Unternehmer:innen-Treff und Podiumsgespräch bei Oris
Beim letzten Unternehmer:innen-Treff zeigten Oris, das Gritt und KMU Waldenburgertal, wie eine klare Unternehmenskultur und gelebte Führung den Unterschied machen – und warum gerade diese Haltung langfristig die ...
Unternehmer:innen-Treff und Podiumsgespräch bei Oris
Beim letzten Unternehmer:innen-Treff zeigten Oris, das Gritt und KMU Waldenburgertal, wie eine klare Unternehmenskultur und gelebte Führung den Unterschied machen – und warum gerade diese Haltung langfristig die passenden Mitarbeitenden anzieht.
Katrin Kaden
Fachkräftemangel oder Chance? Diese Frage stellten sich rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer am 16. Oktober bei Oris in Hölstein. Die Standortförderung Baselland und Oris hatten zum Unternehmer:innen-Treff Waldenburgertal eingeladen. Im Zentrum stand die Frage nach Herausforderungen, bestehenden Initiativen und «Best Practice»-Beispielen rund um das Arbeiten im Waldenburgertal.
Die Podiumsrunde mit Claudine Gertiser von Oris, Stephan Hall vom Gritt Seniorenzentrum in Niederdorf und Katrin Kaden, Vorstandsmitglied von KMU Waldenburgertal, zeigte schnell: Der Weg führt nicht über das kreativste Inserat oder den neusten Marketingkanal. Auch nicht über eine Benefit-Flut. Zwar haben auch diese eine Wirkung, doch längerfristig entscheidend ist die Kultur eines Unternehmens: Das, was Mitarbeitende täglich erleben – nicht das, was im Leitbild steht.
Eine glaubwürdige Kultur, in der Menschen gerne arbeiten, entsteht dort, wo die Geschäftsleitung klar und verlässlich führt, erreichbar bleibt und selbst vorlebt, was sie von anderen erwartet. Dazu gehört die Frage, wer man als Arbeitgeber sein will. Welche Werte gelten, welche Menschen passen – und welche nicht. Diese Klarheit braucht Mut. Sie führt aber zu einer Identität, die nachhaltig wirkt.
Wissen, wer man ist
Oris und das Gritt machten deutlich, wie sehr dieser Fokus den Unterschied ausmacht. Beide setzen auf präzise Positionierung, direkten Kontakt und offene Gespräche statt teure Kampagnen. Sie wissen, wen sie ansprechen wollen und kommunizieren klar, Zusammenarbeit aussieht und welche Erwartungen gelten.
Das Gritt zeigt, was möglich ist: Trotz einer Branche, die schweizweit zu den vom Fachkräftemangel am stärksten betroffenen gehört, verfügt das Seniorenzentrum über ein stabiles Team und hat kaum Schwierigkeiten, Stellen und Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Gründe liegen in einer Führung, die Verlässlichkeit, Transparenz und Wertschätzung lebt. Verantwortung ist klar verteilt. Kommunikation ist direkt. Die Leitung ist nahbar. Diese Haltung schafft Verbindung und einen Ruf als attraktiver Arbeitgeber – nicht als Massnahme, sondern als Ergebnis des täglichen Tuns.
Im Austausch zeigte sich auch deutlich, wie wichtig die Sichtbarkeit des Standorts Waldenburgertal ist. Die Unternehmen wollen zeigen, was sie ausmacht, was sie leisten und was diesen Standort attraktiv macht. Auch Themen wie Industrieflächen und die Bedeutung lebenslanger Weiterbildung kamen zur Sprache.
Ein klarer Konsens prägte den Abend: Kultur und Führung sind wichtige Aufgaben der Geschäftsleitung, die nicht delegiert werden können. Unternehmer, die wissen, wer sie sind und wie sie führen wollen, ziehen die passenden Menschen an und halten sie auch.
Der Fachkräftemangel lädt die Betriebe dazu ein, herauszuarbeiten, wer sie selbst sein wollen, wer die richtigen Menschen für ihr Team sind und wie sie für gerade diese ein attraktiver Arbeitgeber sein können. Er lädt ein, Führung bewusster zu gestalten und gemeinsam mit anderen neue Wege zu entwickeln. Wer sich darauf einlässt, verwandelt den Fachkräftemangel in eine echte Chance – für Unternehmen, Arbeitnehmer und für das ganze Tal.