Peter Bergers Tiere wurden durch ein Gewitter abgetrieben
Nach einem heftigen Gewitter sind neun Tiere des Sissacher Hochflugtaubenzüchters Peter Berger von einem Trainingsflug nicht in ihren Schlag zurückgekehrt. Berger hofft auf Hinweise, wo sich die Jungtauben aufhalten.
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Peter Bergers Tiere wurden durch ein Gewitter abgetrieben
Nach einem heftigen Gewitter sind neun Tiere des Sissacher Hochflugtaubenzüchters Peter Berger von einem Trainingsflug nicht in ihren Schlag zurückgekehrt. Berger hofft auf Hinweise, wo sich die Jungtauben aufhalten.
Paul Aenishänslin
Seit er ein Bub ist, haben es die Tauben dem früheren Sissacher Bijoutier und Uhrenhändler Peter Berger (83) angetan. Inzwischen ist er der letzte Flugtaubenzüchter, den es im Baselbiet noch gibt.
32 seiner 90 Hochflugtauben schickte Berger am Nachmittag des 21. Juli auf einen Trainingsflug. Hoch über Sissach drehten sie ihre Runden – bis sie von einem schweren Gewitter mit Hagel überrascht wurden. Dadurch wurden neun erst vor zwei Monaten geschlüpfte Tiere von Wind und Regen abgetrieben und kehrten nicht zum Taubenschlag an der Sissacher Hauptstrasse zurück, wie Berger sagt. Seither vermisst er die Tauben. Sieben von ihnen sind weiss und haben schwarze Schwingenspitzen und schwarze Schwanzspitzen. Es handelt sich um hellgestorchte Wiener Hochflugtauben. Bei den beiden weiteren Tieren handelt es sich um Flugkiebitze, eine eher seltene Gattung. Sie sind blau und haben einen weissen Bauch. Alle neun vermissten Tauben sind grün beringt.
Die vermissten Tiere hätten keine Übung darin, sich in der freien Natur selbstständig zu ernähren, so Berger. Sie seien daran gewöhnt, zwei Mal am Tag mit Körnern gefüttert zu werden. Gegenüber Menschen, die sie nicht kennen, seien sie nicht zutraulich – ausser sie seien sehr hungrig. Deshalb könnte sich der Züchter vorstellen, dass sie sich bei Häusern oder Höfen aufhalten, oder einen anderen Taubenschlag aufgesucht haben.
Hochflugtauben – nicht zu verwechseln mit Brieftauben – werden in der Regel während rund sieben Jahren zur Zucht verwendet, werden aber um einiges älter. Die älteste Taube in Bergers Taubenschlag erreichte ein Alter von 18 Jahren. Ihren Lebensabend verbringen sie in einem Flugschwarm, wo sie einen täglichen Freiflug geniessen dürfen. In der Schweiz teilen rund 50 Züchter Peter Bergers Passion. Sie haben sich in der Vereinigung Schweizerischer Flugtaubensportler (VSF) zusammengeschlossen. Der Sissacher ist in Fachkreisen sehr bekannt und hat kürzlich sogar einige seiner Tauben für den Beginn einer neuen Zucht nach Dänemark verkaufen können, wie er sagt.
Peter Berger wäre dankbar für sachdienliche Hinweise zum Verbleib seiner vermissten Jungvögel. Wer etwas darüber weiss, möge sich an ihn wenden (Telefon 079 459 21 59).