Gemeinde kämpft für besseres ÖV-Angebot
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll der regelmässige Betrieb der Linie 92 Hölstein– Bennwil mit grossen Bussen durch ein Rufbus-Angebot und kleinere Fahrzeuge ersetzt werden. Damit ist der Gemeinderat ganz und gar ...
Gemeinde kämpft für besseres ÖV-Angebot
Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember soll der regelmässige Betrieb der Linie 92 Hölstein– Bennwil mit grossen Bussen durch ein Rufbus-Angebot und kleinere Fahrzeuge ersetzt werden. Damit ist der Gemeinderat ganz und gar nicht einverstanden.
André Frauchiger
Der Kanton und die Baselland Transport AG (BLT) wollen ab neuem Fahrplan Mitte Dezember nicht mehr mit grossen BLT-Bussen die Verbindung zwischen Bennwil und Hölstein (Linie 92) sicherstellen, sondern mit kleinen, achtplätzigen Fahrzeugen, ihren «Pick-e-Ride»-Bussen. Seit März dieses Jahres wird das Rufbus- oder «On-Demand»-System als Probelauf bereits an Samstagen und Sonntagen auf der Linie 92 getestet. Es gilt jeweils für die Zeit von 9 bis 20 Uhr, buchbar via App, Internet oder Telefon. Nach der Bestellung fährt ein Kleinbus innerhalb von rund 20 Minuten vor.
Der Betrieb «Pick-e-Ride» soll mit dem Fahrplanwechsel für alle sieben Wochentage eingeführt werden – vom Morgen bis am Abend. Der Kanton rechnet durch die Neuerung mit deutlichen Kosteneinsparungen. Dies sei notwendig, denn die Fahrgast-Auslastung der Linie 92 liege unter der Schwelle von 20 Prozent.
Der Bennwiler Gemeinderat ist mit diesen Plänen ganz und gar nicht einverstanden, wie er im aktuellen Gemeindeblatt zum Ausdruck bringt: «Wir sind sehr verärgert», schreibt er. Wer zurzeit die SBB-App konsultiert, müsse zum Schluss kommen, dass Bennwil ab dem 14. Dezember nicht mehr existiert, heisst es weiter. Die Gemeinde hat im Hinblick auf den neuen Fahrplan zwei zentrale Forderungen. Erstens müsse beim ÖV-Angebot zwischen Hölstein und Bennwil der Status quo in den Spitzenverkehrszeiten erhalten bleiben – «dies als angegebene Kurse in der SBB-App und mit genügend Platz für die Schülerinnen und Schüler, Pendlerinnen und Pendler». Der Gemeinderat werde gegenüber Verantwortlichen des Kantons und der BLT auf diesen Forderungen beharren.
Anliegen zu Gehör gebracht
Wie der Bennwiler Gemeindepräsident Michael Bürgin gegenüber der «Volksstimme» erklärt, hat diese Woche eine Besprechung mit dem Kanton und der BLT stattgefunden, womit eine erste Forderung der Gemeinde erfüllt worden sei: Bennwil habe sein Anliegen zu Gehör bringen können.
In Bennwil wird befürchtet, dass während der Stosszeiten am Morgen, Mittag und Abend das Passagieraufkommen mit Schülerinnen und Schülern, Pendlern und Pendlerinnen mit den zur Verfügung stehenden Fahrzeugen nicht innert kurzer Zeit bewältigt werden kann. Dies sieht die BLT anders: Falls nötig, würden eben zwei Busse gleich hintereinander fahren. Zwei Kleinbusse stünden im Tagesbetrieb der Linie 92 im Einsatz, während der Stosszeiten verdichtet, ansonsten auf Abruf per App. Ein zusätzliches Fahrzeug sei für Stosszeiten reserviert.
Es wird weitere Verhandlungen zwischen Gemeinde, Kanton und BLT geben. Die Vernehmlassung über den neuen Fahrplan dauert noch bis ungefähr Mitte November. Weitere Informationen sollen erst nach Abschluss der Vernehmlassung Mitte November 2025 gegeben werden, erklären Gemeinde, Kanton und die BLT.