«Leichter» Kontakt, aber volles Tempo
30.10.2018 Baselbiet, Sport
Lukas Müller
Lebhaftes Treiben herrscht am Samstag im Untergeschoss der Primarturnhalle von Sissach: Clubs aus vielen Landesteilen der Schweiz sind mit ihren Boxern ins Oberbaselbiet gekommen, um an der vierten von insgesamt sechs Veranstaltungen im Rahmen des ...
Lukas Müller
Lebhaftes Treiben herrscht am Samstag im Untergeschoss der Primarturnhalle von Sissach: Clubs aus vielen Landesteilen der Schweiz sind mit ihren Boxern ins Oberbaselbiet gekommen, um an der vierten von insgesamt sechs Veranstaltungen im Rahmen des «Swiss Boxing Cups» im Light-Contact-Boxen teilzunehmen. Dabei handelt es sich um eine neue Sportart mit weichen Handschuhen, bei der harte Schläge verboten sind, und diese – falls sie dennoch vorkommen – mit Punktabzug bestraft werden.
Im «Light Contact» werden durch Touchieren des Gegners mit dem Handschuh Punkte gesammelt. Das boxerische Element ist aber auch hier präsent. Der Boxer steht seinem Kontrahenten 1:1 gegenüber, er versucht, den Gegner durch geschicktes Einsetzen der eigenen Stärken zu bezwingen.
Der Box-Club Sissach mit Nachwuchstrainer Adriano Sansone und Trainer Beat Ruckli ist im Light-Contact-Boxen recht erfolgreich. In Sissach sind in dieser Sportart fünf Boxer und eine Boxerin an den Start gegangen. Geboxt wurde in verschiedenen Kategorien, der Ring wurde mit einem Seil abgesichert – auch hier also ein Unterschied zum olympischen Boxen, wo drei Seile vorgeschrieben sind.
Drei starke Gelterkinder Schüler
Die Bilanz der Sissacher am Ende des spannenden Nachmittags liest sich erfreulich: Sechs Siege, vier Unentschieden und lediglich zwei Niederlagen totalisierten die Aktiven des gastgebenden Clubs. Da die Boxer aus den Vereinen an der Spitze des Swiss Boxing Cups mehr Aktive aufgeboten haben, konnten sie auch etwas mehr Punkte sammeln. Sissach ist immer noch Dritter in der Tabelle, aber ob sie diesen hervorragenden Tabellenplatz halten können, ist derzeit noch offen.
Am auffallendsten boxten drei Gelterkinder Schüler: Baran Kulpinari kam zu zwei Siegen, Mustafa Dal und Ilir Markaj durften sich je einen Sieg und ein Unentschieden gutschreiben lassen. Mustafa Dal und Ilir Markaj, die bei ihren Auftritten beide schon sehr gute Ansätze zeigten, werden ab dem kommenden Jahr im olympischen Boxen mitwirken. Der ebenfalls mit viel Talent ausgestattete Baran Kulpinari liess seinen Gegnern keinen Stich, er hatte stets eine Hand mehr im Spiel. Ilir Markaj freute sich über seinen guten Start. «Ich spüre, dass ich kräftemässig bereits weiter bin. Ich bin fürs olympische Boxen bereit», sagte er gegenüber der «Volksstimme». Mustafa Dal ist der gleichen Überzeugung. Für ihn bietet das Light-Contact-Boxen einen guten Einstieg in die Box-Materie. Aber er hatte zeitweise etwas Mühe mit der richtigen Dosierung der Schläge. «Sobald man härter trifft, gibt es Punktabzüge, das ist hier das Knifflige», gab er zu bedenken.
Für Baran Kulpinari ging es darum, so schnell und gleichzeitig so leicht wie möglich zu treffen, und dies ist ihm zweimal gut gelungen. «Nächstes Jahr boxe ich nochmals im ‹Light Contact›, aber 2020 möchte ich gerne ebenfalls ins olympische Boxen wechseln.» Die weiteren Boxer vom Box-Club Sissach, Jamie Stocker und Raphael Rüdin, kamen zu je einem Vollerfolg und einem Unentschieden. Die einzige Boxerin, Emily Isik, verlor zweimal. Auch im Light-Contact-Boxen ist die Tagesform entscheidend.