Kathrin und Guido Stohler radeln vom Fünflibertal ans Schwarze Meer: Woche 11*
Ihre elfwöchige Velofahrt der Donau entlang beenden Kathrin und Guido Stohler mit einer Bootsfahrt durch das Donaudelta. Dabei entdecken sie ein weiteres Naturparadies, das letzte auf ihrer ...
Kathrin und Guido Stohler radeln vom Fünflibertal ans Schwarze Meer: Woche 11*
Ihre elfwöchige Velofahrt der Donau entlang beenden Kathrin und Guido Stohler mit einer Bootsfahrt durch das Donaudelta. Dabei entdecken sie ein weiteres Naturparadies, das letzte auf ihrer Reise.
Kathrin Stohler
Nach einem reichhaltigen Frühstück fahren wir um 9 Uhr los. Es sind nur noch 40 Kilometer bis nach Murighiol. Bei einem kleinen Dorfmarkt halten wir an, um etwas Kühles zu trinken. Da sitzen zwei ältere Leute. Er gestikuliert und redet wie wild auf uns ein. Ab und zu verstehen wir etwas, oder glauben es zumindest. Es muss ein lustiges Bild sein. Kaum fünf Minuten später fahren wir an einem Haus vorbei. «Hello, hello, where you go?» Wir kehren um und werden von zwei kleinen, kläffenden Hunden und einer freundlichen Familie willkommen geheissen. Sie laden uns ein, bei ihnen eine Pause einzulegen. In Ordnung, denn wir haben ja Zeit.
Zwei Buben werden zum Getränkeholen geschickt, und die Mutter holt aus dem Haus eine riesige Wassermelone. Die wird dann in grosse Stücke aufgeteilt und uns werden davon angeboten. Die junge Frau spricht sehr gutes Englisch und erzählt uns, dass sie mit ihrem Mann sieben Jahre in London gelebt und dort ein Restaurant geführt hat. Wie uns scheint, leben sie in recht guten Verhältnissen. Sie packen uns dann noch frische Tomaten und Früchte ein und wünschen uns eine schöne Zeit im Donaudelta. Einmal mehr sind wir überwältigt von der grossen Gastfreundschaft, die wir immer wieder erleben. Wer würde bei uns zu Hause schon zwei wildfremde Velofahrer zu sich in den Garten einladen?
Die beiden Dörfer Nucarilor und Iazurile sind bekannt für ihre farbenfrohen Häuser. Obwohl die meisten Häuser von einfacher Bauweise sind,werden sie mit wundervollen architektonischen Elementen wie Säulen, Bögen und Ornamenten aufwendig verziert. Diese gestalterischen Feinheiten werden zusätzlich durch eine liebevolle Farbgebung unterstrichen. Nirgendwo sonst wird der Gebrauch von Farben mit einer solchen Hingabe praktiziert wie in diesen beiden Dörfern.
Weiche Wellen statt harter Sattel
Kurz vor Murighiol treffen wir auf zwei Jungs auf Velos. Sie probieren, so schnell zu fahren, dass wir sie nicht überholen können. Doch kurz vor dem Ortsschild geben sie ihren Versuch auf. Wir sind mit unserem Tandem einfach zu schnell für sie. Wir halten dann an und fragen die beiden, ob sie ein Foto von uns und dem Ortsschild machen würden. Danach laden wir sie auf ein Eis ein. Sie zeigen uns den Weg zum Magasin, wo wir gemütlich zusammen ein Eis schlecken.
Gerade als wir weiterfahren wollen, spricht uns ein Mann an. Ob er uns helfen könne? Ja, sagten wir, wir würden ein Zimmer suchen. Sein Sohn begleitet uns dann zur Pension Green Delta, wo wir ein schönes Zimmer bekommen. Und dann kommt endlich der Tag, auf den wir uns schon so lange gefreut haben. Heute fahren wir mit einem kleinen Boot zu unserem Hausboot im Delta. Unser Tandem wird in einen Schuppen im Hafen gesperrt und schon geht’s los. Nach einer halben Stunde Bootsfahrt kommen wir bei unserem Hausboot an. Es liegt am Ufer eines Seitenarms der Donau, am Sf. Gheorghe.
* Elfter Teil der Reiseserie «Mit dem Tandem der Donau entlang ans Schwarze Meer».
Bisher erschienen:
Teil 1 (3. Mai, Seite 9). Teil 2 (8. Mai, Seite 6).
Teil 3 (18. Mai, Seite 6). Teil 4 (23. Mai, Seite 10).
Teil 5 (1. Juni, Seite 13). Teil 6 (5. Juni, Seite 11).
Teil 7 (12. Juni, Seite 14). Teil 8 (19. Juni, Seite 11).
Teil 9 (26. Juni, Seite 10). Teil 10 (3. Juli, Seite 13).
Die Serie ist damit beendet.