«Kunst ist ein Stück Persönlichkeit»
21.05.2019 ZunzgenPeter Kaufmann stellt seine Werke in einer Arztpraxis aus
Seit Jahren befasst sich der ehemalige Sekundarlehrer Peter Kaufmann mit der Bildhauerei. Seit seiner Pensionierung betreibt er das Kunsthandwerk intensiv. Jetzt sind sechzehn Kunstwerke unter dem Titel «ars animi motus» in einer ...
Peter Kaufmann stellt seine Werke in einer Arztpraxis aus
Seit Jahren befasst sich der ehemalige Sekundarlehrer Peter Kaufmann mit der Bildhauerei. Seit seiner Pensionierung betreibt er das Kunsthandwerk intensiv. Jetzt sind sechzehn Kunstwerke unter dem Titel «ars animi motus» in einer Hausarztpraxis ausgestellt.
Sander van Riemsdijk
Es gibt sie immer noch. Menschen, die hobbymässig Bildhauerei betreiben und aus Holz, Stein oder Metall richtige Kunstwerke kreieren. Von der Antike bis in die heutige Zeit kommt der Bildhauerei, auch hobbymässig betrieben, unvermindert ein grosser Stellenwert zu. Sie zieht die Menschen seit eh und je in ihren Bann. Als einzigartige Kombination aus Handwerkskunst und Ideenreichtum sind Künstler immer auf der Suche nach Inspirationsquellen. So wie Peter Kaufmann, Sekundarlehrer im Ruhestand und passionierter (Hobby-)Bildhauer.
Im Flur seines Hauses in Zunzgen und im Garten stehen Kunstwerke unterschiedlicher Art, die meisten sind aus Holz oder Stein. «Kunst ist ein Stück Persönlichkeit», sagt Peter Kaufmann und vermittelt damit sinnbildlich die Ausarbeitung einer eigenständigen und individuellen Ausdrucksweise in seinen Kunstwerken. Schon als Lehrer setzte er sich im Schulfach Werken intensiv mit den unterschiedlichsten Materialien und deren Verarbeitung auseinander. Der Impuls, die Bildhauerei aktiv zu betreiben, kam vor etwa zehn Jahren bei einem Sabbatical an der Hochschule für Gestaltung in Basel.
«Während dieser beruflichen Auszeit habe ich mich so richtig in das plastische Gestalten vertieft.» Die Vertiefung fand ihre Fortsetzung in mehreren Kursen beim Steinbildhauer Peter Vonmoos in Diegten. Das Interesse war geweckt, seine Anstellung als Lehrer, zusammen mit seinen familiären Verpflichtungen, liess die Bildhauerei jedoch aus zeitlichen und räumlichen Gründen noch nicht richtig zur Entfaltung kommen. Diese kam erst später, als Peter Kaufmann sich über die Gestaltung seiner Zeit nach seiner Pensionierung Gedanken machte.
Hobby als Lebensinhalt
Unterdessen betreibt Kaufmann die Bildhauerei aktiv und leidenschaftlich. «Aus einem Hobby ist ein Lebensinhalt geworden», sagt er. Eine Ausbildung hat er nicht absolviert. «Aus meiner Zeit als Lehrer und in den Weiterbildungen habe ich im Sinne von ‹Learning by doing› die Techniken verfeinert und gelernt, diese gestalterisch umzusetzen», so Kaufmann. Ein eigenes Atelier besitzt er nicht. Dafür stehen ihm in seinem Einfamilienhaus mehrere Räumlichkeiten zur Verfügung, die professionell eingerichtet sind. Bevorzugte Motive hat er in seiner künstlerischen Tätigkeit nicht, auch wenn er am ehesten auf weiche, harmonische Formen Wert legt und sich vom Material leiten lässt: «Ich habe ein breites, eher abstraktes Spektrum. Mehr dreidimensionale Gebilde als Figuren.»
Diente ihm früher der Lehrplan zur Orientierung, so gestaltet er heute seine Kunstwerke nach eigenen Skizzen. Inspiration holt er sich zusammen mit den Materialien oft aus der Natur. In seinen kreativen Arbeitsprozessen legt er mit seinen räumlichen, dreidimensionalen Kunstwerken am meisten Wert auf die Ästhetik. Für Peter Kaufmann umfasst die Bildhauerei ohne kommerzielle Zielsetzung vor der praktischen definitiven Umsetzung eine Vision, «in der ich meine schöpferischen Tätigkeiten passioniert ausleben kann».
Zur Person
svr. Peter Kaufmann, 66, ist Vater von zwei erwachsenen Söhnen und wohnhaft in Zunzgen. Er hat fast 40 Jahre an der Sekundarschule Tannenbrunn in Sissach Geografie, Zeichnen, Mathematik, Biologie und Werken unterrichtet. Sechzehn seiner Kunstwerke sind unter dem Titel «ars animi motus» (passionierte Kunst) bis auf Weiteres in der Praxis Dr. Misteli in Zunzgen zu bewundern und zu erstehen.