Ein Besuch beim Restaurant- und Familienzirkus

Am Sonntag hat beim Gitterli der letzte Auftritt des Circus Olympia in Liestal stattgefunden. Trotz Privatkonkurs des Besitzers wird die Tournee wie geplant durchgeführt. Es folgen noch Auftritte in Bubendorf, Lausen und Sissach.

Joshua Moser

«Abwechslungsreich und cool», so der Kommentar eines jungen Zirkusbesuchers zur Vorstellung des Circus Olympia in Liestal. Eine präzise Antwort. Die Vorstellung war, was die verschiedenen Nummern betraf, sehr abwechslungsreich und verbreitete gute Stimmung im Publikum. Bestimmt eine gute Nachricht für Besitzer Dominik Gasser, über den vor einigen Wochen Privatkonkurs eröffnet wurde (die «Volksstimme» berichtete). Auf den Zirkus hat das jedoch keinen Einfluss, er startete seine Tournee planungsgemäss und machte nun halt in Liestal.

Und so hatten Seiltänzer in der Manege ihren grossen Auftritt, gefolgt von einem wasserspeienden Clown, Bodenturnern und, darauf gefolgt, eine Nummer mit Diabolos. Der erste Auftritt gehörte einer Vertikaltuch-Akrobatin. Sie wusste das ganze Publikum durch ihre Turneinlagen zu verzaubern. Ungesichert hielt sie die Zuschauer mit ihren Tricks einige Meter über dem Boden in Atem. So schnell, wie sie sich in schwindelerregende Höhen wirbelte, liess sie sich auch wieder fallen, um den Sturz kurz vor dem Boden zu stoppen. Das Publikum goutierte die Nummer mit viel Applaus.

Diabolo-Kunst und Zaubertricks
Dann war Bodenständigkeit gefragt. Ein Jongleur der etwas anderen Art hatte seinen grossen Auftritt. Statt die Bälle hoch in die Luft zu werfen, liess er sie auf den Boden prallen. Dies tat er so schnell, dass die Bälle sich zu einem Kreis zu formen schienen. Auch diese Nummer begeisterte das Publikum und erntete lautstarken Applaus. Der Jongleur verlor die Bälle kein einziges Mal aus seiner Kontrolle. Selbst dann nicht, als er weitere Bälle in seine Nummer einbaute und das Tempo nebenbei erhöhte.

Nach weiteren akrobatischen Auftritten und einem inhaltlich eher dürftigen Clown-Programm, der dem Publikum weniger Lacher abgewann als er sich wohl erhofft hatte, sowie einer kurzen Pause folgte die wohl am weitesten verbreitete und bekannteste Nummer. Wie sich ein Feuer in einem Käfig hinter einem Tuch urplötzlich in eine Frau verwandeln kann, bleibt wohl für immer ein Rätsel. Schon oft gesehen, aber trotzdem immer wieder ein Augenschmaus, war auch das Verschwinden einer Frau aus einem Holzkäfig, bevor sie durch seitlich eingeführte Schwerter touchiert werden konnte.

Dann folgte der grosse Auftritt des Diabolo-Künstlers. Mit enormer Dynamik und viel Beweglichkeit bot er dem Publikum, als Super Mario verkleidet, grosse Unterhaltung. Er liess sein Diabolo mit hoher Geschwindigkeit um seine Arme, Beine und um seinen Hals wirbeln. Egal, ob er stand, einen Spagat vollführte oder in die Knie ging, jeder Trick, jede Bewegung gelang beinahe perfekt. In fast völliger Dunkelheit wurden zwei mit Neonlicht designte Diabolos hoch in Richtung Zirkuszelt geworfen und ein ums andere Mal spektakulärer gefangen.

Parallel zu dem Spektakel inmitten des Zeltes wurde man als Zuschauer mit einer Vielzahl an Speisen verwöhnt. Der Familienzirkus Olympia wurde seinem Namen gerecht und verstand es, die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und sie mit der Erinnerung an eine spannende und abwechslungsreiche Show nach Hause zu schicken.

Manege frei für Olympia

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