Was soll ich, was soll ich nicht essen?

Orangen sind gesund. Sie enthalten viel Vitamin C und stärken die Abwehrkräfte. Orangen können aber auch Magenprobleme auslösen. Einen feinen Salat, angereichert mit Tomaten, Gurken und Karotten, liebe ich. Vor dem Schlafen oder dem Training kann er mich aber schwächen, denn Rohkost ist schwieriger zu verdauen. Milch ist mit ihrem Kalziumgehalt wichtig für den Knochenbau und meine Zähne. Aber normale Milch enthält auch viel Fett. Joghurt ist sehr zuckerreich, Weissbrot aus raffiniertem Weizen wirkt selbst wie kurzkettiger Zucker, in der gekauften Salatsauce hat es viele Zusatzstoffe. Zum Glück bleibt mir noch Fleisch übrig. Ist es qualitativ gut, nehme ich so viel Protein zu mir. Aber halt! Hoher Fleischkonsum geht auf Kosten der Umwelt und damit der nächsten Generation.

Was soll ich da noch essen? Wie kann ich all meinen Bedürfnissen gerecht werden? Wie kann ich geschmackvoll, gesund und gleichzeitig grün und vor allem genügend gehaltvoll kochen? Bei mir als Spitzensportler erscheint der Effekt von «nicht nahrhaftem Essen» ausgeprägter als bei Nichtsportlern. Wenn ich nicht auf meine Kalorien komme oder mir etwas schwer aufliegt, dann beeinträchtigt dies meine sportliche Leistung, also meine tägliche Arbeit, direkt.

Ich stehe jeden Tag rund sechs Stunden in der Badmintonhalle. Ich reise viel, schwitze stark, bin oft im Zug und an Flughäfen. Dort bin ich erhöhter Ansteckungsgefahr von Krankheiten ausgesetzt. Mein Körper wird ans Limit gebracht. Meist durch sehr intensives Training, in dem ich an einem Tag regelmässig um die 6000 Kalorien verbrauche. Wenn ich nicht durch das Training ans Limit gebracht werde, dann werde ich es vielleicht, wenn ich über 30 Stunden lang auf Reisen bin und auf einem Nachtflug kein Auge zutun kann. Die Klimaanlage trocknet meine Schleimhäute aus. Habe ich einen Fensterplatz, kann ich mir weniger oft die Beine vertreten. Wie ernähre ich mich in diesem komplexen Alltag richtig?

Ich verfolge keinen rigid strikten Ernährungsplan. Ich zähle weder jedes Korn ab, noch wäge ich den Hüttenkäse. Ich habe aber viele «Hausregeln». Von gewissen Dingen lasse ich die Finger, anderes nehme ich regelmässig ein. Ich arbeite mit einem Ernährungsberater zusammen und optimiere auf diversen Ebenen. Eine renommierte Ergänzungs- und Sportlernahrungsfirma begleitet mich auf diesem Weg. Über die Jahre als Spitzensportler wurde ich sensibilisiert, was und wie viel ich für Höchstleistungen brauche und was mir hilft, das Verletzungsrisiko zu mindern. Dabei begleitet mich aber der Grundsatz: Das Essen soll mir Freude bereiten und Mass sowie Vielfalt sind entscheidend.

Der 23-jährige Joel König aus Titterten ist Badminton-Profi. 2014 beendete er das Sportgymnasium in Liestal. Er trainiert für den Schweizer Durchbruch im internationalen Badmintonsport.

BADMINTONKÖNIG

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