Peter Stauffer
Noch steht vor dem Haus eine halbgefüllte Mulde. Ein Blick durch die Scheibe der Eingangstüre lässt eher auf eine Baustelle als auf eine «komplett renovierte und liebevoll eingerichtete Wohnung» schliessen, wie es auf der Webseite ...
Peter Stauffer
Noch steht vor dem Haus eine halbgefüllte Mulde. Ein Blick durch die Scheibe der Eingangstüre lässt eher auf eine Baustelle als auf eine «komplett renovierte und liebevoll eingerichtete Wohnung» schliessen, wie es auf der Webseite www.bnbzunzgen. ch und im Inserat in der «Büchel-Zytig» heisst.
Steigt der Besucher aber über die fast 200-jährige Holztreppe in den ersten Stock und über eine weitere Treppe in das zweite Geschoss, zeigt sich ein ganz anderes Bild. Hier ist ein Bijou von einer Gästewohnung entstanden. Seit Bezug des Hauses im Jahr 2014 wurden schon an die zwei- bis dreitausend Arbeitsstunden in den Umbau des ehemaligen «Rössli» gesteckt, so schätzt Reto Häner. Zusammen mit seiner Frau, Mareike Baumert, hat er in den vergangenen Jahren viel Zeit und Kraft investiert, um das Innere des Hauses mit Jahrgang 1816, wie es über dem Eingang steht, zu modernisieren und dabei möglichst ökologische Materialien zu verwenden.
25 gefüllte Mulden
Planen, Herausreissen – dabei füllten sich bisher mehr als 25 Mulden –, Abspitzen, übrige Leitungen und Böden Verlegen, Malen und was alles bei einem Umbau so anfällt, haben die beiden nach Möglichkeit selber gemacht. Das Einrichten der Heizung und die ganze «Wassergeschichte» überliessen sie allerdings Fachleuten. Sie waren – und sind – froh, dass ihnen eine befreundete Architektin beratend zur Seite steht.
Mit der Eröffnung des Bed & Break fast haben sie sich einen Traum erfüllt, der sich gut mit ihren eigentlichen Berufen vereinbaren lässt, sind doch beide selbstständig, er als Physiotherapeut und sie als Werbetexterin und Tier-Homöopathin. «Ein B&B zu führen, ging mir schon lange im Kopf herum. Ausserdem bin ich gerne Gastgeberin und mag Leute um mich herum», sagt Mareike Baumert.
Beide sind froh, dass beim ganzen Umbau «keine Leiche im Keller» zum Vorschein kam, das heisst, keine bösen Überraschungen. Mit dem neuen Bed & Breakfast im zweiten Stock des ehemaligen «Rössli» – Häner und Baumert wohnen im Erdgeschoss und im ersten Stock – ist die Renovation aber noch nicht abgeschlossen. Im dritten Geschoss wird es für Gäste des B&B noch ein Einzel- und ein Doppelzimmer geben, beide mit separaten WCs und Duschen, wie auch mit einem eigenen Zugang. Das gilt im übrigen auch für die Gästewohnung.
Die Baustelle im Erdgeschoss wird in drei bis vier Wochen verschwunden sein, sodass sich der Gast schon hinter der Eingangstür in einer «Wohlfühloase» befindet. Welche Gäste kommen werden, wie die Belegung sein wird und ob Zunzgen für einen solchen Betrieb nicht zu abgelegen ist, werde sich zeigen, meinen die beiden Bauherren übereinstimmend. Auf jeden Fall freuen sie sich auf die ersten Gäste.