Bericht zur Deponie Wischberg

yzo. Seit 17 Jahren beschäftigt die Deponie Wischberg in Hemmiken die Gemeinde, den Kanton und den Eigentümer des Maiberg-Hofs. Letzterer erhebt den Vorwurf, dass die Deponie überfüllt sei und somit den Hang zum Rutschen bringe. Der Schlussbericht des Geologen Jürg Nyfeler widerspricht dieser Annahme. Er kommt zum Schluss, dass der Hang stabil ist und kein kausaler Zusammenhang zwischen den Ablagerungen in der Deponie und den vom Landwirt Alfred Suter behaupteten Schäden an seinem Hof Maiberg besteht. Allerdings wurde festgestellt, dass die Menge des aufgefüllten Materials höher ist als vorgesehen und dass das Material darüber hinaus mit Fremdstoffen wie Bauschutt, Ziegeln, Glas oder Plastik durchsetzt ist, die eigentlich auf eine Inertstoffdeponie gehören.

Überfüllt, aber keine Gefahr

Schlussbericht zur Deponie Wischberg liegt vor

Die Grube am Wischberg in Hemmiken ist zwar überfüllt worden und enthält unreines Material. Aber sie ist laut Schlussbericht keine Gefährdung für den Hof Maiberg unterhalb der Deponie, wie deren Besitzer befürchten.

Yvonne Zollinger

Zehn Jahre nachdem das Kantonsgericht die Gemeinde und den Kanton aufgefordert hat, sowohl über die Menge als auch die Zusammensetzung des deponierten Materials am Wischberg zu berichten, liegen die entsprechenden Ergebnisse vor. Der Bericht kommt zum Schluss, «dass es keinen kausalen Zusammenhang zwischen den Ablagerungen in der Grube Wischberg und den vom Landwirt Alfred Suter behaupteten Schäden an seinem Hof Maiberg in Hemmiken gibt».

Allerdings hält der beauftragte Geologe, Jürg Nyfeler vom Büro Pfirter, Nyfeler und Partner in Muttenz, fest, dass die Deponie mit rund 1800 Kubikmetern überfüllt wurde. Die Gesamtmenge des abgelagerten Materials beträgt rund 12 200 Kubikmeter. Ausserdem ist das Aushubmaterial nicht sauber, wie vorgeschrieben, sondern mit Bauschutt, Ziegeln, Glas, Plastik und weiteren Materialien versetzt. Die Deponie müsste daher als Typ B, als sogenannte Inertstoffdeponie, deklariert sein.

Dass die übergrosse Menge an abgelagertem Material den Hang zum Rutschen bringt und damit den Maiberg-Hof unterhalb des Terrains gefährdet, konnte der Geologe nicht feststellen. An fünf Orten hatte man Sondierbohrungen vorgenommen und mit sogenannten Inklinometern zur Tiefenmessung die Hangbewegung beobachtet. Jürg Nyfeler kommt zum Schluss: «Die verfüllte Grube ist gegenwärtig stabil. Die geologischen Randbedingungen sind derart gut, dass Instabilitäten mit grosser Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden können.» Es sei denkbar, dass die erhöhten Bewegungsraten im Terrain oberhalb vom Stallgebäude und das Setzungsverhalten des Stallgebäudes miteinander in einem Zusammenhang stehen und zu den von Suter monierten Schäden geführt hätten. Das Gelände im Umfeld des Hofs Maiberg wird seit den Unstimmigkeiten zwischen der Gemeinde und dem Hofbesitzer geodätisch, das heisst nach Gesichtspunkten der Ingenieure, überwacht.

Nur «Zwischenbericht»
Hofbesitzer Alfred Suter kann sich mit dem vorliegenden Ergebnis nicht abfinden, für ihn seien diese nur ein «Zwischenbericht». Seines Erachtens hätten noch weitere Abklärungen vorgenommen werden müssen, zum Beispiel zum Hangwasser. Dies hält der Kanton in seiner Vorlage an den Landrat fest. Der Auftrag sei jedoch klar auf die Beantwortung der kantonsgerichtlichen Fragestellungen gerichtet gewesen. Diese umfassten drei Punkte: Wurde die Grube Wischberg nur mit sauberem Aushubmaterial aufgefüllt? Wurde sie nur bis zum gewachsenen Terrain aufgefüllt? Sind die Ablagerungen in der Grube stabil? Ein Vorbehalt bezüglich weiterer Abklärungen zur Hydrologie sei explizit nicht gemacht worden. Weiter heisst es, dass sämtliche der beträchtlichen externen Kosten, welche angefallen seien, entweder vom Kanton oder von der Gemeinde Hemmiken getragen worden sind.

Es sei nun Sache der Einwohnergemeinde Hemmiken, das weitere Vorgehen, das zu einer Legalisierung der Auffüllung der Grube Wischberg führen muss, zu initialisieren, heisst es im Bericht. Ob der bereits 17 Jahre dauernde Disput zwischen Maiberg-Bauer Alfred Suter und der Gemeinde Hemmiken damit beigelegt werden kann, bleibt offen.

Ein Zwist mit Geschichte

sda. Die frühere Mergelgrube am Wischberg war mit einer 1977 erteilten Bewilligung nach und nach wieder aufgefüllt worden, bis die Kantonsbehörden die Gemeinde Hemmiken 1998 anwiesen, die Auffüllung zu beenden. Im Jahr 2000 meldete der Landwirt des Maiberg-Hofs, dass sich unterhalb der Grube das Gelände bewege und wenig später auch Risse an Gebäuden. 2007 ordnete das Kantonsgericht an, Kanton und Gemeinde müssten den Fragen um eine Deponieüberfüllung mit Bauschutt und der fehlenden Bewilligung nachgehen. 2011 rügte das Bundesgericht, dass der Entscheid des Kantonsgerichts immer noch nicht umgesetzt worden sei. Anfang 2016 einigten sich die Involvierten auf Sondierbohrungen.

Der Hang ist stabil

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