Jacques Handschin ist neuer Präsident des Dietisberg-Vereins
Der Bereich Landwirtschaft des Dietisberg ändert seine Philosophie und beantragt Direktzahlungen. Wider Erwarten nahm die Generalversammlung diesen Paradigmenwechsel gelassen hin.
Ueli ...
Jacques Handschin ist neuer Präsident des Dietisberg-Vereins
Der Bereich Landwirtschaft des Dietisberg ändert seine Philosophie und beantragt Direktzahlungen. Wider Erwarten nahm die Generalversammlung diesen Paradigmenwechsel gelassen hin.
Ueli Frei
«Eigentlich ist die Landwirtschaft für den Dietisberg nichts Neues.» So lapidar die Feststellung von Vizepräsident Jacques Handschin anlässlich der 115. Generalversammlung des Vereins Dietisberg am Freitag war, so bedeutend ist ihr Inhalt. Denn neben Milch und Fleisch liefert sie vor allem eines: Arbeit für die Männer des Wohnund Werkheims auf der Höhe zwischen Läufelfingen und Eptingen.
Dies ist denn auch ein zentrales Element des Pachtvertrags, den der Verein mit der Pächterin, der neu zu gründenden Dietisberg Landwirtschaft GmbH, abschliessen wird. An Arbeit wird es in Zukunft kaum mangeln. Denn neu ist die Grösse des Betriebs. Mit dem Kauf des Hofguts Witwald verdoppelte der «Dietisberg» die landwirtschaftliche Nutzfläche auf knapp 100 Hektar.
Dazu kommen 46 Hektar Wald, sprich: Arbeit für den Winter. Doch der Bereich Landwirtschaft fährt seit Jahren Verluste ein. Mit der neuen Grösse kommt der Dietisberg deshalb nicht mehr ohne Direktzahlungen aus. Unter dem ehemaligen Verwalter Andreas «Res» Thomet waren die Finanzhilfen des Bundes noch tabu. «Es gibt sie und sie sind begründet», zerstreute Handschin jegliche Zweifel.
Direktzahlungen gehörten zur Landwirtschaft, ohne sie sei das Metier nicht kostendeckend zu betreiben. Handschin erwartet zwischen 200 000 und 230 000 Franken jährlich – schon ab diesem Jahr. Entgegen der Erwartungen hielten sich die Diskussionen in Grenzen. Die Vereinsmitglieder nahmen den Paradigmenwechsel ohne Emotionen hin.
Einstimmig bewilligte die Versammlung den Antrag des Vorstands, die Landwirtschaft auszulagern. Die Dietisberg Landwirtschaft GmbH wird dem Verein einen jährlichen Pachtzins von 107 500 Franken entrichten. Die Löhne der drei fest angestellten Landwirte sowie jene der Bewohner stehen ebenfalls auf der Aufwandseite.
Nach einem Verlust von gut 200 000 Franken im Vorjahr weist die Rechnung der Dietisberg-Gruppe im Jahr 2018 einen Gewinn von 74 000 Franken aus. Eine gute Belegung mit rund 80 Bewohnern und die erfolgreiche Dietisberg Werken AG lassen Vorstand und Geschäftsleitung zuversichtlich in die Zukunft blicken. «Die Delle der letzten Jahre haben wir hinter uns», stellte Vereinspräsident Bruno Imsand fest.
Der Generationenwechsel in der Geschäftsleitung im vergangenen Jahr sei reibungslos über die Bühne gegangen, hiess es. Nun steht auch beim Vorstand eine Verjüngung an. Nach 16 Jahren ist Bruno Imsand zurückgetreten. Beat Lüthy aus Sissach füllt die entstehende Lücke. Jacques Handschin ist von der Versammlung mit warmem Applaus zum neuen Präsidenten gewählt worden.