Welches Instrument soll es werden?
01.04.2025 OberdorfDie Lehrpersonen der Musikschule beider Frenkentäler zeigten, welche grosse Vielfalt an Instrumenten an ihrer Schule erlernt werden kann. Zuerst stand die Aufführung des Musiktheaters «Ein musikalischer Bauernhof» auf dem Programm.
Brigitte Keller
...Die Lehrpersonen der Musikschule beider Frenkentäler zeigten, welche grosse Vielfalt an Instrumenten an ihrer Schule erlernt werden kann. Zuerst stand die Aufführung des Musiktheaters «Ein musikalischer Bauernhof» auf dem Programm.
Brigitte Keller
Die Lehrpersonen empfingen die grossen und kleinen Besucherinnen und Besucher auf der Bühne der Mehrzweckhalle bei der Primarschule Oberdorf. Mit Strohballen, Milchkannen und weiteren «Accessoires» war das Ambiente eines Bauernhofs geschaffen worden. Der erste Teil der Instrumentenpräsentation bestand aus dem selbst verfassten Musiktheater «Ein musikalischer Bauernhof».
Auf diesem Bauernhof ging es äusserst lebhaft zu. Nach einem noch ruhigen Tagesbeginn, interpretiert durch Zupfinstrumente wie Cello und Gitarre, wurde es bald zu einer «Stubete» mit Schwyzerörgeli und Akkordeon. Ein Geburtstag wurde gefeiert. Die weiteren Protagonisten auf dem Bauernhof – Tiere, Maschinen und auch vermeintliche Geister – wurden mit all den anderen auf der Bühne vorhandenen Instrumenten ins Geschehen eingeführt.
Durch den «musikalischen Bauernhof» führten Gabriela Freiburghaus und Karin Wirth. Die beiden Lehrpersonen – Freiburghaus unterrichtet Gesang, Wirth Theater an der Musikschule Liestal – führten mit lustigen szenischen Dialogen durch das Stück. Öfters wurden auch die Kinder im Saal miteinbezogen, indem sie mitraten und Fragen beantworten konnten. Ein paar spannende Details erfuhr das Publikum ganz nebenbei auch noch, so beispielsweise, warum Klarinette, Saxofon und Querflöte zu den Holzblasinstrumenten zählen.
Einige Personalwechsel
Die Umsetzung der tollen Idee, die Vielfalt der an der Musikschule unterrichteten Instrumente in ein eigens dafür kreiertes Musiktheater einzubinden und so zu präsentieren, ist den Macherinnen und Machern sehr gelungen. Die Kinder im Publikum konnten es kaum noch erwarten, die Instrumente in die eigenen Hände zu nehmen und auszuprobieren.
Im Gespräch mit Andreas Jörin, Leiter der Musikschule, war zu erfahren, dass die Schülerzahlen – wie in der ganzen Schweiz – leicht rückläufig seien und eine Verlagerung von der Breite hin zu Klavier, Gitarre und Schlagzeug festzustellen sei. Da bekäme er fast alle zwei Wochen eine Neuanmeldung. Zu kämpfen hätten die Blasinstrumente. «Wir machen hier so viel als möglich, deshalb zeigen wir auch immer alle Instrumente. Die Vielfalt zu erhalten ist uns sehr wichtig», bekräftigte Jörin. Er freue sich deshalb auch, dass ein zusätzlicher Lehrer für Waldhorn ab kommenden Sommer das Team ergänzen wird.
Seit 42 Jahren gibt es die Musikschule beider Frenkentäler, viele Lehrpersonen sind schon lange Teil des Teams oder gar schon seit der Anfangszeit dabei. «Innert drei Jahren werden zehn Personen, ein Drittel des Personals, in Pension gehen und müssen ersetzt werden», sagte Jörin. «Alleine Ende dieses Schuljahres werden es vier sein.» Das sei ein grosser Prozess. Bei manchen Instrumenten sei es einfacher, neue Lehrpersonen zu finden, weil sich mehr Personen bewerben, bei anderen sei es schwieriger.
Eine der Lehrpersonen, die diesen Sommer in Pension gehen wird, ist Marion Pachlatko, wohnhaft in Riehen und seit sage und schreibe 35 Jahren als Klavierlehrerin tätig. Sie war an diesem Tag als Helferin hinter dem Kuchenstand anzutreffen. «Ich gehe mit einem lachenden und auch einem weinenden Auge in den beruflichen Ruhestand», sagte sie. «Wir sind ein wirklich tolles, familiäres Team hier.»
Derweil demonstrierten die vielen Töne aus allen Schulzimmern die grosse Vielfalt an Möglichkeiten. Überall zeigten die Lehrpersonen ihre Instrumente und halfen den Kindern, erste Geh- respektive Spielversuche zu machen. Sich dabei für eines zu entscheiden, wird nicht ganz einfach. Welches soll es denn werden?
Informationen zum Angebot der Musikschule beider Frenkentäler sind unter www.msft.chzufinden.