EBL mit Rekordgewinn
12.04.2019 Bezirk LiestalKonzern behauptet sich in einem schwierigen Umfeld
Die Elektra Baselland setzt im In- und im Ausland konsequent auf Projekte mit erneuerbaren Energien. Allein die «Erneuerbare Energieschiene ErgolzTal» (3ET) dürfte im Endausbau 350 Millionen Franken kosten.
Otto ...
Konzern behauptet sich in einem schwierigen Umfeld
Die Elektra Baselland setzt im In- und im Ausland konsequent auf Projekte mit erneuerbaren Energien. Allein die «Erneuerbare Energieschiene ErgolzTal» (3ET) dürfte im Endausbau 350 Millionen Franken kosten.
Otto Graf
Die Elektra Baselland (EBL) kann erneut auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken, wie an der gestrigen Medienorientierung zu erfahren war. «Je besser wir den Job machen, umso weniger wird das in der Öffentlichkeit wahrgenommen», stellte CFO Alain Jourdan, der Finanzchef der Genossenschaft, fest, bevor er zu den Zahlen überging. So hat der Konzernumsatz in einem schwierigen Marktfeld um 1,3 Prozent auf 221,8 Millionen Franken zugenommen. Dank höherer Bruttogewinnmargen und des konsequenten Kostenmanagements stieg der Reingewinn um 30 Prozent auf rekordhohe 21,3 Millionen Franken an.
Ein Drittel des Umsatzes entfällt auf den Bereich Stromvertrieb, das Kerngeschäft des Unternehmens. In Deutschland entschieden sich 2017 neu 7500 Kunden für den Schweizstrom der EBL. Im Bereich Netz mit 29 Prozent Umsatzanteil erhöhte sich der Umsatz wegen der staatlichen KEV-Abgaben deutlich. Obwohl 2018 ein warmes Jahr war und weniger Heiztage verzeichnete als 2017, stieg der Umsatz auch im Geschäftsfeld Wärme deutlich an, weil die Zahl der Wärmebezüger stetig zunimmt.
In der Telecom musste die EBL eine Einbusse um 8,6 Prozent auf 36,1 Millionen Franken hinnehmen, da die Kunden im Emmental und in der Luzerner Landschaft von der UPC mit den Diensten Internet, Telefonie und Digital-TV bedient werden, wobei die EBL mit einer Umsatzprovision entschädigt wird. Auch die Stromproduktion war leicht rückläufig, weil die Sonne in Spanien 2018, verglichen mit dem Vorjahr, weniger intensiv schien, was sich auf die Solarstromproduktion negativ auswirkte.
52 000 Tonnen CO2 eingespart
Der Entschuldungsfaktor lag 2018 noch bei 0,8 (im Vorjahr 1,4). Das heisst, die EBL könnte ihre Nettoschulden in 0,8 Jahren oder zehn Monaten tilgen. Die Eigenkapitalquote stieg um einen Prozentpunkt auf stattliche 68 Prozent an, während die Zahl der Mitarbeitenden, auf Vollzeitstellen berechnet, um 11,5 auf 302,1 zurückging.
Seit Jahren verfolgt die EBL konsequent die Strategie der erneuerbaren Energien. Sie investierte 2018 9,4 Millionen Franken in erneuerbare Nahwärmeverbünde und vermied dadurch den Ausstoss von 52 000 Tonnen CO2.
EBL-Geschäftsführer Tobias Andrist warf auch einen Blick in die Zukunft. Der Konzern investiert deshalb dieses Jahr allein 16 Millionen Franken in das Stromnetz, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten und zu optimieren. Zudem sind im Ausland mit Partnern grosse Investitionen geplant. In Deutschland soll die Zahl der Schweizstromkunden auf 75 000 gesteigert werden. Das Projekt der «Erneuerbaren Energieschiene ErgolztTal» (3ET) schreitet weiter voran. Dieser Tage entschied die EBL, den Grosswärmeverbund Liestal zu realisieren. Im Endausbau, der sich noch über mehrere Jahre erstrecken und rund 350 Millionen Franken kosten dürfte, umfasst die 3ET das Gebiet von Pratteln bis Ormalingen.
Erfreuliches konnte Andrist zum Tiefengeothermieprojekt Haute Sorne im Kanton Jura, an dem die EBL beteiligt ist, vermelden. Denn das Bundesgericht hat die Einsprachen, die das Bewilligungsverfahren jahrlang blockiert hatten, abgewiesen und den Weg für das Erteilen der Baubewilligung frei gemacht.