Was lange währt, wird endlich gut
13.05.2025 KilchbergSpielplatz konnte nach jahrelangem Rechtsstreit eingeweiht werden
Bei schönstem Frühlingswetter wurde der Spielplatz in Kilchberg eingeweiht und den Kindern übergeben. Eine lange Geschichte mit Einsprachen und Rekursen fand nach Jahren ihren Abschluss.
...Spielplatz konnte nach jahrelangem Rechtsstreit eingeweiht werden
Bei schönstem Frühlingswetter wurde der Spielplatz in Kilchberg eingeweiht und den Kindern übergeben. Eine lange Geschichte mit Einsprachen und Rekursen fand nach Jahren ihren Abschluss.
Elisabeth Böhm
Endlich war es so weit. Der neue Spielplatz in Kilchberg konnte am vergangenen Samstag eingeweiht und den Kindern offiziell übergeben werden. Gegen 100 Gäste aus Kilchberg und den angrenzenden Gemeinden fanden sich auf dem Schlattweg ein. Der Kiwanis-Club sorgte mit seinem fahrbaren Mobil für die Verpflegung und die «Little Brass» – der Nachwuchs des Musikvereins Rünenberg – umrahmte das Programm instrumentalisch.
In seiner Ansprache betonte Gerald Meier, Präsident des Vereins «Kilchberg läbt», die Wichtigkeit dieses Spielplatzes für die Kinder und auch für das Dorf, das einzig über eine Kirche verfügt und ansonsten weder Turnverein noch Beiz hat. Allen voran bedankte er sich bei der Spielplatzkommission und dem Gemeinderat, «der uns den Rücken freigehalten hat». Mit viel Eigenleistung von Freiwilligen an vier Samstagen konnte das Budget niedrig gehalten werden, sodass nur die Spielgeräte und deren Montage von bezahlten Profis ausgeführt werden mussten.
Angeblich zu viel Lärm
Bis zum Eröffnungstag war es jedoch ein langer Weg: Der Spielplatz am alten Standort musste im Jahr 2020 einem Bauvorhaben weichen. Die Einwohnergemeinde erwarb daraufhin eine Landparzelle als Ersatz und stellte sie dem Verein «Kilchberg läbt» für den Spielplatz im Baurecht zur Verfügung. Der Neubau hätte also beginnen können – doch es kam anders.
Anwohner machten von ihrem demokratischen Einspracherecht Gebrauch und argumentierten, der Spielplatz sei nicht zonenkonform und würde zu viel Lärm verursachen. Die Einsprache wurde abgelehnt. Mit Rekursen wurde die Umsetzung während zweieinhalb Jahren jedoch weiter blockiert, bis das Kantonsgericht vergangenen Dezember in zweiter Instanz die Beschwerde abwies (die «Volksstimme» berichtete). Der Gang ans Bundesgericht war den Einsprechern dann offenbar zu weit.
Der lange Atem, den die Beteiligten brauchten, hat sich gelohnt, «obwohl Aufgeben schon auch ein Gedanke war», wie Gerald Meier erzählt. Doch es steckte zu viel Herzblut von ihm und anderen in diesem Spielplatz, als dass man dieser Zermürbungstaktik hätte nachgeben wollen. Dazu kam das grosse ideelle und finanzielle Engagement der Einwohner- sowie der Bürgergemeinde. «Das Aufgeben hätte zu grosser Enttäuschung und falschen Signalen geführt», so Meier.
Der neue Spielplatz bot indessen den beiden Sekundarschülerinnen Flavia Meier und Malina Lauber die Gelegenheit, ein Projekt für ihre Abschlussarbeit zu realisieren. Sie bemalten mit den Primarklassen der Kreisschule Wisenberg den Zaun, der das Gelände umgibt. Mit Bleistift zeichneten die beiden auf die Bretter Tiere, die von den Kindern dann ausgemalt wurden. «Die Kinder erinnern sich später daran», sagte der Präsident, «er wird zu ihrem Spielplatz, den sie auch ‹verteidigen› werden.»
Es war dann auch Ehrensache, dass diese beiden Schülerinnen gemeinsam das Band durchschneiden durften und den Kindern und der Bevölkerung somit den Spielplatz übergeben konnten.