Windrad ohne Chance
11.06.2024 Maisprach«Gmäini» lehnt Idee von Einwohner ab
Am Freitag fand die Gemeindeversammlung in Maisprach statt. Dabei wurden zwei Anträge von Einwohner Oskar Ruch deutlich abgelehnt. Er forderte ein 30 bis 50 Meter hohes Windrad auf dem geplanten Werkhof-Heizzentrale-Komplex sowie ...
«Gmäini» lehnt Idee von Einwohner ab
Am Freitag fand die Gemeindeversammlung in Maisprach statt. Dabei wurden zwei Anträge von Einwohner Oskar Ruch deutlich abgelehnt. Er forderte ein 30 bis 50 Meter hohes Windrad auf dem geplanten Werkhof-Heizzentrale-Komplex sowie eine Fassade zur Gewinnung von Solarstrom.
Paul Aenishänslin
Oskar Ruch, Einwohner von Maisprach, reichte an der Gemeindeversammlung vom Freitag zwei Anträge ein, um die erneuerbaren Energien auszubauen. In den Fokus nahm er dabei den geplanten Gebäudekomplex bei der Mehrzweckhalle, in dem der Werkhof und die Heizzentrale untergebracht werden sollen. Zum einen verlangte Ruch eine Energiefassade, zum anderen ein 30 bis 50 Meter hohes Windrad. Beide Anträge wurden von den anwesenden Einwohnern abgeschmettert.
Zuvor führte Gemeinderat Dorian Wernli aus, dass bei der geforderten Energiefassade zur Gewinnung von Solarstrom das Kosten-Nutzen-Verhältnis «denkbar ungünstig» sei. Dies, weil die betroffene Fassade die meiste Zeit im Schatten liege. Ruch führte zu seiner Verteidigung an, dass sein Vorschlag an Wirtschaftlichkeit gewinnen würde, wenn das Werkhof-Heizzentrale-Projekt gänzlich überarbeitet, sprich ein neues Gebäude entworfen würde. 40 Personen stimmten schliesslich gegen die Energiefassade, lediglich zwei dafür.
Anschliessend kam es zur Behandlung des zweiten Antrags von Oskar Ruch: Errichtung eines Windrads. Wie Dorian Wernli zu Protokoll gab, sei der Gesamtgemeinderat zum Schluss gekommen, dass er diesen Antrag nicht unterstützen könne, und zwar aus vier Gründen: Ein solch grosses Windrad würde das Ortsbild stark beeinträchtigen, die Windverhältnisse seien am vorgesehenen Standort ungünstig, der Mindestabstand zur nächsten Wohnbaute könne nicht eingehalten werden und Maisprach sei im Richtplan des Kantons nicht als Standort für eine Windturbinen-Grossanlage vorgesehen.
Oskar Ruch erhielt Gelegenheit, auch diesen Antrag zu begründen. Er führte aus, dass eine solche Windturbine noch reichlich utopisch erscheinen möge. In Zukunft könnte das aber anders aussehen – «wie bei vielen technischen Neuerungen, die bereits erfolgt sind», so Ruch. Er habe mit seinem Antrag ein Zeichen setzen wollen. Immerhin habe sein Vorstoss bewirkt, dass nun auch in Maisprach über den Bau einer Kleinanlage mit einem horizontalen Rotorblatt nachgedacht werde. 43 Stimmberechtigte lehnten die Windturbine ab, nur eine Person sagte Ja. Auch dieser Vorschlag ist also vom Tisch.