Wunderbare Musik von unbekannten Komponisten
16.12.2025 Kultur, GelterkindenKonzert des Orchesters Gelterkinden im voll besetzten Marabu
Das Orchester Gelterkinden unter Leitung von Raphael Ilg und mit dem Solisten Pascal Deuber hat neben bekannten Werken Hornkonzerte von drei in Vergessenheit geratenen Komponisten präsentiert, darunter vielleicht sogar eine ...
Konzert des Orchesters Gelterkinden im voll besetzten Marabu
Das Orchester Gelterkinden unter Leitung von Raphael Ilg und mit dem Solisten Pascal Deuber hat neben bekannten Werken Hornkonzerte von drei in Vergessenheit geratenen Komponisten präsentiert, darunter vielleicht sogar eine Uraufführung.
Paul Aenishänslin
Es gibt Komponisten und Musiker, die zu Lebzeiten sehr bekannt, ja berühmt sind, und dies über die Grenzen des eigenen Landes hinaus. Und es gibt viele Komponisten und Musiker, die, wenn sie einmal gestorben sind, ganz in Vergessenheit geraten, obschon ihre Werke recht eindrücklich sind. Der 33-jährige Hornist Pascal Deuber aus Rheinfelden, der schon eine sehr erfolgreiche Solistenkarriere aufzuweisen hat, und dies weit über die Schweiz hinaus, hat es sich zum Hobby gemacht, Werke von in Vergessenheit geratenen Schweizer Hornkomponisten auszugraben und wiederzubeleben.
Zum Beispiel solche der Komponisten Walther Geiser (1897 – 1993), Carl Futterer (1873 – 1927) und Charles Hay (1888 – 1945). Das Orchester Gelterkinden präsentierte an seinem Konzert im Marabu das Concertino für Horn und Orchester von Geiser, das Capriccio für Horn und Orchester von Futterer – wahrscheinlich eine Uraufführung, da nicht bekannt ist, dass dieses Werk je gespielt wurde – sowie Hays Irische Rhapsodie für Horn und Orchester.
Alle drei Werke bestachen durch noch nie gehörte Klänge, welche die Fantasie der Zuhörenden anregten. Einzelne Passagen könnten sehr gut als Untermalung eines Films dienen. Man wähnt sich in grossartigen Landschaften mit dramatischer Handlung. Das Orchester Gelterkinden gab sein Bestes, Hornist Pascal Deuber brillierte mit einer einwandfreien Darbietung. Vom Applaus beflügelt, gab er noch eine Zugabe: ein Jazz-Soul-Solo, wobei er aus seinem Horn ganz unterschiedliche Töne und Tonlagen hervorzauberte.
«Hänsel und Gretel»
Zu Beginn des Orchesterkonzerts war ebenfalls unter der Leitung von Raphael Ilg die bekannte Ouvertüre von Engelbert Humperdinck zu dessen Oper «Hänsel und Gretel» zu hören, die er Anfang der 1890er-Jahre komponierte. Das in allen Positionen gut besetzte Orchester zeigte eine reife Leistung.
Nach den drei Hornkonzerten spielte das Orchester auch noch die Ouvertüre «Ein feste Burg ist unser Gott» von Joachim Raff (1822 – 1882), wobei der Text und die Melodie ursprünglich von Martin Luther (aus dem Jahr 1529) stammen. Zum Abschluss waren die Besucherinnen und Besucher des Konzertabends eingeladen, das bekannte Kirchenlied auch noch mitzusingen oder mitzusummen. Die Konzertgäste waren sich darin einig, ein sehr schönes Konzert in der Adventszeit mit vielen Höhepunkten, ja einer Uraufführung eines Werks, erlebt zu haben.
