Beitrag für Spital-Seelsorge bleibt
06.12.2018 BaselbietOtto Graf
Die Seelsorge im Tabubereich wird weitergeführt. Die Herbstsynode der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Baselland unter der Leitung von Pascal Ryf beschloss vorgestern mit grossem Mehr, die bis 31. Dezember 2018 befristete Projektstelle um drei Jahre ...
Otto Graf
Die Seelsorge im Tabubereich wird weitergeführt. Die Herbstsynode der Römisch-Katholischen Landeskirche des Kantons Baselland unter der Leitung von Pascal Ryf beschloss vorgestern mit grossem Mehr, die bis 31. Dezember 2018 befristete Projektstelle um drei Jahre zu verlängern. In der Absicht, dem Projekt 2020 eine definitive Lösung folgen zu lassen, wollte der Landeskirchenrat das 40-Prozent-Pensum nur um zwei Jahre verlängern. Die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt hat dem Projekt bereits zugestimmt.
Die 68 Stimmberechtigten verabschiedeten nach einer langen Debatte mit verschiedenen Änderungsanträgen den ausgeglichenen Voranschlag 2019 einstimmig. Unter dem Strich verbleibt bei einem Gesamtertrag von 10,74 Millionen Franken eine schwarze Null, präziser gesagt ein Betrag von 750 Franken. Am meisten freute sich der Landeskirchenrat (LKR) über die «Niederlage», weil das Parlament die vom LKR beantragte Streichung des Beitrags von 43 100 Franken für die Spitalseelsorge im Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) abgelehnt hat.
Grosses Vertrauen in Seelsorgerin
Das UKBB entschied sich erst vor wenigen Tagen zum Bedauern der Synode und des LKR für eine andere Lösung, was den LKR bewog, den erwähnten Beitrag, der überflüssig würde, aus dem Budget streichen zu lassen. Ivo Corvini-Mohn, Präsident des LKR, zog den Änderungsantrag zunächst zurück, worauf aus dem Plenum der Hinweis kam, einen zurückgezogenen Antrag könne man nicht ablehnen. Mit nur einer Gegenstimme lehnten die Synodalen dann den Antrag des LKR ab. Zuvor setzten sich zahlreiche Rednerinnen und Redner, unterstützt vom LKR, für eine adäquate Seelsorge im UKBB ein. Diese wird von einer reformierten Seelsorgerin ausgeübt. Diese geniesst, wie zu vernehmen war, aufgrund ihrer ökumenisch ausgerichteten Praxis, grosses Vertrauen.
Vergleichsweise knapp mit 31 gegen 23 Stimmen und zahlreichen Enthaltungen strichen die Anwesenden den vorsorglich im Budget bereits eingebauten Teuerungsausgleich von 1,3 Prozent oder 40 000 Franken wieder aus der Vorlage. Deutlich abgelehnt wurde der Antrag, 56 400 Franken für eine neue Sekretariatsstelle im Voranschlag zu streichen.
Kirchgemeinde Grellingen fehlt bis zu einer halben Million
og./sda. Zu Beginn der Herbstsynode orientierte Dominik Prétôt, Kommunikationsverantwortlicher im römisch-katholischen Landeskirchenrat, über Unregelmässigkeiten und möglicherweise strafbare Handlungen im Finanzbereich der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Grellingen. Wie die Landeskirche gestern mitteilte, habe die Präsidentin des Kirchgemeinderats Strafantrag bei der Staatsanwaltschaft eingereicht, die Ermittlungen wurden aufgenommen. Der Grund: In der Kasse fehlen bis zu 500 000 Franken. Nach Auskunft der Landeskirche hat die Präsidentin des Kirchgemeinderats den Fehlbetrag in der Kasse der Kirchgemeinde festgestellt. Zu den Unregelmässigkeiten soll es im laufenden Jahr gekommen sein. Verwaltet werden die Finanzen von einer Kassierin, der die Handlungsfähigkeit nun entzogen wurde. Sämtliche Konten seien vorerst gesperrt, sagte der Sprecher der Landeskirche.