ZS-Ladies greifen nach dem Titel
18.03.2025 EishockeyEntschieden ist noch nichts, aber gewonnen ist schon mehr als die halbe Miete: Die ZS-Frauen gewinnen zwei Finalspiele gegen die GCK Lions mit 2:1 und könnten am Wochenende in den Partien 3 oder 4 den ersten Meistertitel in ihrer Teamgeschichte feiern.
Daniel ...
Entschieden ist noch nichts, aber gewonnen ist schon mehr als die halbe Miete: Die ZS-Frauen gewinnen zwei Finalspiele gegen die GCK Lions mit 2:1 und könnten am Wochenende in den Partien 3 oder 4 den ersten Meistertitel in ihrer Teamgeschichte feiern.
Daniel Monnin
Blicken wir kurz zurück: Am 23. Februar beenden die ZS-Ladies die SWHLB-Qualifikation auf Rang 4, 8 Punkte hinter dem Qualifikationssieger GCK Lions, 6 hinter den Brandis Ladies und 5 hinter Lausanne. Am 28. Februar verlieren sie die erste Viertelfinal-Partie gegen Bassersdorf und stehen eine Niederlage vor dem Aus. Doch sie drehen die Serie mit zwei Siegen und qualifizieren sich zum dritten Mal in den vergangenen drei Jahren für den Halbfinal. 9. März: Die ZS-Ladies haben Brandis mit zwei Siegen aus dem Rennen um den Titel geworfen. Sieben Tage später liegen sie nun im Final gegen den Favoriten GCK Lions nach zwei Spielen mit zwei Siegen vorne. Innert 17 Tagen haben sie in sieben Spielen sechsmal gewonnen. Logisch, dass die Spielerinnen langsam, aber sicher die Strapazen spüren.
Sicher träumen die ZS-Ladies nun vom Titel. Wer sechsmal hintereinander in den Play-offs gewinnt, darf dies auch: Mit Mass und Selbstbewusstsein und ohne auch nur einen Millimeter vom Boden abzuheben. Captain Janina Habegger war ehrlich, als sie nach dem zweiten Spiel am Sonntag in der Euphorie das Glück ins Spiel brachte: «Wir haben zweimal gewonnen, ja, aber wir hatten in beiden Spielen auch Glück.»
Glück braucht man für den Erfolg. Glück hat sich das Team von Headcoach Roger Rensch nicht erst in den Finalspielen verdient und erarbeitet. Und läuft’s mal nicht wie gewünscht, springt das ganze Team als Motivator ein. «Wir sind in der Tat zu einer Play-off-Mannschaft zusammengewachsen, jede hilft jeder, auch jene Spielerinnen, die nur wenig oder gar nicht zum Einsatz kommen, sind voll mit dabei und am Erfolg beteiligt.» Nathalie Buser, die erfahrene Verteidigerin, die weiss, wie man Titel gewinnt, sprach von «einem harzigen Start, den wir allerdings mit einer glücklichen 2:0-Führung vergolden konnten». Sabrina Müller lobte den Teamgeist, der «erneut mitgeholfen hat, brenzlige Phasen wegzustecken und weiterzukämpfen».
Drei Chancen auf den Titel
Auswärts in Küsnacht kaufen die erfahreneren und körperlich robusteren ZS-Ladies am Samstag den GCK-Juniorinnen im ersten Drittel den Schneid ab, spielen bewusst mit Körper, drücken und drücken aufs GCK-Tor und lassen dem Favoriten keinen Platz zur Spielgestaltung. Der Plan geht auf, die Oberbaselbieterinnen führen nach 20 überlegen geführten Minuten verdient mit 1:0 – und das auswärts. Mit dem 2:0 im Rücken kontrollieren sie die Partie später, auch dank einer gehörigen Portion selbstbewussten, ja zum Teil kontrolliert frechen Auftretens.
