Das Gastronomieunternehmen Brüderli aus Pratteln feierte am Samstag sein 75-Jahre-Jubiläum. Einst als kleine Metzgerei gestartet, beschäftigt die Firma heute rund 100 Personen. Vor den Feierlichkeiten fand zudem die Stabsübergabe statt.
André ...
Das Gastronomieunternehmen Brüderli aus Pratteln feierte am Samstag sein 75-Jahre-Jubiläum. Einst als kleine Metzgerei gestartet, beschäftigt die Firma heute rund 100 Personen. Vor den Feierlichkeiten fand zudem die Stabsübergabe statt.
André Frauchiger
Marco Brüderli hat am vergangenen Freitag von seinem Vater Toni offiziell die Leitung des Gastronomieunternehmens übernommen. Toni Brüderli seinerseits hatte den Familienbetrieb vor rund 50 Jahren von seinen Eltern Willi und Helene Brüderli übernommen – eine kleine Dorfmetzgerei in Pratteln mit einem gelernten Metzger als Angestellten. In den vergangenen fünf Jahrzehnten machte Toni Brüderli aus dem Kleinbetrieb ein Unternehmen mit rund 100 Angestellten.
Dazu kommen 13 Lernende, wobei sich deren Zahl noch leicht erhöhen soll.
Heute betreibt die Firma drei Restaurants – das Pantheon in Muttenz, den Landgasthof Adler in Kaiseraugst und das Restaurant Kaserne in Liestal –, neun Betriebskantinen sowie eine grosse Cateringabteilung mit Grossküche in Schweizerhalle (Pratteln) mit einer Kapazität, die 7000 Gäste pro Tag verpflegen lässt. In den Personalrestaurants und Kantinen werden wöchentlich rund 10 000 Menüs ausgegeben, sagte Marco Brüderli im Gespräch.
Vor Kurzem hat die Brüderli Gastronomie den Betrieb der Kantine der Firma Bachem in Bubendorf übernommen. Allein dort werden täglich rund 450 Mittagessen ausgegeben. Der absolute Höhepunkt in der Firmengeschichte war das Engagement des Unternehmens am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest vor zwei Jahren in Pratteln: 60 000 Essen wurden in 3500 Schichten serviert.
Vater und Sohn Brüderli betonten, dass Zuverlässigkeit, Qualität und Frische an oberster Stelle stünden. Wie am «Tag der offenen Tür» in der Grossküche in Schweizerhalle zu beobachten war, gehen Vater und Sohn bei der Arbeit voran. Toni Brüderli war beim Wursten für das festliche Mittagessen anzutreffen, Sohn Marco half mit beim Verschieben kleinerer Transportwagen.
Staat sprang Firma zur Seite
Toni Brüderli sagte, er habe in all den Jahren einige Höhen und Tiefen erlebt. Das Unternehmen habe sich im Lauf der Jahre immer wieder neu erfunden und an die Bedürfnisse der Zeit angepasst. Die Corona-Zeit sei für die Firma sehr hart gewesen – ohne staatliche Überbrückungshilfe hätte sein Unternehmen kaum überleben können, sagte Toni Brüderli. Seither gehe es wirtschaftlich wieder aufwärts. Die Lohnsumme für die rund 100 Beschäftigten belaufe sich heute auf rund 4,5 Millionen Franken. Der Umsatz sei mehr als doppelt so hoch.
Der neue Geschäfsführer Marco Brüderli arbeitet seit 15 Jahren im Familienbetrieb und ist überzeugt, dass Restaurants und Cateringbetriebe eine gute Zukunft haben, wenn sie sich am Zeitgeist orientieren. Bei Brüderli werde auch in Zukunft immer Fleisch angeboten, so der neue Chef. Gleichzeitig ist Marco Brüderli offen gegenüber «guten und echten» vegetarischen Speisen. Das vegetarische Angebot werde mit ziemlicher Sicherheit vergrössert. Künstlich erzeugtes Fleisch hingegen sei nicht sein Favorit.