Leck raubt Brunnmeister den Schlaf
30.11.2018 Baselbiet, Lupsingen, Bezirk LiestalAnwohner werden über Notleitung versorgt
ssc. Seit Oktober rätselt die Gemeinde Lupsingen über den Verlust von 330 000 Litern Wasser, die irgendwo versickert sind. Nun hat das Dorf auch noch einen Leitungsbruch zu beklagen. In der Nacht auf Donnerstag ging beim ...
Anwohner werden über Notleitung versorgt
ssc. Seit Oktober rätselt die Gemeinde Lupsingen über den Verlust von 330 000 Litern Wasser, die irgendwo versickert sind. Nun hat das Dorf auch noch einen Leitungsbruch zu beklagen. In der Nacht auf Donnerstag ging beim Brunnmeister der Alarm los – er sollte bis zum nächsten Morgen nicht zur Ruhe kommen. Das Leck war während 15 Minuten offen, das austretende Wasser hat auch Strasse und Trottoir in Mitleidenschaft gezogen. Für die Einwohner entstanden kaum Unannehmlichkeiten.
Lange Nacht für Brunnmeister
Leitungsbruch beschert dem Dorf erneuten Wasserverlust
Ein Leitungsbruch hat dem Lupsinger Brunnmeister Sandro Gisin eine schlaflose Nacht beschert. Es ist bereits das zweite Mal innert nicht einmal drei Monaten, dass die Gemeinde einen Wasserverlust hinnehmen muss – dies in Zeiten knapper Ressourcen.
Sebastian Schanzer
Wassertechnisch ist die Gemeinde Lupsingen nicht gerade mit Glück gesegnet. Noch immer hat die Gemeinde keinen blassen Schimmer, wo im Oktober 330 000 Liter Wasser versickert sind (die «Volksstimme» berichtete). Vom Aufruf im Gemeindeblatt, sich mit näheren Informationen zu melden, fühlte sich niemand unter den Dorfbewohnern angesprochen. Mittlerweile ist die Frist für die Einwohner, ihren Wasserstand zu deklarieren, abgelaufen. Gemeindepräsident Stefan Vögtli erhofft sich bei der baldigen Auswertung dieser Angaben, dem Wasserverlust auf die Schliche zu kommen.
Nun meldet die Gemeinde allerdings einen Bruch an der Hauptleitung vom Reservoir an die Ziefnerstrasse. Um Mitternacht zwischen Mittwoch und Donnerstag sei bei Brunnmeister Sandro Gisin der Alarm losgegangen – der Beginn einer Nacht ohne Schlaf. Während einer Viertelstunde ist das Wasser aus der Hauptleitung getreten und an die Oberfläche gespült worden. Dabei haben die Strasse und das Trottoir Schaden genommen, wie Vögtli informiert. Wie viel Wasser letztlich ausgetreten ist, kann er nicht beziffern. Bei einer Viertelstunde halte sich der Verlust allerdings im Rahmen. Dennoch hat sich das Netz trotz sofortigen Einsatzes teilweise entleert.
«Die meisten Anwohner haben nichts vom Leitungsbruch gespürt, auch weil sie in der entsprechenden Zeit bereits geschlafen haben», sagt Vögtli. Betroffen waren besonders höher gelegene Gebiete in der Gemeinde. Dort hatten die Einwohner von 0.15 bis etwa 0.30 Uhr kein Wasser. Ungemütlich war der Vorfall freilich für Brunnmeister Gisin. Ein Leitungsbruch komme zwar immer wieder vor, ein entsprechender Einsatz sei mittlerweile Routine. Die Uhrzeit des aktuellen Vorfalls ist allerdings unglücklich. Gisin musste den Bruch lokalisieren und umgehend die beschädigte Leitung trennen. Einige betroffene Haushalte werden nun über oberirdische Notleitungen mit Wasser von benachbarten Liegenschaften versorgt.
Ursache noch unklar
Weil durch den Bruch auch Luft in die Leitung eingedrungen ist, mussten die Hydranten geöffnet werden, um diese aus dem System zu befreien. Erst am späten gestrigen Morgen konnten sich Brunnmeister Gisin und sein Einsatzteam ins Bett legen. Per Push-Meldung hat die Gemeinde ihre Anwohner gebeten, den am tiefsten gelegenen Wasserhahn im Haus zu öffnen, um Restluft entweichen zu lassen und den möglicherweise auftretenden Leitungsschmutz zu entfernen. Zu diesem Zeitpunkt hat sich die Lage im Leitungsnetz aber bereits wieder stabilisiert.
Über die Ursachen des Bruchs kann Vögtli derzeit nur spekulieren. Möglicherweise habe er mit Erschütterungen im Zusammenhang mit dem Strassenbau zu tun. «Das wird sich aber erst zeigen, wenn die Stelle ausgehoben und die Leitung repariert wird.» Ausschliessen will Vögtli derweil einen Zusammenhang zwischen diesem Leitungsbruch und dem rätselhaften Wasserverlust im Oktober. «Dass sich ein Leck vorübergehend schliesst, um dann wieder aufzubrechen, ist unmöglich.»