Wie sicher sind die Fasnachtswagen?
08.03.2019 BaselbietUneinheitliche Sicherheitsvorschriften für Wagencliquen
Der Todesfall eines Liesberger Fasnächtlers stimmt die Veranstalter der bevorstehenden Fasnacht in der Region nachdenklich. Die Veranstalter in Sissach, Gelterkinden und Oberdorf bleiben für dieses Jahr dennoch bei ihren ...
Uneinheitliche Sicherheitsvorschriften für Wagencliquen
Der Todesfall eines Liesberger Fasnächtlers stimmt die Veranstalter der bevorstehenden Fasnacht in der Region nachdenklich. Die Veranstalter in Sissach, Gelterkinden und Oberdorf bleiben für dieses Jahr dennoch bei ihren Sicherheitsvorschriften.
Andrina Sommer
Ein 40-jähriger Fasnächtler kam am vergangenen Sonntag am Fasnachtsumzug in Liesberg ums Leben. Er stürzte von einem Umzugswagen auf die Strasse und erlag seinen Kopfverletzungen. Der Todesfall wirft die Frage auf, wie sicher die oft imposanten und abenteuerlich ausgestatteten Wagen sind. Anders als in Basel-Stadt, wo der Kanton Vorgaben für die Sicherheit von Fasnachtswagen macht, liegt es im Baselbiet in den Händen der lokalen Veranstalter, Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Der Unfall beschäftigt auch die Fasnächtler im Oberbaselbiet.
Grundsätzlich seien die Cliquen am Umzug in Sissach für ihre eigene Sicherheit zuständig, sagt Fabio Fedriga, Präsident der Fasnachtsgesellschaft Sissach (FGS). Zusätzlich schreibt die FGS für ihren Umzug vor: «Die Wagen sind so auszustatten, dass die mitfahrenden Personen während der Fahrt am Umzug vor dem Herunterfallen geschützt sind.» Ausserdem müssen die Cliquenwagen sowie die Zugfahrzeuge bis 20 cm über den Boden mit festen Materialen verkleidet sein.
Vorstandsmitglieder der FGS überprüfen unmittelbar vor dem Umzug, ob die Wagen vorschriftsgemäss ausgerüstet sind. Aufgrund des Unfalls von Liesberg seien die Sicherheitsvorgaben für den diesjährigen Umzug nicht verschärft worden. Man wolle die genauen Resultate der Unfalluntersuchung in Liesberg abwarten.
Auch in Gelterkinden wird Sicherheit gross geschrieben. Das Komitee Gelterkinder Fasnacht (Gefa) schreibt vor, dass sowohl die Räder der Wagen als auch der Traktoren eingekleidet sein müssen. Die korrekte Befolgung wird vom Vorstand der Gefa ebenfalls vor Umzugsbeginn sichergestellt. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, fährt nicht mit. «Wir machen keine Ausnahmen», betont Gefa-Präsident Rico Tirri. Einige Absagen an Wagencliquen seien dieses Jahr bereits im Voraus erteilt worden – wegen unzureichender Verschalung der Fahrzeuge.
Am Umzug in Oberdorf sind nur verschalte Räder Pflicht. Man mache sich aber Gedanken über strengere Vorschriften für die kommenden Jahre, so Tamara Binggeli, Präsidentin des Oberdörfer Fasnachtskomitees.
Alle drei Komitee-Chefs appellieren an die Vernunft der Fasnächtler und bitten sie um besondere Vorsicht. Schliesslich wünschen sich alle aktiven und passiven Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur eine fröhliche, sondern auch eine sichere Fasnacht.
Der Text entstand im Rahmen eines Schnupperpraktikums auf der Redaktion.