Wenn der Funke überspringt
23.04.2024 TennikenMusikverein und Chor «… ma non troppo» stehen gemeinsam auf der Bühne
Der Tenniker Chor «... ma non troppo», vereinigt mit dem Musikverein Tenniken, gab am Wochenende in Gelterkinden und in Tenniken jeweils ein Konzert. Das Motto lautete treffend «Musik ...
Musikverein und Chor «… ma non troppo» stehen gemeinsam auf der Bühne
Der Tenniker Chor «... ma non troppo», vereinigt mit dem Musikverein Tenniken, gab am Wochenende in Gelterkinden und in Tenniken jeweils ein Konzert. Das Motto lautete treffend «Musik verbindet».
Brigitt Buser
Das gemeinsame Konzert mit mehr als 50 Mitwirkenden des Musikvereins und des gemischten Chors «… ma non troppo» aus Tenniken lockte am Freitag und am Sonntag eine grosse Zahl Besucherinnen und Besucher in die Kirche Tenniken und die reformierte Kirche Gelterkinden.
Eröffnet wurde das Programm von den Sängerinnen und Sängern von «… ma non troppo» unter der Leitung von Nicola Meier Jäggi mit «Alles, was Odem hat» von Friedrich Silcher. Danach folgte die Begrüssung durch Rahel Ruggle, die erste Präsidentin in der Geschichte des Chors. Auf die Stücke «Der Weg zu dir» und «Übern See» des österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer schloss sich eine neue Version von «An Irish Blessing» aus dem Jahr 1987 des Amerikaners James Moore an.
Einer Mischung oder Verbindung entsprang das Volkslied «Oh du stille Zeit», dessen Text vom Dichter Joseph von Eichendorff stammt und die Musik von Cesar Bresgen, der rund 60 Jahre nach dem Tod des Dichters geboren wurde. Im Lied «Hymne à la nuit» aus der Oper «Hippolyte et Aricie» gab Heidi Hunziker aus Tenniken ein Solo.
Nach dem Evergreen «Good Night Sweetheart» folgte der zweite Teil mit dem Musikverein Tenniken unter der Leitung von Sergei Yemelyanekov, eröffnet mit der «Festlichen Intrade» von Pachelbel. Rolf Wiesner vom Musikverein sagte, dass die meisten Menschen eine eigene Verbindung zu irgendeiner Form von Musik erlebten. So könne man sich bei einem bestimmten Lied an die Kindheit erinnern oder an den ersten Auftritt mit dem Musikverein vor 30 Jahren, wie dies bei Wiesners Bruder Urs der Fall ist, wenn er heute «Rhapsody from the Low Countries» hört oder spielt.
Ohne Verbundenheit keine Musik
Musik verbinde auch Vereine miteinander, wie bei Anlässen wie diesem, so Rolf Wiesner: «Ohne Verbundenheit gäbe es keine Musik, wie wir sie heute grösstenteils erleben dürfen.» Und wenn dabei Emotionen erwachen, ist der Funke übergesprungen, was man bei der «Sinfonia per un Addio» von Gian Piero Reverberi, dem Gründer des erfolgreichen Barockensembles «Rondo Veneziano», deutlich spüren konnte. Das Finale dieses Teils schloss das Blasorchester mit «Brahms Finale Symphony No.1».
Im dritten Teil des Konzerts verband sich der Musikverein musikalisch mit dem Chor und zwar mit der Darbietung der Messe «Missa Brevis» von Jacob de Haan. «Schon seit vielen Jahren war eine Vereinigung der beiden Vereine ein Thema, jedoch dauerte es seine Zeit, und daher sind wir alle sehr stolz, dass es endlich geklappt hat», sagte Rolf Wiesner zur erstmaligen Kooperation.
Eine Messe (Missa) ist eine Komposition, die auf Texte aus der heiligen Messe der katholischen Liturgie basiert. Bei aus Rücksicht auf den Gottesdienst verkürzten Kompositionen spricht man von «Missa brevis». Den Aufbau der Messe erklärte Rahel Ruggle wie folgt: Sie beginnt üblicherweise mit dem Lied «Kyrie eleison», das ins Deutsche übersetzt «Herr, erbarme dich» lautet, gefolgt durch den Lobgesang «Gloria», der in etwa «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens» heisst. Beim «Credo», dem Mittelteil der Messe, handelt es sich um das Glaubensbekenntnis, wobei es sich bei diesem Teil immer um den längsten und dynamischsten handelt. Darauf folgten die Lieder «Sanctus» und «Benedictus».
Dass bei allen Teilen der beiden Konzerte bei den Besuchern der Funke übersprang, zeigte sich im nicht enden wollenden Applaus und sogar Standing Ovations am Sonntag, die beide Vereine dem grossartigen Publikum mit dem Song «Thank You for the Music» von «Abba» verdankten.