Wenn Familien «fasnächteln»
07.03.2025 TennikenDie neue Gugge «Bölchefrösch» zählt 60 Mitglieder
Seit vergangenem März hört man auch in Tenniken eine Gugge fleissig üben. Es ist die neu gegründete Familiengugge «Bölchefrösch», die sich auf ihre erste Fasnacht ...
Die neue Gugge «Bölchefrösch» zählt 60 Mitglieder
Seit vergangenem März hört man auch in Tenniken eine Gugge fleissig üben. Es ist die neu gegründete Familiengugge «Bölchefrösch», die sich auf ihre erste Fasnacht vorbereitet.
Brigitt Buser
Als ganze Familie Fasnacht machen, zusammen musizieren und mit Gross und Klein unterwegs sein: Dies war der Wunsch von Andy Schöpflin aus Tenniken. Zusammen mit drei weiteren Interessierten, darunter Anja Affolter und Cornelia Plattner, hat er vergangenen Frühling den Verein «Familiengugge Bölchefrösch» ins Leben gerufen. Wichtigstes Ziel dabei ist, die für viele in unserer Region «schönsten Tage im Jahr» aktiv und auch intensiv einmal mehr mit den Kindern zu verbringen. Aber die Musik, das Vereinsleben und die Freude an der Fasnacht dürfen dabei nicht zu kurz kommen. Dass dies eine gute Idee war, zeigte sich bald darauf, denn in kürzester Zeit zählte die neu gegründete Gugge um die 40 Mitglieder.
Ob als Gugge oder Clique, Schyssdräckzügli oder Schnitzelbänkler: Will man an der Fasnacht mit dabei sein, heisst es auch unterm Jahr aktiv sein, und das nicht wenig. Die «Bölchefrösch» proben einmal in der Woche. Sie strömen nicht nur aus dem Diegtertal herbei, auch Mitglieder aus Bubendorf oder Ormalingen nehmen gerne jeweils am Dienstag den Weg in die Turnhalle Tenniken auf sich. In den Wochen vor der Fasnacht steht jeweils am Samstagmorgen noch eine Probe auf dem Programm.
Auch traf man sich im Sommer zu einem Probewochenende, bei dem die Geselligkeit nicht zu kurz kam. «Für die diesjährige Fasnacht sind wir gut vorbereitet, haben wir doch schon einige Musikstücke wie ‹Sound of Silence›, ‹I have a Dream› oder ‹Wellermann› vorbereitet. Zwar sind es nicht die schnellsten Songs, aber das kommt noch – wir sind ja noch Anfänger», erklärt Karin Hachen, die zusammen mit Bettina Schöpflin losgelöst vom Vorstand für das Amt «Sponsoring und Medien» verantwortlich ist.
Kostüme selbst geschneidert
Einen grossen Vorteil bietet eine Familiengugge: Auch wenn die Eltern nicht aktiv Fasnacht machen möchten, können die Kinder trotzdem mitwirken. In solchen Fällen übernehmen dann weitere Guggenmitglieder die Aufsicht als Götti oder Gotti der «elternlosen» Kinder.
Natürlich benötigt eine Gugge auch Kostüme und Larven. Die Kostüme wurden von ein paar Mitgliedern und Helfern selbst geschneidert und genäht, die Herstellung der Larven allerdings übernimmt momentan ein Larvenatelier, würde dies doch die zeitliche Kapazität der Guggenmitglieder sprengen.
Auch beim Verkauf der Plaketten wurde die Jungmannschaft mit einbezogen, wodurch sie von Anfang an lernt, wie der Verein «Bölchefrösch» funktioniert. «Der Nachwuchs kann schon früh aktiv an der Fasnacht teilnehmen. Dadurch steigt das Potenzial, dass sie auch im Erwachsenenalter weiterhin in einer Gugge aktiv sind», so Karin Hachen. Es sei egal, ob sie bei den «Bölchefrösch» oder in einer anderen Gugge seien. Wichtig sei, dass das Kulturgut Fasnacht in der Region noch viele Jahrzehnte weiterlebe.
Ihren ersten offiziellen Auftritt an der Fasnacht in unserer Region haben die «Bölchefrösch» am Fasnachtsumzug in Sissach vom 9. März. Dazu kommen drei weitere Fasnachtsumzüge im Oberbaselbiet und diverse Guggenkonzerte.
Ist die diesjährige Fasnacht vorbei, freut es die «Bölchefrösch» natürlich, wenn sich noch mehr Familien für ein Mitwirken bei ihrer Gugge begeistern könnten. Dazu sind Interessierte am 29. April und 6. Mai um 19 Uhr in der Turnhalle Seematt in Tenniken zu einer Neumitgliederprobe eingeladen.