Wirbel um Regez’ Geheimtreffen mit Rechtsextremen
05.04.2024 SchweizSissacherin meldet sich zu Wort – und verteidigt sich
vs./sda. Sarah Regez (30) gerät aufgrund der ihr vorgeworfenen Nähe zu rechtsextremen Personen und Organisationen weiter unter Druck.
Nachdem Anfang Woche bereits sechs Kantonalparteien der ...
Sissacherin meldet sich zu Wort – und verteidigt sich
vs./sda. Sarah Regez (30) gerät aufgrund der ihr vorgeworfenen Nähe zu rechtsextremen Personen und Organisationen weiter unter Druck.
Nachdem Anfang Woche bereits sechs Kantonalparteien der Jungen SVP verlangt hatten, dass die Sissacherin ihre Position in der nationalen Parteileitung vorerst niederlegt, meldeten sich am Mittwoch auch andere Jungparteien zu Wort. Juso, Junge Grüne, Junge EVP, Junge GLP, Junge «Mitte» und Jungfreisinnige forderten die Junge SVP auf, sich von rechtsextremen Inhalten und Personen zu distanzieren. Rechtsextremes Gedankengut sei eine Gefahr für die offene Gesellschaft, den liberalen Rechtsstaat und die Demokratie.
Parteileitung plant Anhörung
Die Baselbieter Jungparteien von SP bis FDP verschickten ebenfalls eine gemeinsame Stellungnahme. Darin verlangen sie von der SVP Baselland, auf Regez einzuwirken, sodass diese auf ein allfälliges Nachrücken in den National- oder Landrat verzichtet.
Johannes Sutter, Vizepräsident der Baselbieter SVP und Kandidat für die Nachfolge von Präsident Dominik Straumann (siehe Artikel oben), sagt dazu: «Rechtsextremismus hat in der SVP Baselland rein gar nichts verloren. Die Grenze des politischen Wirkens bilden immer die Verfassung und die Rechtsstaatlichkeit.» Dazu gehöre aber auch, dass man in einer Partei jemanden nicht wegen eines Zeitungsartikels «aburteilt», sondern der Sache zunächst auf den Grund gehe, indem man die Person anhöre, und dann die nötigen Massnahmen ergreife. Die Anhörung von Regez sei eingeleitet worden.
Auch die andere Bewerberin um das Präsidium der SVP Baselland, Caroline Mall, distanziert sich klar von Rechtextremismus: «Dafür hat es in unserer Partei keinen Platz.» Regez werde zurzeit von den Medien in eine rechtsextreme Ecke gestellt. Es sei deshalb wichtig, Gespräche mit ihr zu führen, um zu erfahren, ob die medialen Vorwürfe zutreffen oder nicht.
Regez hat gemäss dem «Sonntagsblick» an einem geheimen Treffen mit dem rechtsradikalen Aktivisten Martin Sellner teilgenommen, an dem auch Mitglieder der rechtsextremen Gruppierung «Junge Tat» anwesend waren. Regez dementierte die Teilnahme bislang nicht, kritisierte vorgestern auf dem Sozialen Netzwerk Tiktok aber die «undemokratische und in meinen Augen auch linksradikale Annahme», dass sie sich mit gewissen Personen und Themen nicht befassen dürfe. Demokratie bedeute, sich mit anderen Meinungen auseinanderzusetzen.
Bereits seit Längerem wird Regez eine Nähe zu rechtsextremistischen Kreisen vorgeworfen. Unter anderem, weil sie auf den sozialen Netzwerken regelmässig den Begriff «Remigration» verwendet, der sich in rechtsextremen Kreisen grosser Beliebtheit erfreut.