Hunderte pilgern auf die Schafmatt zum Moon-Viewing
vs. Ganze 103 Minuten versteckte sich der Mond am Freitagabend im Kernschatten der Erde. Es handelt sich um die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts. Ein farbenfrohes, rotes Bild bot der «Blutmond» allen ...
Hunderte pilgern auf die Schafmatt zum Moon-Viewing
vs. Ganze 103 Minuten versteckte sich der Mond am Freitagabend im Kernschatten der Erde. Es handelt sich um die längste Mondfinsternis des Jahrhunderts. Ein farbenfrohes, rotes Bild bot der «Blutmond» allen Hobbyastronomen und übrigen Interessierten. Diese pilgerten in Strömen auf die Schafmatt. Heiner Sidler von der Astronomischen Vereinigung Aarau schätzt 800 Besucher auf der Jurahöhe zwischen Oltingen und dem solothurnischen Rohr. Seine Vereinigung betreibt dort die Sternwarte. Acht Teleskope hatten Mitglieder an verschiedenen Orten aufgestellt und während des Himmelspektakels kommentierten sie die Geschehnisse. Besonders an der Freitagnacht war nicht nur die Mondfinsternis mit ihrer ausserordentlichen Dauer. Auch die vier hellsten Planeten Saturn, Jupiter, Venus und Mars nutzten die Bühne. Wer es verpasst hat, hat erst 2123 wieder die Möglichkeit, das Schauspiel in dieser Länge zu beobachten.
Grosser Auftritt in Rot
Der Mond lockt Hunderte Schaulustige auf die Schafmatt
yzo. Er umkreist unermüdlich die Erde, aber so viel Aufmerksamkeit wie am vergangenen Freitag ist ihm selten beschieden. Der Mond hatte am späten Abend seinen ganz grossen Auftritt. «Wir schätzen, dass rund 800 Personen auf der Schafmatt die totale Mondfinsternis mitverfolgt haben», sagt Heiner Sidler von der Astronomischen Vereinigung Aarau, die auf der Schafmatt eine Sternwarte betreibt. Damit waren die Erwartungen der Vereinigung bei weitem übertroffen worden, hatten sie doch mit etwa 150 Besuchern gerechnet.
Bei lauen nächtlichen Temperaturen und einem wolkenlosen Himmel nahm das Himmelsspektakel auf der Jurahöhe zwischen Oltingen und Rohr den Charakter eines Sommernachtsfestes an. Viele Schaulustige breiteten auf den Wiesen ihre Picknick-Decken aus und verfolgten das Schauspiel mit Fernglas und Handy. Sie hatten dazu viel Zeit, denn der Mond tauchte ganze 103 Minuten in den Kernschatten der Erde ein.
Für alle, die das Geschehen etwas näher unter die Lupe nehmen wollten, hatte die Astronomische Vereinigung acht Teleskope an verschiedenen Punkten auf der Schafmatt aufgestellt. Besonders gross war der Andrang bei der Sternwarte. Zu sehen gab es nicht nur den rot leuchtenden Mond. Die Teleskope waren auch auf die vier hellsten Planeten, Saturn, Jupiter, Venus und Mars gerichtete. Letzterer hatte in dieser Nacht ebenfalls einen speziellen Auftritt. Denn so nah wie am Freitag wird er der Erde erst wieder im Jahr 2082 sein.
Kommentiert wurde das astronomische Jahrhundertereignis von Mitgliedern der Astronomischen Vereinigung. Erst im Jahr 2123 wird in unseren Breitengraden wieder eine Mondfinsternis von ähnlicher Länge zu sehen sein.