Solange der Schnauf reicht, geht das auch gut. Gegen Ende der Partie aber braucht es neben dem Spielwitz und dem Stellungsspiel auch eine Portion Glück und eine exzellente Torhüterin, die den Schaden – trotz des GCK-Anschlusstreffers – in Grenzen hält: Selina Steiner war an diesem Nachmittag in Küsnacht mit ihren unzähligen Paraden, zusammen mit den Torschützinnen Sabrina Müller und Jana Poirrier, die Matchwinnerin für die ZS-Ladies. Headcoach Roger Rensch spricht denn auch von einer «sehr guten Partie». «Es stimmte fast alles und vor allem haben wir in wichtigen Momenten wichtige Tore schiessen können.» Und weil auch der Einsatz und der unbedingte Wille zum Sieg stimmten, brachten die ZS-Ladies den Auswärtssieg über die Distanz.
Zu Hause allerdings lief am Sonntagabend fast zu vieles nicht mehr nach Wunsch. Die Baselbieterinnen spürten die Strapazen vom Samstag, kamen weniger gut ins Spiel, aber – und das war entscheidend – sie trafen im ersten Drittel zweimal. Einmal im Powerplay und ein zweites Mal nur zwei Minuten später mit einem sehenswerten Angriff. Verteidigerin Patrycja Wojcik und Wirbelwind Livia Tschannen waren für die beiden Treffer verantwortlich.
«Diese beiden Tore haben uns Luft gegeben», meinte Janina Habegger. «Danach sind wir mit einem blauen Auge davongekommen und konnten den Vorsprung wie bereits am Samstag ‹verwalten›.» Es sei wirklich nicht einfach gewesen, dem Druck der GCK Lions standzuhalten, meinte Roger Rensch. «Es war phasenweise ein Kampf bis zum Abwinken.» Die ZS-Ladies entschieden ihn auch dank einer erneut hervorragend spielenden Torhüterin Selina Steiner für sich.
Nach den beiden Siegen steht fest, dass die Baselbieterinnen am Samstag in Küsnacht (15 Uhr) Meisterinnen werden können. Im Fall einer Niederlage geht die Serie am Sonntag in Sissach (17.30 Uhr) weiter. Ein allfälliges Entscheidungsspiel würde am Mittwoch, 26. März, in Küsnacht gespielt (20.30 Uhr).
TELEGRAMME
GCK Lions – EHC Zunzgen-Sissach 1:2 (0:1; 0:1; 1:0). Eisbahn: Küsnacht. Zuschauer: 110.
Schiedsrichter: Schluep, Rentsch. Tore: 9. Müller (Poirrier) 0:1; 35. Poirrier (Buser, Faberova/Ausschluss Ochsner) 0:2; 53. Crouch (Bopp, Hailemariam) 1:2. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen GCK Lions; 1-mal 2 Minuten gegen ZS.
Zunzgen-Sissach: Steiner; Na. Buser, X. Kreutzer; Uiker, Péclard; Wojcik, Rueff; Tschannen, Faberova, Habegger; Poirrier, Hehlen, Müller; Gehrig, Lambert, Ni. Buser; Stahel, Seibert.
EHC Zunzgen-Sissach – GCK Lions 2:1 (2:0; 0:1; 0:0). Eisbahn: Sissach. Zuschauer: 187.
Schiedsrichter: Stucki, Wyssbrod. Tore: 16. Wojcik (Faberova/Ausschluss Ochsner) 1:0; 18. Tschannen (Faberova, Habegger) 2:0; 38. Romerio (Sigrist) 2:1. Strafen: 1-mal 2 Minuten gegen ZS; 5-mal 2 Minuten gegen GCK.
Zunzgen-Sissach: Steiner; Na. Buser, X. Kreutzer; Uiker, Péclard; Wojcik, Rueff; Knezic, Hofstetter; Tschannen, Faberova, Habegger; Poirrier, Hehlen, Müller; Gehrig, Lambert, Ni. Buser; Stahel, Seibert, Kern.