Zersiedelungsinitiative gefährdet Arbeitsplätze
29.01.2019 AbstimmungenDie Abstimmung vom 10. Februar über die Zersiedelungsinitiative ist nicht nur radikal und vollkommen überflüssig. Sie gefährdet vor allem auf dem Bau viele Arbeitsplätze. Die Unternehmer im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe sind beunruhigt.
Die Jungen ...
Die Abstimmung vom 10. Februar über die Zersiedelungsinitiative ist nicht nur radikal und vollkommen überflüssig. Sie gefährdet vor allem auf dem Bau viele Arbeitsplätze. Die Unternehmer im Bauhaupt- und im Ausbaugewerbe sind beunruhigt.
Die Jungen Grünen fordern mit ihrer Initiative «Zersiedelung stoppen – für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung» (kurz Zersiedelungsinitiative) nicht weniger als einen vollständigen Einzonungsstopp des Baulands. Die Initiative würde neue Bauzonen nur noch erlauben, wenn mindestens eine gleich grosse Fläche mit vergleichbarer Bodenqualität ausgezont würde.
Die Zersiedelungsinitiative schafft eine radikale und unnütze Verschärfung des geltenden Raumplanungsgesetzes. Denn im Gegensatz zum Raumplanungsgesetz berücksichtigt die Initiative die unterschiedlichen kantonalen und regionalen Verhältnisse zu wenig. Besonders stossend ist: Kantone, die bereits grosszügig eingezont haben, würden gegenüber den Kantonen bevorteilt, die haushälterisch mit ihren Grundstücken umgegangen sind. Kantone, die das Raumplanungsgesetz noch nicht voll umgesetzt haben, erhielten bei einer Annahme gar mehr Spielraum.
Die rücksichtslosen Forderungen der Zersiedelungsinitiative hätten des Weiteren schwerwiegende Auswirkungen auf die Arbeitsplätze im Baugewerbe. So bestätigt eine Untersuchung des Schweizerischen Baumeisterverbands über die wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Zweitwohnungsinitiative, dass es nach deren Annahme in den davon betroffenen Regionen zu einem starken Arbeitsplatzabbau im Baugewerbe kam. Diese Arbeitsplätze sind unwiederbringlich verloren. Die Zersiedelungsinitiative lässt nicht nur Ähnliches befürchten, sondern Schlimmeres erwarten. Unbestritten würde das konzeptlose Einfrieren von Bauland schweizweit weitere Arbeitsplätze im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe vernichten. Davon wäre sodann auch die Region Basel betroffen.
Deshalb besteht für uns keine Frage: Die Zersiedelungsinitiative gehört abgelehnt!
Rolf Graf, Präsident Bauunternehmer Basel, Pratteln, und David Schreiber, Präsident holzbau schweiz region basel, Pratteln