Ein Fest für die Königin
25.06.2019 Bezirk Sissach, WintersingenDie Königsfrucht lädt zum Kirschenfest 2019
Am Freitag und Sonntag findet im Baselbiet nach vier Jahren wieder ein Kirschenfest statt. Durch solche Anlässe soll das Ansehen der Kirsche steigen. Nach dem vierten Fest für die Königsfrucht wird Bilanz gezogen.
Joshua ...
Die Königsfrucht lädt zum Kirschenfest 2019
Am Freitag und Sonntag findet im Baselbiet nach vier Jahren wieder ein Kirschenfest statt. Durch solche Anlässe soll das Ansehen der Kirsche steigen. Nach dem vierten Fest für die Königsfrucht wird Bilanz gezogen.
Joshua Moser
«Mit Qualität zu mehr Konsum», so das Kredo von Hansruedi Wirz, dem Präsidenten des Produktezentrums für Kirschen und Zwetschgen des Schweizer Obstverbands. Ein Ziel, das nur durch das Schönheitsideal einer perfekten Kirsche zu erreichen sei. Im Detailhandel soll die Schweizer Kirsche auftrumpfen. Heutzutage werden mehr importierte Sommerfrüchte als einheimisches Obst gekauft; der Schweizer Obstverband möchte dies ändern.
Alleine durch gezieltes Ändern der Platzierung von Schweizer Obst in Filialen der Grossverteiler sei dies aber nicht zu erreichen. Deshalb muss die Aufmerksamkeit der Schweizer Bevölkerung auf die einheimischen Früchte gerichtet werden. Um dies zu erreichen, laden der Baselbieter Obstverband und der Verein für Öffentlichkeitsarbeit für Baselbieter Obst nach vier Jahren zum vierten Baselbieter Kirschenfest in Wintersingen. Der Anlass wird auf dem Land des Bauern Beat Springer stattfinden. Vom Bahnhof Sissach fahren kostenlose Shuttlebusse. Der gesamte Anlass wird durch Spenden finanziert.
«Wir wollen die Kirsche bei diesem Fest ins Zentrum rücken», sagt Katja Lüthi, Vizepräsidentin des OK-Teams, das die Veranstaltung organisiert. Die Kirsche soll nicht einfach nur als normale Frucht wahrgenommen werden, erklärt OK-Präsident Stefan Ritter das Ziel des Anlasses. Deshalb erhält das Kirschenfest prominenten Besuch. Spitzenköchin Julie Jaberg Wiegand serviert am Freitag ein Fünf-Gänge-Menü – in jedem der Gerichte wird die Kirsche in irgendeiner Form enthalten sein. Am Sonntag wird eine «Chiirssisafari» organisiert. Die Besucher sollen eine Führung durch die gesamthaft drei Hektar grossen Kirschenanlagen von Springer erhalten. So soll dem potenziellen Kunden die Nähe und das Wissen über die Königsfrucht vermittelt werden.
Die Kirschenhochburg Baselland
Schätzungsweise 65 Prozent der Schweizer Tafelkirschen kommen aus dem nordwestlichen Teil des Landes. Auch an der Grösse der Kirschenanlagen gemessen, stehe das Baselbiet ganz an der Spitze, erklärt Barbara Saladin, die am bevorstehenden Fest eine Rede halten wird. Die aus der Schweiz nicht mehr wegzudenkende Frucht wird dabei selbstredend im Mittelpunkt stehen.
Vor acht Jahren habe man um die 5000 Besucher begrüssen dürfen, so Ritter. 2015 seien es wegen der Hitze deutlich weniger gewesen, am Wochenende hofft Ritter auf dieselbe Anzahl Besucher wie 2011.
«Im Zeichen des Genusses», so der Leitspruch für das Kirschenfest. Passend zu ihrer Feier spielt auch die Königsfrucht, die sich wegen schlechten Wetters etwas verspätet hat, mit. Die Kirschenernte werde im Idealfall sogar diejenige vom vergangenen Jahr übertreffen, versichert Wirz. Die Kirschbauern schätzen die gesamte Ernte auf 2600 Tonnen schweizweit. Eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr sieht auch die Prognosix AG, die anhand von künstlicher Intelligenz und Algorithmen eine Kirschenprognose abgibt. Diese bezieht sich bei ihrem Resultat mehrheitlich auf die Wetter- und Temperaturlage.
Der Kirsche wird also bereits viel Aufmerksamkeit geschenkt. Durch solche Anlässe soll diese noch steigen. Am Donnerstag, dem 4. Juli, findet am Zürcher Hauptbahnhof die Schweizermeisterschaft im Kirschensteinspucken statt, für die man sich unter anderem am Sonntag beim Baselbieter Kirschenfest qualifizieren kann. In zwei Jahren soll dann Bilanz gezogen werden: Bringen solche Events etwas und erhöht sich dadurch das Interesse an der Kirsche?