einer Gegenstimme.
Ebenfalls keine hohen Wellen warf die Rechnung. Das Budget wurde um winzige 1112 Franken verfehlt. Einziger Wermutstropfen: die Rechnung ist rot. Bei Ausgaben von 2,172 Millionen resultierte ein Verlust von 40 000 Franken. Nachdem RGPK-Chef Beat Schweizer die Rechnung ausführlich analysiert und kommentiert hatte, konnte es sich eine Versammlungsteilnehmerin nicht verkneifen, darauf hinzuweisen, dass die Analyse eigentlich Aufgabe Schweizers als Finanzchef sei und nicht die der RGPK. Sie wollte die Bemerkung allerdings nicht als Kritik am Finanzchef verstanden haben. Vielmehr wollte sie sichergehen, dass die potenziellen künftigen RGPK-Mitglieder angesichts der aufwendigen Präsentation von Beat Schweizer keinen Rückzieher machen.