«Eine fast unendliche Geschichte»
26.04.2019 Gemeinden, Läufelfingen, NaturAnspruchsvolle Ausdolung des Höllbachs
Mit der Ausdolung des Höllbachs in Läufelfingen ist das letzte Projekt der Kampagne «Das Baselbiet beflügeln» abgeschlossen. Lanciert wurde es vom Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband, der heuer sein 75-Jahre-Jubiläum ...
Anspruchsvolle Ausdolung des Höllbachs
Mit der Ausdolung des Höllbachs in Läufelfingen ist das letzte Projekt der Kampagne «Das Baselbiet beflügeln» abgeschlossen. Lanciert wurde es vom Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverband, der heuer sein 75-Jahre-Jubiläum feiert.
Peter Stauffer
Der Höllbach fliesst am Hof Engelsrüti vorbei – Die Kombination der Namen wäre etwas für Flurnamenforscher. Ein solcher war aber nicht da, als am vergangenen Dienstagnachmittag das Bauprojekt Ausdolung Höllbach mit der Einweihung des wieder offengelegten Bächleins abgeschlossen werden konnte. Sozusagen als letzte Amtshandlung legte Susanne Brêchet – trotz ihres Anfang Jahr erfolgten Rücktritts als Geschäftsführerin des Basellandschaftlichen Natur- und Vogelschutzverbands (BNV) – den anwesenden Vertretern der verschiedenen Ämter, der Gemeinde Läufelfingen, des ausführenden Baugeschäfts, der Besitzer, sowie des Projektleiters und den Bewirtschaftern den Schlussbericht vor.
Sie hatte während zwölf langen Jahren das Projekt begleitet. «Fast könnte man sagen, eine unendliche Geschichte», sagte sie an der Einweihung. Der Natur- und Vogelschutzverein hatte 2007 den Anstoss zu diesem Projekt gegeben. Erste Gespräche mit den Besitzern, Vreni und Peter Gysin, fanden statt. Es zeigte sich schon beim Erstellen des Vorprojekts, dass die Ausdolung des Höllbachs eine echte Herausforderung sein würde. Der vor vielen Jahrzehnten mit viel Geld zur besseren Bewirtschaftung eingedolte Bach konnte nun trotz aller widrigen Umstände im vergangenen Jahr wieder geöffnet werden, notabene auch mit viel Geld.
Eindolung nicht mehr intakt
Der Hauptgrund für diese Arbeit war, dass die mit verschiedenen Methoden erfolgte Eindolung nur noch ungenügend funktionierte und der Bach stellenweise selbst bei trockenem Wetter und geringer Wasserführung zutage trat und zu einer dauernden Verwässerung des Untergrunds führte. Es bestand Rutschgefahr. Natürlich standen auch ökologische Überlegungen dem Projekt Pate. Im steilen Rutschhang ist nun ein kombiniertes Aufwertungs- und Sicherungswerk entstanden.
Der Bach fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Rund alle zehn Meter wurden mit grossen Steinblöcken (500 bis 800 kg) Schwellen eingebaut. Standortgerechte Gehölze sollen mit ihrer Verwurzelung die Böschungen sichern. Für die Strassenunterführung wurde ein Wellstahlprofil eingebaut. Um dem Bewirtschafter die Überquerung des Bachs zu ermöglichen, wurden drei Furten eingebaut. Die Besucher konnten sich beim Augenschein überzeugen, dass das Werk gelungen ist.
Mit dem üblichen Ritual – ein geistliches Wässerchen für jeden Besucher und für den ausgedolten Bach – konnte nach dem steilen Abstieg zum Apéro übergegangen werden.
Biohof Engelsrüti
rr. Seit drei Jahren bewirtschaften Manuela Lerch und Noah Handschin den Hof Engelsrüti oberhalb von Läufelfingen. Sie führen den Biohof ganz im Sinn des Verpächterpaars und Vorgängers mit Witz und Charme, wie es auf der Homepage steht. Sie betreiben die Landwirtschaft vielseitig. Neben den Milchkühen (behornt) tummeln sich noch Legehennen, Weideschweine und Schafe auf dem rund 20 Hektaren grossen Betrieb. Von Zeit zu Zeit lädt das junge Pächterpaar zu einem Markttag in sein Hoflädeli ein.