Gegen den Langeweile-Blues
04.12.2018 HemmikenEin Buch zur Unterhaltung fürs Krankenbett
«Es müssen nicht immer Blumen sein», heisst es im neuen Buch «Für Dich!». Geschrieben und zusammengestellt hat es Autorin Barbara Saladin speziell für Patientinnen und Patienten.
Yvonne ...
Ein Buch zur Unterhaltung fürs Krankenbett
«Es müssen nicht immer Blumen sein», heisst es im neuen Buch «Für Dich!». Geschrieben und zusammengestellt hat es Autorin Barbara Saladin speziell für Patientinnen und Patienten.
Yvonne Zollinger
Damit die langen Tage im Spital etwas unterhaltsamer verstreichen, ist in der Beobachter-Edition das Buch «Für Dich!» erschienen. Laut Verlag ist es das erste Schweizer Buch, das extra für Patientinnen und Patienten geschrieben wurde. Autorin Barbara Saladin aus Hemmiken hat auf 200 Seiten einen spannenden Mix aus Artikeln, Rätseln, Reportagen, Ratgebern und Kuriosem zu einer kurzweiligen Lektüre zusammengetragen.
Die bunte Vielfalt lädt ein zum Schmökern und Herauspicken, worauf man gerade Lust hat. Man kann zum Beispiel sein Wissen testen, sich mit Denkspielen wie Sudoku, Kakuro oder Kreuzworträtseln herausfordern und dabei die grauen Hirnzellen trainieren. Viel Wissenswertes gibt es zu Gesundheitsthemen, aber auch zu Natur und Gesellschaft. Wie funktioniert der Wald? Wie tickt unsere innere Uhr? Was muss ein Blindenführhund können? Wie schafft man es aus dem Burnout?
Augenschein bei der Rega
Kurze Lesestoffe wechseln sich mit längeren Reportagen ab. Die Autorin hat die Rega bei deren Arbeit begleitet. Wie kommen die Retter in kürzester Zeit in die Luft? Warum passieren am Nachmittag mehr Unfälle als am Morgen? Ein Augenschein in der Rega-Basis in Samedan gibt Antworten.
Dramatische Rettungsaktionen kennen auch die Sanitäter auf der Strasse. Bei vielen Einsätzen braucht es aber weder Martinshorn noch Blaulicht. Einen Tag lang konnte Saladin Sanitätern aus dem Aargau bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen. Sie nimmt den Leser auf einen Einsatz ins Altersheim mit und beschreibt, welche Kompetenzen neben notärztlichem Fachwissen in diesem Beruf wichtig sind.
Hilfseinsatz in Nepal
Um Gesundheit geht es auch in einer anderen Reportage. Nach ihrer Pensionierung 2007 arbeitete Ruth Gonseth, Dermatologin und erste Grünen-Nationalrätin für den Kanton Baselland, erstmals in Nepal. Im Buch beschreibt sie, als eine der Gastautoren, was es heisst, in diesem Land als Ärztin tätig zu sein. Inzwischen ist sie jedes Jahr über sieben Monate für den Verein «Shanti Med Nepal» in Ratnagar im Süden des Landes. Bis zu 400 ambulante Patienten werden pro Tag behandelt. Dies unter oft prekären Umständen. Vor allem die eigenen Vorstellungen von Hygiene habe sie korrigieren müssen, berichtet Gonseth. Es sei durchaus schon vorgekommen, dass in Schubladenmöbel, die der Aufbewahrung von Operationsinstrumenten dienten, ganze Mäusefamilien hausten.
Der Beobachter-Verlag hat seine Neuerscheinung «Für Dich!» ansprechend gestaltet. Bildmaterial und Einband machen aus dem Hardcover ein schönes Buch, nicht nur fürs Spitalbett.
«Für Dich!», Barbara Saladin, Beobachter-Edition, 200 Seiten, Hardcover.