Fusion generiert Vakanzen
31.07.2018 BaselbietFührungsstab kämpft um Mitglieder
md. Der Regionale Führungsstab Oberes Baselbiet, der dem Zivilschutz übergeordnet ist und als Führungsorgan in Krisensituationen fungiert, hat derzeit fünf vakante Stellen zu besetzen. Dabei konnten erst vor ...
Führungsstab kämpft um Mitglieder
md. Der Regionale Führungsstab Oberes Baselbiet, der dem Zivilschutz übergeordnet ist und als Führungsorgan in Krisensituationen fungiert, hat derzeit fünf vakante Stellen zu besetzen. Dabei konnten erst vor wenigen Monaten mit der Fusion des Führungsstabs Oberes Baselbiet mit dem Führungsstab Schafmatt die letzten Vakanzen beseitigt werden. Nun zeigt sich die Kehrseite der Medaille. Die zahlreichen Neuerungen aufgrund der Fusion würden nicht jedem passen, so Stabschef Hanspeter Dietrich. Hinzu komme, dass der Führungsstab auf der Prioritätenliste vieler erst nach Familie und Beruf komme und so nicht viel Zeit für die Arbeit in der Milizorganisation bleibe. Das neue Gebilde müsse sich noch stabilisieren. Doch Dietrich ist sich sicher, dass die Fusion das einzig Richtige war.
«Das passt nicht allen»
Zivilschutz-Fusion hat Vakanzen zur Folge
Noch im Februar schien der Regionale Führungsstab Oberes Baselbiet die letzten Vakanzen beseitigen zu können. Wenige Monate später jedoch sind fünf Posten unbesetzt – trotz beziehungsweise gerade wegen der Fusion mit den Schafmatt-Gemeinden.
Michèle Degen
Zwei Stabschefstellvertreter und drei Stabsmitglieder sucht der Regionale Führungsstab Oberes Baselbiet derzeit per Gemeindeanzeiger. Dies, obwohl die Zusammenlegung der Zivilschutzkompanie Oberes Baselbiet mit der Organisation Schafmatt Anfang Jahr die Personalprobleme hätte beseitigen sollen. Im Februar hiess es noch, sämtliche Dienstchef-Positionen des Regionalen Führungsstabs hätten nun besetzt werden können. Der Führungsstab wird von verschiedenen Gemeinden gemeinsam betrieben. Er ist das Koordinations- und Führungsorgan in Krisensituationen, bei Katastrophen und in Notlagen.
Seit Anfang Jahr seien vier Stellen frei geworden, so Stabschef Hanspeter Dietrich. Ein weiteres Mitglied werde sich Ende Jahr zurückziehen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein Faktor sei jedoch der Zusammenschluss der beiden Führungsstäbe. Neue Leute, unterschiedliche Arbeitsweisen, andere Postenverteilungen. «Werden zwei Stäbe zusammengelegt, verändert sich zwangsläufig einiges», so Dietrich. «Das passt dem einen mehr und dem anderen weniger.»
Zu wenig Personal für den Ernstfall
Wie aus Gesprächen mit Personen aus dem Umfeld des Führungsstabs hervorgeht, kennen sich die Mitglieder des Führungsstabs oft schon seit vielen Jahren und pflegen Freundschaften. Geht einer, sinkt die Hemmschwelle für einen zweiten, ebenfalls zurückzutreten. Ausserdem entsteht der Eindruck, dass die Gemeinden die Arbeit des Führungsstabs nicht wie gewünscht anerkennen.
Die Kombination dieser Faktoren führte nun dazu, dass vier Stabsmitglieder zurücktraten. Damit kann der Führungsstab im Ernstfall keinen ausreichenden Personalbestand ausweisen, um einen Dreischichtenbetrieb leisten zu können. So fehlen derzeit unter anderem die beiden Stellvertreter des Stabschefs Dietrich, der die drei Schichten im Ernstfall nun theoretisch alleine stemmen müsste. Ein weiterer Grund für den Mangel an Freiwilligen sei die berufliche und private Belastung, die eine Mitarbeit in einer Milizorganisation erschwert. Der Stabschef erhielt jedoch bereits eine erste Rückmeldung eines Interessierten auf das Stelleninserat. In vielen Gemeinden wird die Anzeige erst noch veröffentlicht, je nach Erscheinen des Gemeindeblatts. Der Stabschef hofft daher auf weitere Reaktionen.
Dietrichs Zwischenfazit nach den ersten Monaten seit der Fusion fällt trotzdem positiv aus: «Der Zusammenschluss musste kommen, das war die einzige Möglichkeit, die personellen Bestände zu sichern. Nun muss sich das neue Gebilde noch finden und stabilisieren.»