Auf dem Chilchzimmersattel, der Gemeindegrenze von Eptingen und Langenbruck, haben die Zivilschutzorganisationen Argus und Oberes Baselbiet eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. Unter dem neuen «Dach» befinden sich 42 Gemeinden.
Willi Wenger
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Auf dem Chilchzimmersattel, der Gemeindegrenze von Eptingen und Langenbruck, haben die Zivilschutzorganisationen Argus und Oberes Baselbiet eine Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet. Unter dem neuen «Dach» befinden sich 42 Gemeinden.
Willi Wenger
Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt waren am Freitag auf dem Chilchzimmersattel, wo die Gebiete von «Argus» und «Oberes Baselbiet» zusammentreffen, alle Beteiligten gut gelaunt, als die Kommandanten und Kommissionspräsidenten der beiden Zivilschutzorganisationen eine auf unbestimmte Zeit vereinbarte Zusammenarbeit unterzeichneten. Damit soll sichergestellt werden, dass personelle und materielle Ressourcen bei der Ausbildung und der Bewältigung von Ereignissen effizienter eingesetzt werden. Die beiden Zivilschutzkompanien bleiben dabei weiterhin eigenständig.
Keine «Kantonalisierung»
«Argus»-Kommissionspräsident Johannes Sutter (Arboldswil) zeigte sich überzeugt von der Zusammenarbeit, die bereits heute ohne Vereinbarung gelebt werde. Sutter nannte unter anderem die «schnellere und effizientere Bewältigung» von Grossereignissen oder Optimierungen bei der Ausbildung von Kadern und Mannschaften, bei Wiederholungskursen und der Verwaltungsebene. Dass die Bevölkerung gut betreut wird, ist für Sutter gegeben, auch wenn die Personaldecke ab dem kommenden Jahr dünn sein wird. «Beide Kompanien werden sich auf Anfang 2026 halbieren», sagte Sutter. Trotzdem erteilte er Fusionsplänen des Kantons erneut eine Absage: «Wir können noch so viel ‹kantonalisieren› oder Grossformationen bilden, wir erhalten dadurch keinen einzigen Zivilschutzangehörigen mehr.»
Sutter stellte vielmehr klar, dass mit jetzt mehr als 40 betreuten Gemeinden Ortskenntnisse noch wichtiger seien als bis anhin. Die aktuelle Lösung sei vorteilhaft und die Durchhaltefähigkeit im Ernstfall gegeben. Trotzdem warnte Sutter: «Es kann kein Dauerzustand sein, dass der Zivilschutz langfristig derart tiefe Bestände hat.» Politische Aktivitäten im Bundesparlament seien dringend notwendig. Aber auch im Kanton: «Anstatt Fusionsfantasien zu entwickeln, sollte sich die Politik dafür einsetzen, dass die Bestände wieder angehoben werden.»
Roger Handschin, Kommissionspräsident der Zivilschutzorganisation Oberes Baselbiet (OBB) aus Wittinsburg, ergänzte: Für ihn stehe nicht das Motto «Mir wäi luege» im Vordergrund, sondern «Mir machen öppis». Darum, so Handschin weiter, sei der heutige Tag ein Meilenstein, ein Symbol erfolgreicher und hoffentlich nachhaltiger Zusammenarbeit.
Die beiden Kommandanten, Christoph Jenni (OBB) und Christof Brügger (Argus), brachten zum Ausdruck, dass sie sich auf die Zukunft freuen. Sie betonten, dass ihre bisherige Zusammenarbeit nun eine schriftliche Grundlage habe. «Die Unterstützung der Feuerwehren und weiterer Organisationen bei der Bewältigung von Ereignissen kann somit noch besser sichergestellt werden.» Sei es bei Erdbeben, Hochwasser oder sonstigen Katastrophen.