Trotz Aufruf zum Sparen von Trinkwasser können die Freibäder in der Region noch aus dem Vollen schöpfen. Die Badi Sissach verzeichnet derweil den höchsten Besucherandrang seit Jahren.
Sebastian Schanzer
Seit das Freibad in Sissach 2014 saniert wurde, haben dort ...
Trotz Aufruf zum Sparen von Trinkwasser können die Freibäder in der Region noch aus dem Vollen schöpfen. Die Badi Sissach verzeichnet derweil den höchsten Besucherandrang seit Jahren.
Sebastian Schanzer
Seit das Freibad in Sissach 2014 saniert wurde, haben dort noch nie so viele Gäste das kühle Nass gesucht wie am vergangenen Sonntag. Rund 2000 Menschen, schätzt Bademeister Edgar Bischof, haben sich ins Bad begeben, um sich bei über 30 Grad Lufttemperatur im Wasser zu erfrischen. Rekordwerte vermutet ebenso die Verwaltung in Buus, wenn auch keine Besucherzahlen erfasst werden. «Ein Blick auf das Parkareal genügt», so Gemeindeverwalter Beat Sägesser. «Es war am Sonntag voll bis auf den letzten Parkplatz». Aufgrund der Einnahmen schätzt Sägesser die Besucherzahl am Sonntag auf rund 700 Badegäste. «Das war sicher der beste Tag in der laufenden Saison.» Über einen ähnlichen Besucherandrang dürften sich auch die übrigen Gartenbäder im Kanton freuen. Die anhaltende Hitzeperiode beschert den Betreibern erfreuliche Einnahmen.
Allerdings: Eine Badi benötigt Frischwasser für ihren Betrieb. Pro Badegast und Tag rechnet man etwa in Sissach mit mindestens 30 Litern. Bei 2000 Besuchern sind am vergangenen Sonntag also 60 000 Liter Frischwasser «verbraucht» worden. Gleichzeitig rufen immer mehr Gemeinden, ebenfalls wegen des trockenen und heissen Wetters, zur Sparsamkeit mit Trinkwasser auf. Bereits Ende Juli bat die Gemeinde Sissach ihre Einwohner, keine Schwimmbäder mehr aufzufüllen, sparsam den Garten zu bewässern und aufs Autowaschen mit Trinkwasser zu verzichten. Denselben Aufruf hat auch die Gemeinde Zunzgen vergangenen Freitag publiziert. Und die Gemeinde Titterten hat ihren Einwohnern sogar das Reinigen unter fliessendem Wasser verboten.
«Quelle sprudelt noch»
Droht dem Badespass in Sissach bei anhaltender Trockenheit also bald das Ende? «Nein», sagt Bademeister Bischof. Das Gartenbad in Sissach werde von einer Quelle gespiesen, die einzig für das Bad und das nahegelegene Biotop verwendet würde. «Und diese Quelle sprudelt noch», so Bischof. Auch in Zunzgen kann die Wasserknappheit dem Badi-Betrieb noch nichts anhaben. Wie Gemeindeverwalter Cristiano Santoro sagt, habe man zwar ein Auge auf die anhaltende Trockenheit. Es sei zurzeit aber noch genügend Wasser für die Badi vorhanden.
Gänzlich unberührt von Problemen mit der Wasserversorgung ist offenbar die Gemeinde Buus. «Wir haben ein grosses Vorkommen an Grundwasser», sagt der Gemeindeverwalter Sägesser. «Bis wir den Wassermangel zu spüren bekommen, ist der Rest des Kantons bereits ausgetrocknet.»