Baselbiet wird zu Baselland
14.05.2019 BubendorfDer Kanton modernisiert die touristische Signalisation
Die touristischen Tafeln an Strassen und Autobahnen müssen auf Geheiss des Bundes vereinheitlicht werden. Derzeit montieren die Mitarbeiter des Baselbieter Tiefbauamts neue Schilder, welche die Vorzüge von ...
Der Kanton modernisiert die touristische Signalisation
Die touristischen Tafeln an Strassen und Autobahnen müssen auf Geheiss des Bundes vereinheitlicht werden. Derzeit montieren die Mitarbeiter des Baselbieter Tiefbauamts neue Schilder, welche die Vorzüge von «Baselland» unterstreichen.
Otto Graf
Neue Tafeln, die Touristen im Kanton willkommen heissen, bräuchte das Land nicht unbedingt. Aber weil das Bundesamt für Strassen (Astra) bereits im Jahr 2012 verfügte, dass die touristischen Signalisationen an Autobahnen und Autostrassen bis zum 1. Juli 2017 zu vereinheitlichen seien, wird der vertraute Kirschbaum mit dem Baselbieterstab sowie der Botschaft «Willkommen im Baselbiet» aus dem Jahr 1983 in den nächsten Tagen kantonsweit gefällt und durch ein neues Motiv ersetzt.
Auf den neuen Tafeln bleibt der Rotstab der Blickfang, während die Erhebungen des Baselbieter Kettenjuras im Hintergrund verblassen. Zudem macht das «Baselbiet» dem Begriff «Baselland» Platz. Aufgrund der angespannten finanziellen Situation im Jahr 2015 stoppte die Regierung das Umsetzen der Weisung seinerzeit und fasste vergangenen Herbst einen neuen Beschluss. Dieser wird nun umgesetzt, wie Regierungsrat Thomas Weber an historischer Stätte im «Bad Bubendorf» verkündete. Die neuen Tafeln, so die Vorgaben, sollen drei Botschaften vermitteln: «Seien Sie willkommen», «Baselland ist ein attraktiver Lebensraum mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten» und «Baselland ist eine Gebietschaft mit einem profilierten Selbstverständnis».
So steht es jedoch nicht auf den Schildern an den Autobahnen und Autostrassen. «Geduld war gefragt», sagte Tobias Eggimann, Geschäftsführer von Baselland Tourismus. Denn die Geburt der touristischen Botschaft verkörpert sozusagen das Wunschkind einer eigens eingesetzten Kommission mit Vertretungen aus den Direktionen der Regierungsräte Thomas Weber (Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion), Sabine Pegoraro (Bau- und Umweltschutzdirektion) und Isaac Reber (Sicherheitsdirektion) sowie der Landeskanzlei und Tourismus Baselland. Am öffentlich ausgeschriebenen Gestaltungswettbewerb beteiligten sich sieben Agenturen. Die Jury entschied sich dabei für das Konzept der Basler Agentur Suan. Das ganze Projekt kostet den Kanton rund 410 000 Franken.
Im Blick von Zehntausenden
So werden künftig an den Autobahnen und Autostrassen Tafeln mit einem hohen touristischen Ausstrahlungspotenzial zu sehen sein: Augst mit Augusta Raurica, Arlesheim mit Ermitage und Dom, Liestal und Laufen mit ihrer historischen Altstadt, Bottmingen mit dem Schloss sowie Reigoldswil mit der Wasserfallen mit Luftseilbahn und der Freizeitregion. Auch die Kantonsstrassen werden neu beschildert. Den Anfang machte die Tafel am Dorfeingang von Bubendorf, die von den Verantwortlichen enthüllt wurde und auf das Schloss Wildenstein verweist. «Die Schilder sind hocheffizient, werden sie doch täglich von Zehntausenden Personen, die daran vorbeifahren, wahrgenommen», hob Eggimann hervor. In den kommenden Wochen wird das Tiefbauamt rund 80 Tafeln an den Autobahnen und Kantonsstrassen austauschen.
«Die ausgedienten Schilder mit dem ‹Chiirssibaum› verkaufen wir je nach Grösse und Zustand zu einem Preis zwischen 20 und 50 Franken», erklärte der Zweite Landschreiber, Nic Kaufmann. Der Verkauf beginnt am 8. August beim Verwertungsdienst des Kantons im ehemaligen Zeughaus an der Oristalstrasse 100 in Liestal. Zudem verlost der Kanton, wie Kaufmann ergänzte, im Rahmen eines Wettbewerbs drei Schilder auf den Social-Media-Kanälen des Kantons. Um bei der Verlosung mitzumachen, müssen die Bewerbenden bis Ende Juli ein Foto einer neuen Tafel mit der entsprechenden Verlinkung auf den Kanton bei Twitter oder Facebook hochladen. Aus Sicherheitsgründen sind jedoch alle Fotos ausgeschlossen, die von der Fahrerseite eines Autos aus gemacht wurden.