Das Ehepaar Muntwyler führt ab Mai den Gasthof zum Rössli
Claudia und Wädy Muntwyler übernehmen als Pächter das «Rössli» in Zeglingen. Sie wollen die Traditionsbeiz wieder in Schwung bringen – und zwar mit einer gutbürgerlichen ...
Das Ehepaar Muntwyler führt ab Mai den Gasthof zum Rössli
Claudia und Wädy Muntwyler übernehmen als Pächter das «Rössli» in Zeglingen. Sie wollen die Traditionsbeiz wieder in Schwung bringen – und zwar mit einer gutbürgerlichen Küche. Die Wiedereröffnung findet in einem Monat statt.
Sander van Riemsdijk
Lange war es nach dem Aus von Gourmetkoch Vittorio Conte Ende vergangenen Jahres still um den Gasthof, aber bald erwacht das «Rössli» in Zeglingen wieder. So wird das 1792 erbaute Restaurant ab Donnerstag, 2. Mai, von Claudia und Wädy Muntwyler geführt.
Einen gastronomischen Betrieb zu führen, ist für das Wirte-Ehepaar, das seit 19 Jahren in Zeglingen wohnt, kein Neuland. Sie haben unter anderem 15 Jahre lang erfolgreich im Restaurant Waldgrotte in Buus gewirtet.
Keine Angst zu scheitern
Seit der Coronavirus-Pandemie haben viele Dorfbeizen schwierige Zeiten hinter sich, viele mussten aufgeben. Dieser Entwicklung ist sich der 69-jährige Wädy Muntwyler sehr wohl bewusst. Angst, dass dies auch ihm und seiner 62-jährigen Frau widerfahren könnte, hat er deswegen aber nicht.
Er glaubt, dass sich alteingesessene Lokale wie das «Rössli» mit einer abwechslungsreichen Karte und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis auch in schwierigen Zeiten zu behaupten wissen. «Ich spüre den Drang, zu beweisen, dass das ‹Rössli› mit guter Führung und Bedienung sowie gutbürgerlicher Küche eine Existenzberechtigung hat.» Das Echo aus dem Dorf auf die geplante Wiedereröffnung sei schon einmal sehr positiv, so Claudia Muntwyler.
Eine Herzensangelegenheit
Bei der Übernahme des Restaurants schwingt bei Wädy Muntwyler ein persönlicher Ehrgeiz mit: «Nach unserer erfolgreichen Zeit in der ‹Waldgrotte› will ich es nochmals versuchen, ein Restaurant zu führen.» Dies jedoch mit beschränktem Zeithorizont: «Das Wirten im ‹Rössli› wird für uns keine Langzeitaufgabe sein. Wir haben uns einen zeitlichen Rahmen von maximal drei Jahren gesetzt, dies bis zur Pensionierung meiner Frau», so Wädy Muntwyler, und er fügt mit leiser Stimme an: «Nachher schauen wir weiter.»
Claudia Muntwyler hat bis vor Kurzem ein eigenes Geschäft geführt. Dieses hat sie aufgegeben, um ihrem Mann beim Wirten zu helfen. Eine Serviertochter und bei grossem Andrang eine Aushilfe werden sie bei der Betriebsführung unterstützen.
Insbesondere für Wädy Muntwyler ist die Weiterführung des geschichtsträchtigen Gasthofs eine «Herzensangelegenheit», wie er sagt. «Wir werden den Gasthof wie vor 40 Jahren mit einer gutbürgerlichen Küche und entsprechender Infrastruktur führen. Er soll bedingt durch seine Lage wieder zum Dorf-Treffpunkt und Pausenort für Wanderer und Fahrradfahrer werden.»
Saisonale Speisen
Die Einrichtung mit dem hölzernen Mobiliar und einem Sitzofen deuten darauf hin, dass es das Ehepaar mit der gastronomischen Reise in die Vergangenheit ernst meint. «Wir wollen wie früher für den Gast da sein, damit dieser sich bei uns wohlfühlt», lautet das Credo des Wirte-Ehepaars.
Die Gäste sollen mit saisonalen Angeboten wie Wild und Spargeln, aber auch mit Rösti mit Kalbslebern, Burgern oder Wiener Schnitzel verwöhnt werden. Die Tinte auf dem Pachtvertrag ist bereits trocken. Die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung laufen auf Hochtouren. Der letzte Schliff steht noch bevor, bis am Donnerstag, 2. Mai, die Türen des «Rössli» um 9 Uhr aufgehen. Das Wirte-Ehepaar offeriert an diesem Tag von 17 bis 19 Uhr als Willkommensgruss kostenfrei Getränke.
Öffnungszeiten Gasthof zum Rössli: Montag, Donnerstag, Freitag und Samstag von 9.00 bis 23.30 Uhr; Sonntag von 10 bis 21 Uhr. Dienstag und Mittwoch sind Ruhetage.