School Dance Award | «DanceMagic» will am Final glänzen

Während Ziefen ruhig aus dem Mittagsschlaf erwacht, begibt sich die Klasse von Nadine Kohler energiegeladen in die Turnhalle: Die Fünftklässler bereiten sich auf den Nordwestschweizer Final des School Dance Awards von morgen vor.

Wendy Maltet

Die Schulklasse mit dem Namen «DanceMagic» probt diszipliniert. Sobald die Lehrerin runterzählt, begeben sich die Schülerinnen und Schüler konzentriert in ihre Ausgangsposen und warten auf die Musik. «Die Klasse ist motiviert und hat viel Eigeninitiative ergriffen», so Nadine Kohler. Motivation, Eigeninitiative und Training haben dazu geführt, dass sich die Ziefner 5. Klasse für den Nordwestschweizer Final des School Dance Awards qualifiziert hat. Dieser steht morgen Samstag an – in der Basler St. Jakobshalle. Kohler zählt beim Training zur Musik mit und führt mit Anweisungen durch die Choreografie. «Was ist wichtig, wenn man vor Publikum auftritt?», fragt sie in die tanzende Gruppe hinein. «Übertriebene Bewegungen und starker Gesichtsausdruck», ruft ihr die Klasse entgegen.

Für Kohler ist es nicht die erste Teilnahme am School Dance Award. Bereits 2023 hat sie mit ihrer damaligen 6. Schulklasse teilgenommen und im Baselbiet den ersten Platz belegt. Am Nordwestschweizer Final hat es das Team auf den vierten Platz geschafft. Begeistert von diesem Erfolg liessen sich ihre diesjährigen 5.-Klässler nicht zweimal fragen, ob sie bei der aktuellen Ausgabe antreten wollten.

Nach mehrwöchigem Training ist die Klasse am 3. Februar im Kuspo Münchenstein zur Qualifikation angetreten. Sie hat im Kanton den dritten Platz geholt und sich mit elf weiteren Gruppen aus den beiden Basel, Aargau und Bern für den regionalen Final von morgen qualifiziert. Mit «The Pink Pineapples» ist noch eine zweite Klasse aus Ziefen beim Final mit dabei.

«DanceMagic» vereint verschiedene Tanzstile mit Akrobatik. Dabei weisen weder die Lehrerin noch die Schüler grosse Tanzerfahrung auf. Vieles mussten sie sich selbst beibringen. Die Tanzschritte haben sie grösstenteils erfunden oder sich in Videos abgeschaut. Zudem haben sie externe fachliche Unterstützung durch das Sportamt erhalten. Die Tanzexpertin habe geholfen, Ideen umzusetzen und die Synchronität zu verbessern.

An dieser hat die Klasse lange gefeilt. Die Schüler haben gelernt, stärker auf die Musik zu achten und mitzuzählen. «Irgendwann hats dann geklappt, aber am Anfang war es schon sehr chaotisch», meint Luva, für die mit der Teilnahme am School Dance Award ein Traum in Erfüllung gehe. Sie habe 2023 die damaligen Tanzgruppen beobachtet und wollte unbedingt auch einmal selbst mitwirken.

Schulstoff und Tanz
Die Freude am Tanzen hat einige sogar dazu bewogen, dies auch in der Freizeit zu tun. So besucht beispielsweise Lena neu einmal in der Woche einen Hip-Hop-Kurs. Sie hat das Tanzen für sich entdeckt, freut sich aber besonders über den Zusammenhalt der Klasse während der Proben. Damit ist sie nicht die Einzige. Der Teamgeist wird von vielen positiv hervorgehoben.

Seit Oktober tanzt die Gruppe mindestens einmal pro Woche gemeinsam. Kurz vor der Qualifikation wurden die Trainings intensiviert. Manchmal fühlten sie sich kaputt und hatten keine Lust, geben die Schüler zu. «Sie haben sich aber stets gegenseitig motiviert und unterstützt», so Kohler. Auf die Frage, ob der Schulstoff manchmal vernachlässigt worden sei, winkt sie unbesorgt ab. Die Schülerinnen und Schüler haben viele fachübergreifende Fähigkeiten trainieren können, wie Auftreten oder Mimik. Der Tanz zum eigenständig zusammengesetzten Soundtrack wurde zudem in Gruppen erarbeitet. Dabei konnten die Kinder selbstständig und kreativ zu einem der fünf Lieder Schritte erarbeiten und sich die Choreografien anschliessend gegenseitig beibringen.

Wenige Tage vor dem Final sind die Kinder im Training von einem gewissen Ehrgeiz gepackt, doch bei allen steht der Spass im Vordergrund. Nervös seien sie zum Glück nicht besonders. Emilia konzentriert sich auf die knifflige Schlusspose und bei Ciaran verschwindet die Nervosität, sobald die Musik angehe, auf magische Weise. Die Gruppe heisst aber nicht deshalb «DanceMagic», sondern weil die meisten in der Klasse einerseits Freude am Tanzen haben und zudem Harry-Potter-Fans sind.