Würdigung für langes Engagement
21.11.2025 Sport, Weitere SportartenDie Riege des TV Sissach ist für den Sportpreis nominiert
Die Freude bei der Aerobic-Riege des TV Sissach ist gross: Sie wurde für den Baselbieter Sportpreis nominiert. Dies aufgrund der sportlichen Erfolge, des Engagements für den Nachwuchs und der Entwicklung des ...
Die Riege des TV Sissach ist für den Sportpreis nominiert
Die Freude bei der Aerobic-Riege des TV Sissach ist gross: Sie wurde für den Baselbieter Sportpreis nominiert. Dies aufgrund der sportlichen Erfolge, des Engagements für den Nachwuchs und der Entwicklung des Aerobic-Sports in der Region.
Luana Güntert
«Wir fühlen uns sehr geehrt. Bereits die Nominierung ist für uns wie ein Sieg», sagt Laura Schnetzler, Leiterin der Aerobic-Riege des TV Sissach. «Es zeigt uns, dass unser Engagement und unsere Leidenschaft für den Sport wahrgenommen wird. Das macht uns enorm stolz.»
Die Aerobic-Riege des TV Sissach ist für den Baselbieter Sportpreis ausgewählt, der am 27. November in Münchenstein vergeben wird. Neben den Oberbaselbieter Turnerinnen stehen noch zwei weitere Bewerbungen im Rennen: das Leichtathletik-Trainerpaar Catharina und Philipp Schmid-Strähl vom LC Therwil sowie der Prattler Para-Sportkletterer Dominic Geisseler (die «Volksstimme» berichtete).
Als eine der Leiterinnen und offizielle Ansprechperson der Riege wurde Laura Schnetzler vor einigen Wochen von Sportamt-Leiter Thomas Beugger über die Nomination informiert. «Ich war gerade im öV, als ich den Anruf entgegennahm – und mir kamen vor Freude die Tränen», erinnert sie sich. Weil die Medienmitteilung des Kantons kurz darauf verschickt werden musste, informierte sie ihre Turnkolleginnen rasch über die «Whatsapp»-Gruppe. «Am Abend im Training konnten wir uns dann gemeinsam freuen.»
Mehrere Faktoren
Im Zentrum der Nomination stehen die zahlreichen Erfolge der vergangenen Jahre. Hervorzuheben ist insbesondere das Viererteam mit Laura und Maria Schnetzler sowie Rajah Ginzel und Livia Häberli. Die Equipe gewann dreimal hintereinander den Schweizer-Meister-Titel im Kleinteam und holte sich im Juni am Eidgenössischen Turnfest in Lausanne Gold. «Gemäss Thomas Beugger haben aber noch viele weitere Faktoren zu unserer Nomination beigetragen», sagt Schnetzler. Dazu gehören die reibungslose Organisation der Aerobic-Schweizermeisterschaft, die der TV Sissach gemeinsam mit dem SV Lausen im vergangenen Herbst unter dem Dach des Schweizerischen Turnverbands durchführte, sowie die kontinuierliche Aufbauarbeit in den vergangenen zwei Jahrzehnten. Auch die engagierte Nachwuchsarbeit wurde ausdrücklich gewürdigt. «Mittlerweile trainieren mehr als 40 Kinder und Jugendliche in drei Gruppen bei uns», sagt Schnetzler.
Dass eine Abteilung mit mehr als 40 Nachwuchsathletinnen – derzeit sind es tatsächlich ausschliesslich Mädchen, auch wenn die Riege für Knaben offen wäre – entsteht, erstaunt insbesondere deshalb, weil Aerobic in der Region nicht flächendeckend verbreitet ist. «Wir fördern die Jugend gezielt», erklärt Schnetzler. Seit August erhalten auch Kinder ab sechs Jahren ein eigenes Training. «Bei den Kleinsten stehen Freude an der Bewegung und am Tanzen im Vordergrund.» Schritt für Schritt lernen sie anspruchsvollere Elemente, um das Aerobic von Grund auf zu beherrschen. Der Schlüssel zum Erfolg liege in der Konstanz: «Viele der heutigen Aktiven waren schon 2013 dabei, als wir die Nachwuchsabteilung gegründet haben.»
Nachwuchsförderung sei immer auch eine Investition in die Zukunft, betont Schnetzler: «Wir möchten einerseits junge Menschen fürs Aerobic begeistern. Andererseits wollen wir selbst mit 70 oder 80 Jahren noch den Aerobic-Turnenden beim Wettkampf zuschauen – dafür braucht es den Nachwuchs von heute.» Die Begeisterung sei seit einigen Jahren so gross, dass Wartelisten geführt werden müssen. «Es ist schön, dass wir uns aktuell um den Nachwuchs keine Sorgen machen müssen, aber auch traurig, dass nicht alle einen Platz bekommen können.»
Preisgeld für die Zukunft nutzen
Mit dem Baselbieter Sportpreis ist auch ein Preisgeld verbunden: 15 000 Franken für den ersten, 8000 für den zweiten und 6000 für den dritten Platz. «Was wir konkret damit machen würden, wissen wir noch nicht», sagt Schnetzler. Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für den «Cirque de Sissach», an dem die Aerobic-Riege mitwirkt, auf Hochtouren. «Sicher ist aber: Wir würden das Geld in unsere Zukunft investieren – etwa in neue Schuhe oder Team-Outfits.» Bislang finanzieren die Mitglieder diese Anschaffungen aus der eigenen Tasche.
Unabhängig vom Ausgang der Preisverleihung überwiegt bei der Aerobic-Riege jedoch die Freude über die Anerkennung. Die Nomination sei für das ganze Team ein starkes Zeichen dafür, dass die langjährige Arbeit, die Nachwuchsförderung und der Einsatz aller Beteiligten gesehen werden. Für Laura Schnetzler und ihre Mitturnerinnen ist sie deshalb bereits jetzt ein besonderer Moment in der Vereinsgeschichte.

