«Wir kommen gerne wieder»
25.03.2025 Gelterkinden
Mitgliederversammlung des Vereins Kultur Marabu
Mit gut 130 Teilnehmenden war die Versammlung vom vergangenen Mittwoch die bisher bestbesuchte des Vereins Kultur Marabu. Ob sich die Besucher eher für die Traktandenliste interessierten oder für den anschliessenden Auftritt von ...
Mitgliederversammlung des Vereins Kultur Marabu
Mit gut 130 Teilnehmenden war die Versammlung vom vergangenen Mittwoch die bisher bestbesuchte des Vereins Kultur Marabu. Ob sich die Besucher eher für die Traktandenliste interessierten oder für den anschliessenden Auftritt von Kabarettist Dominik Muheim, ist nicht bekannt. Freude bereiteten beide Programmteile.
Brigitte Keller
Der Verein Kultur Marabu organisierte im Jahr 2024 rund 250 Anlässe. Das Spektrum ist sehr breit gefächert, genau wie von den Teilnehmenden anlässlich der Zukunftskonferenz im Herbst 2022 gewünscht. Neben Filmvorführungen fanden auch Konzerte, Theater- und Comedy-Abende, Lesungen und Tanzveranstaltungen statt. Auch Kunstausstellungen haben ihren Platz gefunden.
«Der Barbetrieb am Donnerstagabend ist mittlerweile zu einem richtigen Eckpfeiler geworden», berichtete Co-Präsident Beat Richiger. Ab diesem Jahr finden auch die «Volksstimme»-Nachtcafés regelmässig im Marabu statt. Bereits am 3. April begrüsst die «Volksstimme» Conradin Cramer, Regierungspräsident Basel-Stadt. Ein Schwerpunkt des Gesprächs wird der Eurovision Song Contest sein.
Damit eine so grosse Vielfalt angeboten werden kann, braucht es viele Helferinnen und Helfer. Der Vorstand des Vereins kann auf 120 ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen. Aus den Aktivitäten des vergangenen Vereinsjahres resultierte gemäss Rechnung unter dem Strich ein kleiner Einnahmenüberschuss von etwas mehr als 17 000 Franken, was von der Versammlung zufrieden zur Kenntnis genommen und einstimmig genehmigt wurde.
Für das laufende Jahr budgetiert der Vereinsvorstand Totaleinnahmen von 468 000 Franken. Darin enthalten sind auch zugesicherte gut 65 000 Franken Beiträge der öffentlichen Hand. Auf der Aufwandseite muss unter anderem mit Mietkosten von 120 000 Franken an die Besitzerin des Gebäudes, die Stiftung Marabu, gerechnet werden. Alles in allem wird ein kleines Minus von 1500 Franken budgetiert.
Verabschiedungen
Ebenfalls keine Einwände gab es zu den neuen Statuten, die ab sofort in Kraft treten. Darin wird explizit festgehalten, dass der Verein ausschliesslich gemeinnützig tätig ist und keine Erwerbs- oder Selbsthilfezwecke verfolgt und die Vereinsorgane ehrenamtlich tätig sind. Ergänzt wurden die Statuten zudem um den Punkt «Datenschutz» und damit um den Umgang mit den Personendaten von Mitgliedern.
Im weiteren Verlauf der Versammlung gab es zwei Verabschiedungen: Esther Freivogel wurde für ihre geschätzte Tätigkeit als Revisorin, die sie seit 2001 wahrnahm, mit einem Blumenstrauss und einem Geschenkgutschein gedankt. Als neue Revisoren präsentierten sich anschliessend Simon Völlmin, Susan Voellmin und Martin Niklaus, die einstimmig gewählt wurden.
Verabschiedet wurde auch Urs Dünner mit grossem Dank für seine Funktion als Leiter der IT-Stabsstelle, die er seit 2012 innehatte. Er habe sein Wissen immer hartnäckig und gleichzeitig geduldig an die Kolleginnen und Kollegen weitergegeben. Zukünftig wirkt er bekanntlich als Gemeinderat von Gelterkinden, er bleibt dem Verein aber weiterhin als Helfer erhalten.
Alle Vorstandsmitglieder, inklusive der beiden Co-Präsidenten Hans Buser und Beat Richiger, stellten sich dem Gremium zur Wiederwahl und wurden mit grossem Applaus bestätigt. Unter dem Traktandum «Leitbild» wurden die Anwesenden im Besonderen auf drei zentrale Punkte hingewiesen: Ziel und Anspruch sei, dass das Marabu Freude mache, den Gästen, den Künstlerinnen und Künstlern und allen, die sich im Marabu engagieren, damit alle mit einem Lächeln im Gesicht sagen «Ich komme gerne wieder». Des Weiteren würden alle ehrenamtlich und aus Freude im und fürs Marabu mitarbeiten und so den Betrieb und das Kulturprogramm sicherstellen. Und drittens engagiere sich der Verein über die kulturellen Veranstaltungen hinaus in und für Gelterkinden an soziokulturellen Anlässen.
Unterschied Stiftung und Verein
Unter «Verschiedenes» wandte sich Hans Buser nochmals an die Teilnehmenden. Er nutzte die Gelegenheit, auf den kleinen, aber wichtigen Unterschied zwischen «Marabu Verein» und «Marabu Stiftung» hinzuweisen. «Manche können es nicht so recht unterscheiden und so landen auch Spenden manchmal nicht da, wo sie sollten.» Sogar die Post verwechsle trotz unterschiedlicher Adressen immer mal wieder die Briefkästen.
Die Stiftung Marabu sei Besitzerin des Gebäudes, sie ist für den baulichen Unterhalt zuständig und vermietet das Gebäude an den Verein Marabu. Der Verein Marabu hat das Gebäue gemietet von der Stiftung und ist verantwortlich für die Veranstaltungen im Kulturraum. «Das steht jetzt im Vordergrund, hier muss etwas laufen – und es läuft ja auch fantastisch», ergänzte Hans Buser.
Ein weiterer Hinweis seinerseits galt den bevorstehenden Bauarbeiten im vorderen Teil des Gebäudes. «Nicht erschrecken, wenn auf der Seite zur Strasse hin wieder ein Baugerüst aufgestellt wird und hinter dem Marabu der grosse Kran zurückkehrt», erklärte Buser. Dieses Mal werde das Dach nach vorne hinaus saniert, die Wohnung darunter renoviert und bei dieser Gelegenheit auch die Fassade neu gestrichen. Diese Arbeiten erfolgen hauptsächlich während der Sommerpause im Kulturbetrieb des Marabus.
Muheimsche Geschichten
Im zweiten Teil des Abends betrat der beinahe Lokalmatador, in Reigoldswil aufgewachsene Kabarettist Dominik Muheim, die Bühne. Seine Show über die Widersprüche unserer Zeit – serviert mit Muheimschen Augenzwinkern – ist satirisch, berauschend, berührend. Der Gewinner des «Salzburger Stiers» 2024 verstrickt sich in seinem Solo-Programm «Soft Ice» im Wirrwarr der grossen Fragen, die das Leben kompliziert, aber erzählenswert machen. Dominik Muheim und der Verein Kultur Marabu haben spontan abgemacht, dass er um die Jahreswende 2025/26 mit seinem neuen Programm im Marabu gastieren wird.