Welche Personen sollen uns regieren?
18.11.2025 PolitikMichael Dinter, Gemeindepräsident Läufelfingen, parteilos
Nachdem im ersten Wahlgang am 26. Oktober kein Kandidat das absolute Mehr erreicht hat, kommt es nun zu einem zweiten Wahlgang am 30. November. Die überaus farbigen Plakate entlang der Strassen ...
Michael Dinter, Gemeindepräsident Läufelfingen, parteilos
Nachdem im ersten Wahlgang am 26. Oktober kein Kandidat das absolute Mehr erreicht hat, kommt es nun zu einem zweiten Wahlgang am 30. November. Die überaus farbigen Plakate entlang der Strassen verblassen bereits oder rutschen an den Beleuchtungsmasten herunter. Beide Kandidaten sind unterwegs und auf Stimmenfang, um in das Amt gewählt zu werden. Das ganze Thema wird in der lokalen und sogar in der halb-ausserkantonalen (Basler) Presse mit allen möglichen Kommentaren und Berichten aufgebauscht.
Nun erscheinen auch wieder Schlagzeilen wie «Baselbieter Regierung ohne Sitz der FDP möglich?» oder «FDP befürchtet Regierungssitz in Baselland zu verlieren». Auf der anderen Seite «GLP mit erstem Sitz in der Baselbieter Regierung möglich». Vieles wird wieder an den Parteien aufgehängt. Rechte und linke Seite sollen wieder verschiedene Lager bilden, die Mitte muss sich entscheiden, wen sie bevorzugt. Irgendwo fehlt in dieser Übersicht noch die Partei PmgM (Partei mit gesundem Menschenverstand).
Im Berufsleben reden wir von Gleichberechtigung, Quoten und weiteren Auswahlkriterien. Das Hauptauswahlkriterium sollte jedoch sein, ob der entsprechende Kandidat fähig ist, das ausgeschriebene Amt auch auszuüben oder zumindest dafür zu sorgen, dass jeder einzelne Wähler (auch wenn er zu einer Partei gehört) das Gefühl hat, die Person, die er wählt, sei dazu fähig. Egal ob Frau oder Mann, alt oder jung, klein oder gross. Zuhören und Weiterverarbeiten sind gefragt.
Ich erinnere mich noch an meine jüngeren Jahre, in denen ich mich für Politik wenig interessierte. In dieser Zeit studierte ich lediglich die Köpfe auf den Wahlplakaten und Wahlunterlagen und wählte nach Bauchgefühl. Sicher auch eine Methode, jedoch nicht sehr verlässlich. In der heutigen Zeit wird es jedoch immer wichtiger, sich mit den einzelnen Themen auseinanderzusetzen.
Gerade im Kanton Baselland, der durch die kantonalen Instanzen immer zentralistischer geführt wird und manchmal vergisst, dass die Gemeinden schlussendlich den Kanton ausmachen, ist es notwendig, aufzurütteln und auch einmal neue Wege zu gehen. Nicht die alten Floskeln wieder auszupacken und nur auf Bewährtes zu setzen. Über den Tellerrand hinaus zu schauen (nicht nur nach rechts, links oder in die Mitte). Vernünftige Lösungen zu finden, hinter denen die Mehrheit der Bevölkerung auch stehen kann.
Also, liebe Anwärter auf das neu zu besetzende Amt, volles Engagement zum Wohle der Mehrheit der Bevölkerung ist gefragt! Dies kann manchmal auch sehr unbequem sein, wird jedoch ein Meilenstein zur (Wieder-)Wahl sein!
Mein eigenes Bild habe ich mir bereits gemacht. Es sei aber an dieser Stelle nicht verraten. Ich wünsche beiden Kandidaten das Beste und hoffe, dass die Taten, die in der Wahlrunde versprochen wurden, dann auch Wirklichkeit werden. Ich hoffe zudem auf eine grosse Wahlbeteiligung – es geht schliesslich um unsere Regierung.
In der «Carte blanche» äussern sich Oberbaselbieter National- und Landratsmitglieder sowie Vertreterinnen und Vertreter der Gemeindebehörden zu einem selbst gewählten Thema.

