Wo Lassos durch die Luft schwirren
27.09.2018 RegionWegenstetten | Toller «Cow-Horse-Day» auf der Stone-Ranch
Beim ersten «Cow-Horse-Day» der Stone-Ranch in Wegenstetten (AG) kamen am 15. September die Fans vieler Sparten auf ihre Kosten: ambitionierte Reiterteams in der Rinderarbeit, versierte ...
Wegenstetten | Toller «Cow-Horse-Day» auf der Stone-Ranch
Beim ersten «Cow-Horse-Day» der Stone-Ranch in Wegenstetten (AG) kamen am 15. September die Fans vieler Sparten auf ihre Kosten: ambitionierte Reiterteams in der Rinderarbeit, versierte Lassowerfer beim «Night Roping» und Western-Fans im Allgemeinen. Das kleine OK stellte gleich beim ersten Mal einen tollen Anlass mit unvergleichlicher Atmosphäre auf die Beine.
Die Idee dazu entstand, als der Cow-Horse-Day in Riggisberg (BE) abgesagt wurde. «Das war immer die Krönung der Saison gewesen und wir wollten eine Alternative bieten», erläutert Stone-Ranch-Betriebsleiter Stefan Schreiber. Das OK war sich einig: Ein familiäres Western-Fest der Begegnungen sollte es werden, ohne seitenlange Sponsorenliste oder Plakatausstellung. Dieser Grundsatz wurde auch klar umgesetzt: Statt viel Werbung waren diverse Anbieter mit ihren Waren persönlich vor Ort, um mit den Anwesenden über Sättel, Hüte und Lederarbeiten zu sprechen. Ein weiteres Ziel: authentisch sein, mit realistischen Aufgaben wie Rinder sortieren, mit dem Lasso fangen («Roping», die Königsdisziplin), ein Hindernis umrunden, Rinder in der Ruhezone halten, verladen und in die «Chute» treiben.
Die Richter beobachteten die 20 Dreierteams sehr genau und achteten streng darauf, dass die Gebote der Fairness und des «Low Stress» eingehalten wurden. Wer die Rinder in den Galopp trieb, wurde disqualifiziert. Hetzen lohnte sich nicht, denn in der Ruhe lag die Kraft derer, denen es gelang, den ganzen Parcours innert maximal 8 Minuten zu absolvieren – so auch das spätere Siegerteam. Dieses Team hatte zudem die längste Anfahrt hinter sich: «Bitterroot» war aus Genf angereist. Doch Grund zur Bitterkeit gab es für Dominic Remy mit Alexandre und Annik Valet keinen. Sie überzeugten die Richter auf der ganzen Linie und gewannen nicht nur die Teamwertung, sondern durften auch den «Buckle» (Gürtelschnalle) für den «Best Ride» mit nach Hause nehmen. Mit diesem Titel wird der faire Umgang mit Pferd, Rind und Teammitgliedern ausgezeichnet.
Alexandre Valet gewann dann zu später Stunde sogar noch das Night Roping. Dieses war die Abend-Attraktion und dauerte von Sonnenuntergang bis fast 22 Uhr. Die 16 Teilnehmer, alle versierte Roper, mussten zunächst vom Richter bestimmte Rinder mit einem Wurf auf den Kopf/Hals fangen (Heading). In der nächsten Runde folgte das «Heeling» (Würfe auf die Hinterfüsse). Schwierige Würfe gaben mehr Punkte – bargen aber auch das höhere Risiko. Nach der Vorrunde machten dann die drei Punktstärksten den Sieger unter sich aus.
Spät abends schien es aber keine Rolle mehr zu spielen, wer gewonnen hatte und wer nicht. Jedenfalls sah man alle bis tief in die Nacht zusammen feiern, tanzen oder am Lagerfeuer über den gelungenen Anlass philosophieren. Das Fazit darüber fällt auch beim OK rundum positiv aus. Eine Fortsetzung sei daher mehr als nur möglich.
Sibylle Kloser Rhyner, Däniken