Ganz unerwartet entstanden bei mir in den vergangenen Wochen tolle neue Partnerschaften. So wurde ich im Team Aldi aufgenommen und werde damit für die neue Saison einen grossen Kopfsponsor erhalten. Bald werde ich mehr dazu berichten können. Aufregend! Solche Engagements machen mich demütig. Gerne erinnere ich mich zurück an Zeit, als mich noch niemand auf dem Radar hatte. Gefühlt war das erst gestern.

Der «Aktivstall Bieri» – eine Pferdepension – fand meine Website sympathisch. Ohne jegliche Verbindung, wie aus dem Nichts, entstand so meine erste Partnerschaft. Schon bei unserem ersten Treffen im Juni 2021 stimmte die Chemie. Eine super Familie mit wunderschönen Werten. Es ist schon ein bisschen die Ironie des Lebens, dass gerade ich, die immer Angst vor Pferden hatte, die erste Partnerschaft mit einer Pferdepension eingehe. Doch sie und ihr genialer Dünger haben mich sofort überzeugt! Diese Partnerschaft stellte sich als richtig heraus – wenn es passt, dann passt es einfach.

Kürzlich durfte ich an ihrem Hoffest einen Parcours betreuen, bei dem die Besucher Rollstühle, Blindenbrillen und andere Behinderungsformen wahrnehmen konnten. Dabei entstanden interessante Gespräche und die Kinder hatten Spass an den Rollstühlen. Das verstand ich, schliesslich gibt es auch bei mir Tage, an denen ich mit meinem Rollstuhl ganz schön viel Blödsinn anstelle.

Neben solch lustigen Events läuft im Frühling natürlich das Training weiter – inklusive einem Leistungstest. Es bestätigte sich mein Gefühl: Während wie auch nach der Saison konnte ich meine Kraft halten. Überrascht hat mich allerdings, dass meine Ausdauer besser wurde. Aufgrund der offenen Füsse musste ich das Ausdauertraining nämlich etwas reduzieren und habe somit nicht mit solch einem guten Ergebnis gerechnet. Mit den gewonnenen Werten können wir das Training nun anpassen und optimieren.

Aktuell ein weiteres Highlight: Es ist ein Team entstanden, das mich bei der Entwicklung eines Snowboardschuhs mit integrierter Orthese betreut. Ein komplexes Thema, bei dem es gar nicht so einfach war, an die richtigen Leute zu gelangen. Nun scheint eines nach dem anderen aufzugehen. Wir sind eher spät dran, sind aber motiviert, die zeitliche Challenge bis zur bevorstehenden Saison zu meistern. Ich bin neugierig, welche Auswirkungen dies im nächsten Winter auf meine Füsse und auch auf mein Snowboardfahren haben wird. Es ist ein Schritt ins Unbekannte, doch ich will diese neuen Ressourcen gezielt investieren. Gerade, weil wir im Bereich Schuhe und Orthesen noch lange nicht alle Möglichkeiten ausgelotet haben.

Romy Tschopp

Vom Rollstuhl aufs Snowboard: Die Sissacherin Romy Tschopp wurde 1993 geboren und ist die erste Schweizer Para-Snowboarderin, die an Paralympischen Spielen teilnehmen konnte. Sie wurde 2023 Vizeweltmeisterin im Snowboardcross.

Wenn’s läuft, dann läuft’s

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