Die Kühe auf dem «Stierenberg» brauchen im Sommer mehr Futter
Auf dem Bretzwiler «Stierenberg» soll das Gras wieder besser wachsen. Das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung bewilligt dafür den Einsatz von alpfremdem ...
Die Kühe auf dem «Stierenberg» brauchen im Sommer mehr Futter
Auf dem Bretzwiler «Stierenberg» soll das Gras wieder besser wachsen. Das Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung bewilligt dafür den Einsatz von alpfremdem Dünger.
André Frauchiger
Unter dem Titel «Zufuhr Dünger Stierenberg» informierte die September-Ausgabe des Mitteilungsblatts der Gemeinde Bretzwil über das Vorhaben. Auf dem Hausberg der Bürgergemeinde wächst seit einigen Jahren zu wenig Gras, um die Fütterung der bis zu 110 Tiere während der Sömmerung sicherzustellen.
Die Ursachen für das schwache Graswachstum sind unklar, wie Benno Niederberger vom Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung erklärt. In den vergangenen Jahren sei man davon ausgegangen, dass die Trockenheit im Sommer für das geringere Wachstum verantwortlich gewesen sei. Für diesen Sommer könne diese Erklärung jedoch nicht gelten.
Strenge Vorgaben bei Sömmerung
Rund 60 Mutterkühe, ihre Kälber sowie alle Rinder mussten in den vergangenen Jahren zusätzlich mit Heu gefüttert werden, wie der zuständige Gemeinderat Konrad Ruchti ausführt. Das Problem trete allerdings nur im Hochsommer auf, wenn viele Tiere auf der Alp seien. Im Früh- und Spätsommer habe bisher genügend Gras zur Verfügung gestanden, betont Ruchti. Zusatzfutter von externer Seite dürfe bei der Sömmerung nicht verwendet werden, unterstreicht Niederberger.
Gemeinderat und Bürgergemeinde beschlossen deshalb, beim Ebenrain-Zentrum als Bewilligungsbehörde ein Gesuch für eine besondere Düngung einzureichen. Nach einer Besichtigung und Beratung vor Ort erteilte das Ebenrain-Zentrum im Rahmen der bundesrechtlichen Düngenormen die Erlaubnis, in einer jährlich genau festgelegten Maximalmenge alpfremden Dünger auf einer definierten Fläche auszubringen – mit der Auflage, dass Biodiversitätsflächen nicht gedüngt werden dürfen.
Bewilligt wurde für diese Fläche eine jährliche Zufuhr von maximal 820 Kilogramm Phosphor, 2440 Kilogramm Kali und 210 Kilogramm Magnesium. Die Bewilligung gilt befristet bis 2034. «Es handelt sich um eine Maximalmenge», betont Niederberger. Der Bürgergemeinde stehe es frei, weniger Düngemittel einzusetzen, wenn dies möglich sei. Aufgrund des stark hügeligen und teilweise steilen Geländes auf dem «Stierenberg» sei das Ausbringen von Gülle und Mist mit üblichen landwirtschaftlichen Fahrzeugen aus Sicherheitsgründen ohnehin stark eingeschränkt.
Das Düngen mit alpfremdem Dünger sei «eine «griffige Massnahme sowie der Situation angemessen und erträglich», sagt Niederberger. Der weiteren Entwicklung des Graswuchses müsse jedoch besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.