Manege frei für die Kleinsten
10.05.2019 Bezirk Sissach, Böckten, KulturDer «Circus Luna» schlägt sein Zelt im Oberbaselbiet auf
Die Schule Böckten hat während einer Woche ein aufwendiges Zirkusprogramm einstudiert. Das Ergebnis des 28 000 Franken schweren Projekts wird heute Abend in der Manege zu sehen sein.
Anna ...
Der «Circus Luna» schlägt sein Zelt im Oberbaselbiet auf
Die Schule Böckten hat während einer Woche ein aufwendiges Zirkusprogramm einstudiert. Das Ergebnis des 28 000 Franken schweren Projekts wird heute Abend in der Manege zu sehen sein.
Anna Uebelhart
Mit von der Decke baumelnden Trapezkünstlern, einer furchteinflössenden Raubtiernummer, verblüffenden Zaubertricks und gefährlich züngelnden Flammen wollen die Kindergärtler und Primarschüler ihrem Publikum heute Abend in Böckten den Atem rauben. Dort hat nämlich der «Circus Luna» seit Montag sein Zelt aufgeschlagen. Innert weniger Tage haben professionelle Artisten in Zusammenarbeit mit dem Lehrerteam die Kinder der Gemeinde in die bunte und magische Welt des Zirkus eingeführt. Das vielseitige Programm, das sie zusammen in dieser kurzen Zeit erarbeitet haben, werden die Nachwuchsartistinnen und -artisten heute Abend in zwei Zirkusvorstellungen präsentieren.
Es wurde gespielt, gelacht und gestaunt. Die «Volksstimme» hat die gesamte Zirkusbande an einem Probetag begleitet und die Ereignisse hautnah miterlebt. Im Programm mit eingebunden sind alle Kinder, die in Böckten den Kindergarten oder die Primarschule besuchen. Für die Vorbereitung wurden diese in acht Gruppen eingeteilt, die sich jeweils mit einer Zirkuskunst intensiv auseinandergesetzt haben: Nummern mit Clowns, Raubtieren, Kraftmenschen und Feuerschluckern, Balance-, Jonglage- und Akrobatiknummern sowie Fakir- und Zaubertricks. Geübt wurde in den Räumlichkeiten des Kindergartens und der beiden Schulhäuser, in der Turnhalle, im Gemeindezentrum und natürlich in der Manege im Zirkuszelt.
Ein Projekt dieser Grösse sei nur alle paar Jahre realisierbar, erklärt Schulleiterin Nadia Thommen. Für die Umsetzung dieses Projekts benötige es enorme Unterstützung von Eltern, von Sponsoren, finanzielle Ressourcen und grossen Effort des Lehrteams. Trotzdem, der ganze Aufwand lohne sich allemal.
Vom Schulzimmer in die Manege
Primarlehrer Stefan Müller unterrichtet normalerweise die Fünft- und Sechstklässler. Diese Woche hat er als Leiter der Gruppe Kraftmenschen sowie als musikalischer Begleiter mitgewirkt. Durch «Circus Luna» hat Müller zur Abwechslung auch mit den Jüngsten zu tun. Er ist vom Projekt überzeugt: «Die Zirkuswoche ist die Art von Erinnerung, die den Jungen und Mädchen auch noch lange nach Beenden der Schulzeit bleiben wird.»
Die zwei Artisten Sabine Eitel – die Kinder nennen sie liebevoll «Bibi» – und Roland Kressibucher haben sich den jungen Schülerinnen und Schülern mit viel Geduld und Sorgfalt gewidmet. Während Kressibucher diese Woche in einem Schulzimmer übernachtete, campierte Bibi, die Hauptleiterin des Projekts, in ihrem Bus auf dem Parkplatz der Schule. «Die Kinder machen wirklich toll mit. Ich glaube, dass wir am Freitagabend ein schönes Programm präsentieren können», sagt Bibi. Die zwei Zirkuspädagogen wissen, wie weit sie gehen können und wann eine Herausforderung zu gross ist. Nagelbrett, Feuerschlucken und auf Scherben gehen gehören im «Circus Luna» zum Grundrepertoire.
Das Zirkuszelt an der Weiermattstrasse in Böckten fasst pro Vorstellung 400 bis 450 Personen. Der Auftritt vor Publikum ist das Highlight der Woche für alle Beteiligten. Am meisten freuen sich aber die jungen Artistinnen und Artisten. Beim Anblick der leuchtenden Kinderaugen wird schnell klar, dass sich die Anstrengung und die Blasen, die sich der eine oder andere Trapezkünstler beim Üben eingehandelt hat, gelohnt haben.
«Circus Luna»
aue. Das Unternehmen Circus Luna plant und führt schweizweit Zirkuswochen in Schulen durch. Das Team aus ausgebildeten Zirkus- und Theaterleuten bietet neben den Zirkuswochen auch Kurse und Workshops sowie Auftritte an Events an. In den vergangenen 14 Jahren hat das Zirkus-Unternehmen rund 400 Zirkuswochen organisiert.