«Zukunft4418» ist genehmigt
18.04.2024 ReigoldswilHausarztpraxis und 20 Wohnungen sollen im Zentrum entstehen
Die Rekordzahl von 141 Stimmberechtigten hat an der ausserordentlichen «Gmäini» von Reigoldswil am Montag dem Projekt «Zukunft4418» wortwörtlich die Zukunft ermöglicht. Mit sehr klarer ...
Hausarztpraxis und 20 Wohnungen sollen im Zentrum entstehen
Die Rekordzahl von 141 Stimmberechtigten hat an der ausserordentlichen «Gmäini» von Reigoldswil am Montag dem Projekt «Zukunft4418» wortwörtlich die Zukunft ermöglicht. Mit sehr klarer Zustimmung hiess der Souverän die Mutation der Zonenvorschriften Siedlung auf zwei Parzellen im Dorfzentrum gut.
Willi Wenger
Für Reigoldswil stellte die «Gmäini» am Montag eine Rekordversammlung dar, wie sich Gemeindepräsident Fritz Sutter ausdrückte. Er freute sich nach der Versammlung und sagte, dass das Ja der Stimmberechtigten mit 126 Jagegen 11 Nein-Stimmen bei 4 Enthaltungen einen schönen Erfolg darstelle. Ziel ist es nun, so der Gemeinderat in seiner Botschaft an die Besucherinnen und Besucher, auf den Parzellen, wo heute die Gemeindeverwaltung und die Feuerwehr ihr Domizil haben, möglichst bald ein Projekt realisieren zu können, das zu Reigoldswil beziehungsweise in den Dorfkern passt.
Geplant sind auf dem vorhandenen 2600 Quadratmeter grossen Terrain vier Häuser in der nunmehr beschlossenen K3-Zone. Ankermieterin wird die Hausarztpraxis sein, die seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil im Dorf ist und vor Ort ein «Gesundheitszentrum» betreiben will.
Die Informationen zum Projekt vonseiten des Gemeinderats und der beigezogenen Fachpersonen waren sachbezogen sowie – vor allem – offen, ehrlich und sehr transparent. Sutter wies darauf hin, dass in den vergangenen sechs Jahren seit Beginn der Planungen regelmässig über die Ist-Situation informiert wurde. «Wir haben immer wieder wichtige Raumplanungsschritte in Bezug der Parzelle 415 beschliessen müssen und bis heute das Ganze regelmässig vorangetrieben. Heute darf ich sagen, dass eine vertiefte Entscheidungsgrundlage vorliegt, die faktenbasiert und nach bestem Wissen und Gewissen erstellt wurde.»
Applaus für Voten
In ersten Wortmeldungen seitens der Besucherinnen und Besucher war erkennbar, dass der Gemeinderat mit seinem Antrag bezüglich Teilzonenmutation der Parzellen 415 und 878 Erfolg haben wird. Viele Wortmeldungen sprachen sich für ein Ja aus. Quasi alle wurden von Applaus begleitet. Jenen Personen war klar, dass das Gemeindezentrum unternutzt und in einem schlechten Zustand ist. Ebenso war für das Gros des Plenums unbestritten, dass das Feuerwehrmagazin seit Langem veraltet ist und in den nächsten Jahren nicht mit einer regionalen Lösung gerechnet werden kann. Vielmehr befürwortete die «Ja-Fraktion» mit eindringlichen Worten den gemeinderätlichen Antrag, zumal der ins Auge gefasste Wohnraum zahlbar sein wird und die Hausarztpraxis für das Dorf und sein Einzugsgebiet unverzichtbar sei.
Der als Gast anwesende Dr. Johannes Manggold, der Leiter der bisherigen Hausarztpraxis, ergänzte zudem, dass er und sein Team an Reigoldswil glauben und er mit seinem Unternehmen am neuen Standort eine Zukunft sehe.
Die Bauten mit drei Vollgeschossen wird ein Investor im Baurecht realisieren – nicht die Gemeinde. Von diesen seien zwei vorhanden, wurde gesagt und gleichzeitig bestätigt, dass diese auf gemeinnütziges Wohnen ausgerichtet seien. Präsident Fritz Sutter ergänzte, dass für die Gemeinde inskünftig 45 000 Franken Baurechtszins pro Jahr anfallen werden.
Die Stimmberechtigten sagten im Weiteren mit ebenfalls grossem Mehr Ja zur Arealentwicklung und zum Vorprojekt Feuerwehrmagazin, das auf dem Grund des Werkhofs- und dem Entsorgungsgelände entstehen soll. Zum beantragten 80 000-Franken-Kredit war keine Nein-Stimme auszumachen, nur 3 Enthaltungen. Auf dem Werkhofareal soll ein Bau für den Gemeindebetrieb, den Forstbetrieb beider Frenkentäler und des Feuerwehrverbunds Wasserfallen entstehen. Erneuert wird zudem die Entsorgungsstelle.
Gemeindeverwalter Markus Dörflinger informierte am späten Abend zudem darüber, dass die Verwaltung am 8. August am neuen Ort im ehemaligen BLKB-Gebäude den Betrieb aufnehmen werde. Und: Der «Bott», das Informationsorgan der Gemeinde, werde künftig wieder an alle 820 Haushalte in Papierform verteilt werden. Vizepräsident Thomas Moser legte schliesslich den Besucherinnen und Besuchern ans Herz, Gemeindepräsident Fritz Sutter im Juni in seinem Amt zu bestätigen.